Bildung in Görlitz
Görlitz, 30. Oktober 2019. Bildung ist der wichtigste Rohstoff in Deutschland. Mit Bildung lässt sich Mehrwert schaffen, der sich beispielsweise in Patenten, neuen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten und immer intelligenterer Software niederschlägt. Außerdem ist Bildung eine der Voraussetzungen dafür, dass Menschen vernünftig miteinander umgehen. Wie sieht's also aus mit der Bildung in Görlitz?
Standortfaktor Bildung
Bildung ist längst zu einem knallharten Standortfaktor geworden, sowohl in Bezug auf das allgemeine Bildungsniveau wie auch die Verfügbarkeit von Experten und die Präsenz von unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen für alle Altersgruppen. Nicht nur, wenn es um die Ansiedlung wissensintensiver Unternehmen geht, rückt Bildung in den Fokus und wird ebenso bewertet wie vielleicht die logistische Anbindung oder andere Kriterien.
Auch wenn heutzutage viele wissensbasierte Unternehmen rein digital über das Internet funktionieren, sind sie in der Wahl ihres Standortes nicht unabhängig. Der persönliche Kontakt zu Institutionen, Entscheidern, Multiplikatoren und Experten kann nicht ersetzt werden und zieht inbesondere leistungsfähige Startups zieht es in die Ballungszentren, auch wenn die Oberlausitz wacker dagegenzuhalten versucht und mit ganz eigenen Vorteilen argumentiert.
Hochschulstandort Görlitz
Görlitz als Hochschulstandort ist im Stadtbild unauffällig: Der Campus liegt versteckt am Neißefluss und die Studenten selbst treten öffentlich kaum in Erscheinung. Mag sein, dass das damit zu tun hat, dass die sechs Fakultäten der Hochschule Zittau/Görlitz auf diese beiden 35 Kilometer voneinander entfernten Standorte verteilt sind? In Görlitz sind die Sozialwissenschaften, die Elektrotechnik und Informatik sowie die Management- und Kulturwissenschaften zu finden, während Zittau mit der Elektrotechnik und Informatik, dem Maschinenwesen, den Natur- und Umweltwissenschaften und den Wirtschaftswissenschaften samst Wirtschaftsingenieurwesen aufwartet. Anstelle der in Spitzenzeiten rund 4.000 Studenten hat sich die Zahl in den letzten Jahren auf um die 3.000 eingepegelt, Vorteil der Situation: Die Profs hier kennen ihre Studis mit Namen.In den technisch geprägten Studiengängen kommen viele Studenten aus der Region, statt Studentenleben gibt es dann wohl eher die abendliche Heimfahrt. Anders die Sozial-, Management- und Kulturwissenschaften in Görlitz: Die strahlen deutschlandweit und international aus, die Bedeutung des Görlitzer Standortes nimmt damit auch hinsichtlich der Studentenanzahl zu, zumal es hier einfach ist, eine günstige Studentenbude oder einen Platz im Studentenwohnheim Vogtshof zu finden.
Und die Jobaussichten? Die hängen besonders in den Management- und Kulturwissenschaften nicht nur von der Ausbildung, sondern auch stark von der Persönlichkeit ab. Einige Absolventen, die von weither nach Görlitz zum Studium gekommen waren, sind geblieben, manche haben sich hier sogar selbstständig gemacht. Stadt und Region sind allerdings überschaubar, das lokale Erfolgspotenzial damit auch: Überraschungen bei der örtlichen Suche nach Kunden oder Anbietern gibt es kaum. Neben beispielsweise für Kommunikationspsychologen naheliegenden Gründungen in der Werbebranche verdienen andere, vor allem formulierungssichere Experten ihr Geld als Ghostwriter. Fachtexte von Experten aus Wissensgebieten, auf denen der Aufraggeber unsicher ist oder die er aus zeitlichen Gründen nicht selbst verfassen kann, etwa von einem Ghostwriter für Jura, werden durchaus nachgefragt, dürfen freilich aber nicht als eigene wissenschaftliche Werke ausgegeben werden. Bekannt ist das Prinzip von Redenschreibern, die Ansprachen oder Vorträge bekannter Persönlichkeiten verfassen oder hieb- und stichfest recherchiert vorbereiten.
Wer den Massenbetrieb an Hochschule oder Uni ebenso wenig mag wie überfüllte Hörsääle, ist an der Hochschule Zittau/Görlitz richtig. Die aus deutscher Sicht nicht gerade zentrale Lage wird relativiert durch die spannende Dreiländerregion. Gerade ist das soziokulturell starke Zittau unterwegs, mit dieser Region, die an Polen und Tschechien grenzt, Kulturhauptstadt3 Europas 2025 zu werden, und Görlitz als Kulturstadt ist nicht nur Pensionopolis, sondern gewinnt zunehmend Attraktivität für junge Macher und Familien.
Weiterbildungseinrichtungen
Auch Berufstätige profitieren von einem enormen Bildungsangebot in Görlitz. Viele Weiterbildungsmöglichkeiten kann man direkt vor Ort oder über die örtlichen Anbieter online in Anspruch nehmen. Allein die Volkshochschule Görlitz bietet rund 1.000 Veranstaltungen pro Jahr und wendet sich neben den Bürgern der Europastadt Görlitz-Zgorzelec auch an Unternehmen. Ausländer sind in den Görlitzer Bildungseinrichtungen, die Integrationskurse und Kurse zum Erlernen der deutschen Sprache anbieten, willkommen. Nicht unerwähnt bleiben darf das Seniorenkolleg der Hochschule Zittau/Görlitz.Kindereinrichtungen – das ist Bildung für Kinder
Die Infrastruktur für Kinder in Görlitz lässt kaum noch zu wünschen übrig, es wurde viel investiert. Es gibt ein gutes Angebot an Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien und mehr, so ein Berufliches Schulzentrum, an dem das Abitur in unterschiedlichen Fachrichtungen erworben werden kann, und Freie Schulen. Möchte man also mit Familie in Görlitz leben, so wird es sicherlich nicht an Bildungsmöglichkeiten für alle Altersstufen mangeln.Kulturelle Bildungsangebote
Diejenigen, die auf kulturellem Gebiet immer wieder dazulernen möchten, werden schnell fündig. Ob Musikschulen, Tanzschulen oder Malschulen in Görlitz und Umgebung – Kinder, junge Leute und Erwachsene sind gern gesehen. Diese Einrichtungen erfüllen zudem einen sozialen Zweck, sind die Kurse doch gut geeignet, andere Menschen mit gleichartigen interessen kennenzulernen.Orte der Bildung sind auch die Bibliotheken in Görlitz: Die Stadtbibliothek Görlitz mit ihrem historischen Büchersaal sowie dem architektonisch gelungenem Neuanbau wie auch die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften, deren historischer Büchersaal im Barockhaus Neißstraße 30 besichtigt werden kann.
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- Quelle: red
- Erstellt am 30.10.2019 - 11:36Uhr | Zuletzt geändert am 30.10.2019 - 15:23Uhr
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