Erfahrung DDR: FDJ-Studentenklub 25 "Dicker Turm"

Erfahrung DDR: FDJ-Studentenklub 25 "Dicker Turm" Görlitz, 22. September 2016. Längst ist in Görlitz das Projekt des Kulturhistorischen Museums "Erfahrung DDR" nahezu jedermann bekannt. An die Erfahrungen im Görlitzer Studentenklub unterm Gebälk des Dicken Turms (Abbildungen) denkt so mancher sicherlich gern zurück, der damals einen Studentenausweis hatte oder sich anderweitig in den Treppenaufgang zu den Veranstaltungen unterm Dach schmuggeln konnte.

Foto: © Görlitzer Anzeiger
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Einladung in den Dicken Turm

Einladung in den Dicken Turm
Seltene Perspektive: Der Frauenturm zwischen den Haus Anne des Augustum-Annen-Gymnasiums (li.) und dem Senckenberg Naturkundemuseum Görlitz.

Eingeweiht wurde der Studentenklub am 2. Oktober 1974, dem 25. Jahrestag der "DDR" verdankt er wohl die 25 im offiziellen Namen. Träger war die damalige Ingenieurschule Görlitz, allerdings wurden Studentenklubs unter Aufsicht der Freien Deutschen Jugend (FDJ), in der fast ausnahmslos jeder Student, jede Studentin Mitglied war, von den Studenten selbst verwaltet.

Der Studentenklub im Dicken Turm, der eigentlich Frauenturm heißt, war sehr beliebt, auch Schulen veranstalteten Feiern darin. Wild gings zuweilen zu im Gemäuer, das fast Kelleratmosphäre verbreitete und erst beim Blick aus den Fenstern belehrte, dass man hoch über der Stadt war.

Leider wurde dem Klub nach der Sanierung des Turms die Rückkehr aus baurechtlichen Gründen verwehrt. Seit 2007 ist der Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V. (FVKS) Nutzer des Dicken Turms und bietet regelmäßig Führungen an.

Gemeinsam mit dem Kulturhistorischen Museum Görlitz lädt der FVKS nun im Zuge des Mitmachprojekts "Erfahrung DDR!" zu einem "Studierenden-Picknick" (welch Würgdeutscher Begriff) in den Turm ein. Gemeint ist damit ein Wiedersehen mit früheren Studienkollegen oder Klassenkameraden, auch alle anderen Gäste sind selbstverständlich herzlich willkommen!

Hingehen!
Sonnabend, 1. Oktober 2016, von 16 bis 20 Uhr,
Frauenturm (Dicker Turm), Marienplatz Ecke Steinstraße, 02826 Görlitz.
Freien Eintritt erhält, wer persönliche Geschichten und Erinnerungsstücke mitbringt, die im Zusammenhang mit dem Studentenklub stehen.

Vorher anmelden!
Bitte bis zum 30. September 2016 bei Renate Junge vom FVKS unter


Termine!
  • Zum Görlitzer Verkaufsoffenen Sonntag am 2. Oktober 2016 wird von 14 bis 180 Uhr das Projektteam mit dem roten Barkas auf dem Marienplatz im Einsatz sein, um Erinnerungsstücke und Geschichten zu "Erfahrung DDR" entgegenzunehmen.
  • Noch bis zum 7. Oktober 2016 können Fotos von Orten im Stadtgebiet, die mit persönlichen "DDR"-Erinnerungen verbunden sind, für den Fotowettbewerb "Schauplätze DDR!" online oder beim FVKS eingereicht werden.
  • Zu "Erfahrung DDR!" beginnt am 19. November 2016 eine Sonderausstellung im Kaisertrutz, die die Görlitzer mit ihren persönlichen Erinnerungsstücken gestalten.

Worum geht es bei "Erfahrung DDR"?
Das Kulturhistorische Museum sammelt die mit den Gegenständen verknüpften Geschichten und Erlebnisse der Görlitzer. Ihre guten wie schlechten Erfahrungen aus dem Leben in Görlitz während der "DDR"-Zeit sollen aufgefrischt und an Nachgeborene und Neu-Görlitzer weitergegeben werden. Begleitend zur Ausstellung werden Zeitzeugengespräche, thematische Abende, Diskussionen und weitere Veranstaltungen angeboten. Gefördert wird "Erfahrung DDR" vom Fonds Stadtgefährten der Kulturstiftung des Bundes, Kooperationspartner sind die Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur und der FVKS.

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Studentenclub im Dicken Turm

Von Thomas Schönfelder am 23.10.2019 - 10:14Uhr
Ich habe von 1980 bis 1983 in der wunderschönen Stadt Görlitz studiert und war natürlich auch regelmäßig im "Dicken Turm". Einst lernte ich dort ein Mädchen kennen, der Abend im Turm war wunderschön. Nur wollte sie leider danach nicht weiter an meiner Seite bleiben.

Viele Diskos am Wochenende, in die wir machmal wegen Überfüllung nur mit Tricks oder besonderer Hilfsbereitschaft (Bierkästen hochtragen) noch rein kamen. Ungefähr 1986 war ich dann mal wieder in Görlitz und wollte natürlich mit meiner Frau, die ich inzwischen geheiratet habe, in den Turm rein. Ich habe dann dem Einlass erzählt, dass ich Student der Ingenieurschule war, ja der kannte mich sogar noch und dann hatte ich meine Eintrittskarten.

Norbert Buck, auch ein ehemaliger Student dort, nur ein oder zwei Jahre vorher Studium beendet, war dort einer der Organisatoren. Wie es der Zufall wollte, war der an jenem Abend, als ich mit meiner Frau dort war, auch da. Er hatte, wie ich, die Stadt Görlitz mal wieder besucht. Die Welt ist halt ein Dorf.

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 22.09.2016 - 14:26Uhr | Zuletzt geändert am 04.04.2021 - 17:09Uhr
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