Experten der Europäischen Kulturrouten treffen sich in Görlitz

Görlitz, 3. Juli 2018. Europa verstehen – so könnte man den Anspruch auf den Punkt bringen, den der Europarat mit seinem 1987 ins Leben gerufenen Basisnetzwerk der Kulturrouten verfolgt. Gerade in Zeiten, in denen nationales Gedöns lauter wird, rücken die Kulturrouten die Menschenrechte, kulturelle Demokratie und Vielfalt, gegenseitiges Verständnis und internationalen Austausch in den Mittelpunkt. Im symbolträchtigen Görlitz findet 2018 die 8. Jahrestagung des Advisory Forum der Kulturrouten des Europarates statt.
Abbildung oben: Fassadendetail der Neuen Synagoge Görlitz von 1911

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Görlitz profiliert sich weiter als Tagungsstadt

Für die vom 26. bis zum 29. September 2018 stattfindende Tagung, die gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und dem Auswärtigen Amt von der Stadt Görlitz ausgerichtet wird, kommen rund 250 internationale Vertreter der Kulturrouten in der deutsch-polnischen Doppelstadt an der Lausitzer Neiße zusammen. Für Görlitz ist das eine außerordentliche Gelegenheit, sich weiter als Tagungsstadt zu profilieren. Entsprechend äußerte sich Oberbürgermeister Siegfried Deinege: "Wir freuen uns außerordentlich, dass wir Gastgeber für so eine hochkaratige Tagung sein dürfen. Es ist für uns ein großer Ansporn, neben einer perfekt organisierten Tagung natürlich auch die Stadt Görlitz bestmöglich zu präsentieren und auf unseren besonderen architektonischen und kulturellen Reichtum hinzuweisen."

Die Kulturrouten des Europarates bestehen vor allem aus Vereinen, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Akteuren aus lokalen und regionalen Ämtern zusammenbringen. Ihr Ziel ist es, Menschen und Orte in Netzwerken gemeinsamer Geschichte und gemeinsamen Erbes zusammenzuführen, sie zu Reisen und zur Entdeckung des reichen und vielfältigen europäischen Erbes einzuladen. Die Tagung, die diesmal in Görlitz stattfindet, ist ihre wichtigste jährliche Veranstaltung. Sie dient dem gegenseitigen Austausch und der Diskussion von Trends und Herausforderungen in Bezug auf die Kulturrouten. Diesmal geht es vor allem darum, wie gemeinsam mit anderen Organisationen das kulturelle Erbe geschützt und beworben werden kann. Dabei soll auch auf das aktuelle Europäische Kulturerbejahr Bezug genommen werden. "Die Kulturwege des Europarates laden zu einer Reise durch Raum und Zeit ein und heben Europas gemeinsame Werte und kulturelles Erbe hervor", betont Michelle Müntefering, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, die zugleich deren bedeutung für den nachhaltigen Kulturtourismus betont.

Auch bei der sächsischen Staatsregierung freut man sich über die Tagung in Görlitz. Prof. Dr. Roland Wöller, Sächsischer Staatsminister des Innern, verweist auf den sächsichen Anspruch, Kulturland zu sein: "Mit mehr als 100.000 Kulturdenkmalen verfügt der Freistaat über einen reichen Denkmalbestand. Zahlreiche kulturelle Spuren unserer Geschichte finden sich etwa an der Via Regia, der längsten Verbindungsstraße Europas." – und die führt schließlich mitten durch Görlitz. In Deutschland gibt es 19 Kulturrouten, insgesamt in den 47 Staaten des Europarates und darüber hinaus mehr als 30.

Die Tagung findet im Kulturforum Görlitzer Synagoge statt, Höhepunkte des festlichen Rahmenprogramms werden im Kulturhaus der polnischen Schwesterstadt Zgorzelec sowie im Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz stattfinden. Organisatorischer Ansprechpartner bei der Stadt Görlitz ist die Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH.

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 03.07.2018 - 07:08Uhr | Zuletzt geändert am 03.07.2018 - 08:29Uhr
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