Können Streamingdienste das Kinoerlebnis verdrängen?
Görlitz, 23. Februar 2022. Nicht nur die Corona-Pandemie hat den Kinobetreibern auch in Görlitz große Schwierigkeiten bereitet, nun setzten viele große US-Filmstudios auch noch auf eigene Streamingdienste und möchten die Filme dort parallel zum Start in den Kinos zeigen. Damit schwindet der exklusive Vorsprung des Kinos. Stehen deutschlandweit manche Betreiber somit endgültig vor dem Aus?
Die Streaminganbieter als große Gewinner der Pandemie
Die Streamingdienste rund um Netflix, Sky, Amazon Prime und Co. werden immer beliebter und sind ein fester Bestandteil im Alltag vieler Nutzer. Dabei stellt sich natürlich die Frage, inwieweit das zu Lasten des Kinos geht. Wenn man alle Filme bequem auf dem eigenen Sofa gucken kann, muss man dann überhaupt noch ins Kino?
Doch es ist nicht das erste Mal, dass das Kino totgesagt wird. Bereits nachdem das Fernsehen aufkam, der Videorecorder entwickelt wurde und sich das Internet verbreitete, sollte dies das Ende des Kinos sein. Es kam anders und bisher konnte dem Kino nichts wirklich etwas anhaben.
Der exklusive Vorsprung des Kinos bei neuen Filmen schwindet
Doch nun hat nicht nur Disney eine eigene Streamingplattform auf den Markt gebracht und veröffentlicht dort auch die eigenen Filme, auch Warner Bros. macht es gleich. Schon in diesem Jahr sollen 17 Filme nicht nur im Kino angeboten werden, sondern gleichzeitig auch auf dem eigenen Streamingdienst HBO Max; darunter auch etliche große Blockbuster, die normalerweise viele Fans in die Kinos gezogen hätten.Diese Meldung sorgt also für große Verunsicherung, denn damit nimmt man vielen Kinobesuchern den Grund, welcher diese noch in die Kinos gezogen hat. Hintergrund: Bisher durften die Kinos neue Filme 70 bis 90 Tage exklusiv zeigen, bevor diese auch auf Streamingdiensten angeboten wurden.
Das Kino stirbt nicht aus
In Deutschland richtet sich die Kinobranche mittlerweile mahnend an die Politik, es wird ein Eingreifen gefordert. Der Kinoverband geht gleichzeitig davon aus, dass das Kino nicht aussterben würde, wenn die Politik das Kino als elementares Kultur- und Freizeitangebot ansehen würde und mit dazu beiträgt, dieses zu erhalten. Allerdings wird auch vonseiten des Kinoverbandes betont, dass eine zeitliche Exklusivität für das Kino enorm wichtig ist. In Frankreich wurde bereits eine Branchenvereinbarung eingeführt, die besagt, dass Kinos die Filme zunächst exklusiv zeigen dürfen.Nur wenn das in Zukunft auch in Deutschland so umgesetzt wird, hat das Kino weiterhin eine gute Chance erhalten zu bleiben. Trotzdem kommen auch dieses Jahr neue Highlights ins Kino, das Görlitzer Kinoprogramm ist breit aufgestellt und bietet für Fans aller Genres passende Inhalte. Gerade jetzt gilt es, die Bedeutung von Kinos durch einen eigenen Besuch zu untermauern.
Das Kinoerlebnis ist nicht zu ersetzen
Sofern eine Exklusivität des Kinos bestehen bleibt, sieht auch die Zukunft des Kinos gut aus. So haben Studien ergeben, dass die Nutzer von Streamingdiensten gleichzeitig auch besonders Kinoaffin sind und gerne ins Kino gehen. Nicht zu vergessen ist dabei natürlich die ganz besondere Atmosphäre, die man nur in einem Kino hat.Zudem ist es vor allem für junge Menschen eine gerne genutzte Gelegenheit, Freunde zu treffen. Streamingnutzer konsumieren die Inhalte also nicht, um den Besuch im Kino zu ersetzen, sondern lediglich ergänzend.
Kinos nutzten den Lockdown zur Nachrüstung
Während der Pandemie haben die Kinos auf die gesteigerten Streamingzahlen reagiert und wirken diesen mit einer verbesserten Ausstattung entgegen. So wurden viele Kinos mit neuen Sitzen ausgestattet, so dass die Besucher den Film noch komfortabler genießen können. Auch mehr Beinfreiheit sowie ein optimaler Blickwinkel zur Leinwand werden für die Besucher immer wichtiger.Solche Aufrüstungen können das Kinoerlebnis noch angenehmer gestalten und die Unterschiede zwischen dem Streaming auf der heimischen Couch und einem Film im Kino noch weiter verstärken.
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- Quelle: red | Foto mit Fernbedienung: Tumisu, Pixabay License; Foto Filmpalast: © BeierMedia.de
- Erstellt am 23.02.2022 - 11:54Uhr | Zuletzt geändert am 23.02.2022 - 12:57Uhr
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