Schottland im Fokus des Rudolstadt-Festivals 2017

Rudolstadt, 7. April 2017. Tiefe Wurzeln und Kreativität ohne Grenzen – rund ein Dutzend Acts präsentieren die ungeheuer lebendige schottische Musikszene auf Deutschlands größtem Festival für Roots, Folk, Weltmusik im thüringischen Rudolstadt vom 6. bis zum 9. Juli 2017. Insgesamt spielen in den Straßen und auf den Plätzen der Stadt, im Heine-Park und auf der Heidecksburg 130 Bands von allen Kontinenten, darunter Amy Macdonald, Ani DiFranco, Asaf Avidan, Bears of Legend, Dreiviertelblut, Jupiter/Okwess, Sven Helbig & Thüringer Symphoniker, Toots and the Maytals und richtig viele andere mehr.
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Zwischen Highland Pipes und Club Beats

Zwischen Highland Pipes und Club Beats
Regelmäßig dabei in Rudolstadt: Kulturinsel Einsiedel - Die geheimnisvolle Welt von Turisede, hier bei einer Dinnerschau im turisedischen Krönungspalast KRÖNUM.
Foto: © Görlitzer Anzeiger

Thema: Woanders

Woanders

"Woanders" – das ist das Stichwort, wenn der Görlitzer Anzeiger auf Reisen geht und von Erlebnissen und Begegnungen "im Lande anderswo" berichtet. Vorbildliches, Beispielhaftes und Beeindruckendes erhält so auch im Regional Magazin seine Bühne.

Schottland, dieses Europa verbundene Land in Großbritannien, steht diesmal ganz besonders im Blickpunkt, wenn Musiker aus aller Welt die mehr als 20 Bühnen der Festivalstadt bespielen. So startet das Festival am 6. Juli very scottish mit Folk-Pop-Star Amy Macdonald aus Glasgow. Sie ist Vorbotin der uneingeschränkten schottischen Vielfalt, zu der beispielsweise auch Fred Morrison, die unbestrittene Nummer eins unter den Pipern, oder das Quintett Breabach, das im Bereich Folk mehrfach als Band und Live Act des Jahres ausgezeichnet wurde, gehören. Preisgekrönt sind auch Niteworks mit ihrem Mix aus elektronischen Club Sounds, gälischen Songs und Dudelsackklängen oder Mairi Campbell, die mit einer ganz außergewöhnlichen Performance aus Storytelling, Tanz, Musik und Gesang nach Rudolstadt kommt.

Hommage an schottischen Nationaldichter

Neu auf dem Rudolstadt-Festival sind gleich mehrere Specials, die es so noch nie gegeben hat. Dazu gehört eine Hommage an den schottischen Nationaldichter Robert Burns: Für das einmalige Projekt "A Man for A’ That – A World Music Tribute to Robert Burns" präsentieren Künstler aus mehreren Ländern ausgewählte Werke des Poeten und Songwriters in ihrer jeweiligen Sprache. Es wirken Musiker aus Äthiopien, Deutschland, Georgien, Indien, Israel, Jamaika, Norwegen, Polen, Portugal, Sápmi und natürlich aus Schottland mit. Produziert wird das Special von dem international renommierten Burns-Forscher Fred Freeman vom Royal Conservatoire of Scotland.

Paradiesische Zustände in Sachen Folkmusik

"Die nach Rudolstadt eingeladenen Musiker bringen das Beste mit, was Schottland zu bieten hat", ist Alan Morrison, Programmleiter Musik bei Creative Scotland, übrzeugt. Das Programm schöpfe aus dem musikalischen Glanz der schottischen Tradition und trage sie zugleich in die Zukunft: Songs des fahrenden Volks, aus den gälischen Archiven und Lieblingslieder von Robert Burns - allesamt lebendig und zeitgemäß aufbereitet für das heutige Publikum: "Es gibt sicher keinen besseren Weg, kulturelle Freundschaft zu feiern!"

Rund ein Dutzend Acts spiegeln die vielschichtige Szene und ihr hohes Niveau. Schottland als Fokus habe sich fast schon aufgedrängt, sagt Mike Kamp, Kurator des Schwerpunktes und Herausgeber des Magazins Folker: "In Schottland herrschen in Sachen Folkmusik nahezu paradiesische Zustände: ganz tiefe Wurzeln, nachhaltige Förderung der traditionellen Musik und darauf aufbauend eine unglaublich kreative und offene Szene."

Den "Spirit of Scotland" erleben

Die schottische Kulturministerin Fiona Hyslop betont anlässlich des Rudolstadt-Festivals die jahrhundertealten Beziehungen zwischen beiden Ländern: Sie reichten zurück bis 1297, als der schottische Freiheitskämpfer William Wallace Briefe nach Lübeck und Hamburg schickte, um nach dem Sieg über die englische Armee den Handel wieder aufzunehmen. Die starke Präsenz schottischer Künstler nennt Hyslop "eine exzellente Gelegenheit, den Spirit of Scotland zu präsentieren, wo wir gerade das Jahr von Geschichte, Kulturerbe und Archäologie feiern".

Folklorefreie Volksmusik und Grenzgänge zwischen Klassik und Elektronik

Neben dem Schwerpunkt Schottland geht es beim Rudolstadt-Festival vier Tage lang quer durch Genres und Kontinente: Mehr als 1.000 Künstler und täglich bis zu 25.000 Besucher feiern eines der europaweit renommiertesten Festivals dieser Art. Zu erleben sind ungefähr 300 Konzerte, Tanz-Workshops und Gespräche.

Einige Highlights aus dem umfangreichen Line-up:

  • Die Singer-Songwriterin und politische Aktivistin Ani DiFranco aus den USA, die sich nicht nur in ihren Liedern zu amerikanischen Zuständen positioniert, sondern auch in einem Hintergrundgespräch.

  • Asaf Avidan – der Musiker aus Israel landete mit "One Day / Reckoning Song" einen weltweiten Hit und beherrscht Falsettgesang ebenso wie tiefere Lagen.

  • Zwei ganz unterschiedliche Bands, die bei ihren Live-Auftritten das Publikum im Sturm erobern, sind Dreiviertelblut aus Bayern mit ihrer "folklorefreien Volksmusik" und die kanadischen Bears of Legend, die sich zwischen seelenvollem Folk und Progressive Rock verorten lassen.

  • Für Charisma und starke Bühnenpräsenz steht auch Jupiter, in dessen Repertoire kongolesische Musik, Afrobeat und Funk einfließen, mit seiner Band Okwess.

  • Zum Festivalabschluss kommt ein wahrhaft legendäres Trio nach Rudolstadt: Toots & the Maytals. Ihr Song "Do the Reggay" gab 1968 dieser Musik ihren Namen. Bis heute hatte die Band auf Jamaika 31 Nummer-Eins-Singles.

Last not least gibt es beim 27. Rudolstadt-Festival (früher TFF Rudolstadt) auch ein rundes Jubiläum zu feiern: Die Thüringer Symphoniker sind zum zehnten Mal mit einem besonderen Projekt dabei. Künstlerischer Partner ist in diesem Sommer der Musiker und Regisseur Sven Helbig. Als Grenzgänger zwischen Klassik, Elektronik und anderen Genres bringt er in Rudolstadt ein Konzeptwerk mit Chor und Orchester auf die Bühne.

Prädikat: Unbedingt hingehen, äh, hinfahren!
Donnerstag, 6. Juli, bis Sonntag, 9. Juli 2017,
Rudolstadt-Festival, 07407 Rudolstadt.
Auf facebook: www.facebook.com/RudolstadtFestival

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  • Quelle: red Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 07.04.2017 - 06:33Uhr | Zuletzt geändert am 16.04.2020 - 22:37Uhr
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