Internationale Videokunst-Ausstellung

Görlitz-Zgorzelec. Die Geschäftsstelle Kulturhauptstadt Europas 2010 Görlitz-Zgorzelec präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Domus Artium 2002 in Salamanca vom 22. Juni bis zum 2. Juli internationale Videokünstler in der Europastadt. Ort der
Ausstellung ist die momentan stillgelegte Stadthalle, die direkt zwischen Görlitz und Zgorzelec gelegen ist. 13 internationale Künstler werden ihre Werke zeigen, u.a. Una Szeemann, Julian Rosefeld, Bogna Burska, AES+F und Sam Taylor-Wood.

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Brückenpark beginnt zu leben

Die gezeigten Arbeiten setzen sich im Wesentlichen mit individuellen und kollektiven Identitätsmodellen auseinander. Diese Modelle werden mit Hilfe einer gegensätzlichen Symbolik, die an jene der "Vanitas" erinnert, bildhaft zum Ausdruck gebracht: Die in der Kunst des Barock typische Gegenüberstellung des satten vollen Lebens und der Vergänglichkeit, des tatsächlichen Seins und des reinen Scheins, der Schönheit und des Unansehnlichen.

Die Exponate setzen auf subtile konträre Bedeutungspaare:Fiktion und Realität, Maß und Exzess, Rhythmus und Wiederholung, Intensität und Metamorphose.

Die Ausstellung steht vorbereitend für das geplante "Forum for Arts and Media" im Brückenpark Neisse, dem künftigen gemeinsamen geistig-kulturellen Zentrum der Europastadt Görlitz-Zgorzelec. Der als Projekt der Kulturhauptstadtbewerbung initiierte Brückenpark soll auch ohne die Ausrichtung der Veranstaltung "Kulturhauptstadt Europas 2010" realisiert werden.

Die den Werken zu Grunde liegende Einstellung lässt sich mit dem Begriff des Neobarocks als einer weiterführenden Form des Barock am besten beschreiben. Im Besonderen wurde der Begriff Neobarock im hispanischen Raum als Bauteil kollektiver Identitätskonstruktionen in Besitz genommen. In Mitteleuropa tauchen derartige Identitätsmodelle und die Verwendung neobarocker Elemente verstärkt in der Literatur auf. In der Rezeption der bildenden Kunst hingegen spielten diese bisher eine untergeordnete Rolle.

Durch die zentrale Verortung der Ausstellung in der Stadthalle der Europastadt - entlang der bildhaften Schnittstelle zwischen Deutschland und Polen - erlebt und reflektiert der Besucher nicht nur die Inhalte der künstlerischen Positionen, sondern wird im Vergleich zur Verwandlungsdauerselbst für einige wenige Augenblicke Teil der Metamorphose. Ziel der Ausstellung ist, die gemeinsame Identitätssuche zu fördern und der Öffentlichkeit die einzigartige Rolle zu verdeutlichen, die der Europastadt
Görlitz-Zgorzelec im Prozess der Völkerverständigung zwischen Deutschen und Polen zukommt.

Nähere Informationen:

Geschäftsstelle Kulturhauptstadt Europas Görlitz-Zgorzelec 2010,
Kai Grebasch; Fabian Plank,
Demianiplatz 28, 02826 Görlitz;
Fon: (03581) 7 50 20 10; Fax: (03581) 7 50 20 20;
k.grebasch@khs2010.de;f.plank@khs2010.de

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  • Quelle: /Kulturstadt GR-ZGR
  • Erstellt am 09.06.2006 - 00:30Uhr | Zuletzt geändert am 09.06.2006 - 00:44Uhr
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