Görlitz: Wehrturm an der Hugo-Keller-Straße entdeckt
Görlitz, 13. Juli 2017. An der Hugo-Keller-Straße, unterhalb der Jägerkaserne, soll eine Zweifeld-Sporthalle errichtet werden. Bei ersten Tiefbauarbeiten sind Bauleute nun auf alte Mauerreste gestoßen und haben gemeinsam mit Archäologen des Landesamtes für Archäologie Sachsen seit gestern Abend erste Teile eines städtischen Wehrturmes freigelegt. Weitere Untersuchungen sollen klären, wann ungefährt der Turm errichtet wurde.
Abbildung: Die freigelegten Reste des Wehrturms.
Keine nennenswerte Behinderung für die Baustelle der Sporthalle

Nach Unterlagen der Stadtverwaltung könnte der Turm aus dem Mittelalter stammen. Vermutlich wurde er mit dem Abriss von Wehranlagen, die der allererste Görlitzer Oberbürgermeister Gottlob Ludwig Demiani, der von 1786 bis 1846 lebte, veranlasst hatte, geschliffen.
Nach Auskunft von Torsten Tschage, dem Leiter des Bau- und Liegenschaftsamtes der Stadtverwaltung Görlitz, werden die Grabungen der Archäologen von September bis Oktober 2017 angesetzt. Dabei soll die Mauerkrone des Turm-Stummels freigelegt werden. Mit der Dokumentation und Analyse der Funde könnten dann in Abhängigkeit von der Relevanz des Bauwerks und der Zusatzkosten mittels unterschiedlicher Pflasterung die Umrisse des alten Wehrturms auf der künftigen Parkfläche der Turnhalle sichtbar gemacht werden – so wie auf dem Platz vor dem Waidhaus.
Welche Konsequenzen hat der Fund?
Gefunden wurde der Wehrturm auf dem künftigen Parkplatz der Sporthalle. Projektleiter Manuel Auster vom Bauamt stellte klar, dass der Fund auf den weiteren Bauablauf keinen nennenswerten Einfluss hat: "An dieser Stelle sollte während der Bauzeit Material gelagert werden. Zudem war hier eine Baustraße angedacht, die aber problemlos verlegt werden kann."Welche Kosten der Fund nach sich zieht, ist noch unklar. Die Stadtverwaltung sieht es aber als Vorteil, dass die Gesamtbaumaßnahme in mehreren Abschnitten ausgeschrieben werden muss. Dadurch können mögliche Mehrkosten der Zusatzarbeiten mit aufgefangen werden.
Sind weitere archäologische Funde zu erwarten?
Auf dem Areal des eigentlichen Baukörpers der Turnhalle sind solche Funde nicht möglich, weil es hier unfassende Untersuchungen des Baugrunds gab. Deshalb wird der aktuelle Fund wohl nicht zu Verzögerungen beim Bau führen.Was gibt es zum Bauprojekt insgesamt zu sagen?
Die Zweifeld-Sporthalle wird von der Stadtverwaltung für die Förderung des Schul- und Vereinssports als sehr wichtig angesehen. Sie gilt zugleich als Ersatzneubau für die wegen Hochwasserschäden und anhaltender -gefährdung außer Betrieb genommene Sporthalle am Hirschwinkel.Der Neubau soll 6,95 Millionen Euro kosten, inklusive Parkdeck und Parkplatz mit insgesamt etwa 124 Stellplätzen. Im Erdgeschoss entsteht u.a. ein rund 1.012 Quadratmeter großes Spielfeld, im Obergeschoss u.a. die Tribüne mit insgesamt 200 Sitzplätzen. Dort werden auch die Umkleideräume für die Sportler eingebaut. Die Halle soll von maximal 450 Personen genutzt werden können.
Der besonderen Lage der Baustelle an der Schnittstelle zwischen historischer Altstadt und Nikolaivorstadt soll die architektonische Gestaltung und denkmalgerechte Einbindung des Bauwerks gerecht werden. Eine Herausforderung sind zudem die großen Höhenunterschiede auf dem Bauareal.



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- Quelle: red | Bildquelle kleines Bild: Stadtverwaltung Görlitz, Foto mit Jägerkaserne: Matthias Wehnert
- Erstellt am 13.07.2017 - 17:37Uhr | Zuletzt geändert am 14.07.2021 - 09:51Uhr
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