„Quartett für das Ende der Zeit“ eröffnet Messiaen-Tage 2025

„Quartett für das Ende der Zeit“ eröffnet Messiaen-Tage 2025

Görlitz, 21. Januar 2025. Die diesjährigen Messiaen-Tage starteten am 15. Januar 2025 mit der traditionellen Aufführung von Olivier Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ in der Gedenkstätte Stalag VIII A in Zgorzelec. Die Veranstaltung erinnerte an die Uraufführung des Werkes vor 84 Jahren – eine bewegende Verbindung von Musik, Geschichte und Menschlichkeit.

Das „Quartett für das Ende der Zeit“ - Michał Francuz (Klavier), Federico Kasik (Violine), Nicolas Defranoux (Cello) und Robert Oberaigner (Klarinette)

Bildquelle: Meetingpoint Memory Messiaen e.V.

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Symbolkraft am historischen Ort

Symbolkraft am historischen Ort

Bildquelle: Meetingpoint Memory Messiaen e.V.

Das „Quartett für das Ende der Zeit“ gilt als eines der bedeutendsten Werke der Musikgeschichte und spiegelt die Kraft der Kunst in dunklen Zeiten wider. Die Uraufführung 1941 im Stalag VIII A, einem Kriegsgefangenenlager, steht für Hoffnung und Menschlichkeit. Klaudyna Michalska betonte die emotionale Wirkung des Konzerts: „Diese Inspiration und die Schöpfung von Kraft in der Krise war während der Aufführung am vergangenen Mittwoch nahezu greifbar“ – so die Leiterin der Messiaen-Tage. „Das Quartett genießt in der Welt der Musik eine ganz besondere Stellung – es an dem Ort und dem Datum seiner Uraufführung zu hören und sich vorzustellen, wie Kriegsgefangene in der Eiseskälte dieser Januarnacht im Jahr 1941 hungerleidend den Klängen der durch die Kälte verstimmten Instrumente lauschten, geht nicht spurlos an einem vorbei“, fährt sie fort. 


Internationale Klangkraft und Symbolik


Die Musiker Federico Kasik (Violine), Nicolas Defranoux (Cello), Robert Oberaigner (Klarinette) und Michał Francuz (Klavier) überzeugten mit einer eindringlichen Interpretation. Ihre Herkunft aus Frankreich, Polen, der Ukraine und Deutschland unterstrich die symbolische Dimension des Abends. „Es war ein Moment des Innehaltens, eine Reise durch die Dunkelheit und gleichzeitig ein Ruf nach Hoffnung“, äußerte ein Besucher beeindruckt.


Herausforderungen gemeistert


Trotz eines Stromausfalls im Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur wenige Tage vor der Veranstaltung konnte der Abend reibungslos durchgeführt werden. Alexandra Grochowski, Geschäftsleiterin des Meetingpoint Memory Messiaen e.V., zeigte sich erleichtert: „Es war eine intensive und nervenaufreibende Vorbereitung, aber für diesen besonderen Abend hat sich jede Mühe gelohnt“ Vor dem Konzert führte Dr. Johannes Bent durch die Dauerausstellung der Gedenkstätte, die die Geschichte des Stalag VIII A beleuchtet.


Ausblick auf die Messiaen-Tage 2025


Das Konzert bildete den Auftakt für die Messiaen-Tage 2025, die vom 25. bis 27. April in Görlitz und Zgorzelec stattfinden. Mit einem vielfältigen Programm aus Konzerten, Podiumsdiskussionen, Lesungen und Begegnungen wird das kulturelle Erbe Messiaens und des Stalag VIII A weiter lebendig gehalten. 


Die Organisation liegt in den Händen des Meetingpoint Memory Messiaen e.V. in Kooperation mit der Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur. Unter den Förderern befinden sich die Ostsächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien sowie die Städte Zgorzelec und Görlitz. Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, würdigte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit als wertvollen Beitrag zur Pflege des kulturellen Erbes.


Mehr: https://www.messiaen-tage.eu/

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  • Quelle: red / PM Meetingpoint Memory Messiaen e.V.
  • Erstellt am 21.01.2025 - 15:44Uhr | Zuletzt geändert am 21.01.2025 - 23:18Uhr
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