Wladimir Kaminer in der Lausitz

Mainz, 4. August 2016. Der Blick von außen tut nicht nur den Lausitzern gut, noch dazu, wenn er aus berufenem Munde wie dem des russisch-deutschen Schriftstellerstars Wladimir Wiktorowitsch Kaminer kommt. Den hat 3sat wiedermal losgeschickt in wichtige Kulturlandschaften der deutschen Provinz: diesmal ins Allgäu, nach Offenbach am Main, in die Lausitz, nach Nordfriesland und nach Thüringen. Kaminer versucht sich in diesen Regionen jeweils an der Fragestellung, was die Leute dort und anderswo in Deutschland gemeinsam haben und bei ihnen besonders ist.

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Kaminer: "für kein einziges Buch so sehr gelobt worden wie für diese Fernsehsendung"

Wladimir Wiktorowitsch macht sich für 3sat damit schon zum zweiten Mal auf die Socken in deutsche Kulturlandschaften. In der fünfteiligen Reihe "Kulturlandschaften. Wladimir Kaminer in der deutschen Provinz", die ab dem 22. August 2916 ausgestrahlt wird, trifft Bodenständige, Verwurzelte, Heimatvergötterer und Zugezogene, Zugereiste, die im Abseits ihr schöpferisches Zuhause gefunden haben. Spannend wir es, wenn Kaminer eruiert, wie in der Provinz Kunst entsteht und wie aus Kultur Heimat wird.

Was er alles so erlebt, schreibt Wladimir Kaminer auf und schickt es als Brief an seine Frau Olga. Sie - und damit der Zuschauer - erfährt so von Kaminers Erwartungen und dem, was und wen (interessante Künstler!) er im deutschen Outback kennengelernt hat. Lakonisch und intellektuell-hinterfotzig - auch wenn er sich wie nach der ersten Staffel im "3sat TV- & Kulturmagazin" 3/2016 selbst über seine Kulturlandschaftsreisen äußert: "Ich glaube, ich bin in meinem ganzen Schriftstellerleben für kein einziges Buch so sehr gelobt worden wie für diese Fernsehsendung." Das liege wahrscheinlich daran, "dass Menschen lieber fernsehen. Und dass es ein menschliches Format ist. Bei vielen Sendungen geht es ja darum anzugeben. Wir sind hier sehr bodenständig."

Prädikat: 3sat gucken!

  • Montag, 22. August, 19.30 Uhr: Allgäu
    Das ist der Süden, zumindest von Oberschwaben. Touristen finden, was sie suchen, Berge, Kühe und Schloss Neuschwanstein. Doch die Allgäuer interpretieren ihre Heimat ganz weltoffen: Popmusik mit Obertongesang und Kunstwerke, durch die ein Hauch Tibet weht.

  • Dienstag, 23. August, 19.30 Uhr: Lausitz
    Zwischen dem Spreewald und den Mondlandschaften der Tagebaue sprießt die Kultur. Dort nämlich spielt die Modedesignerin Sarah Gwiszcz rotzfrech mit sorbischen Traditionen, ein Künstler-Urgestein, der Maler und Bildhauer Hans Scheuerecker in Cottbus/Chosebuz zeigt neue Bilder, der US-amerikanische Dirigent und Generalmusikdirektor Evan Christ erklärt die Lausitz zu seiner Heimat und in Hoyerswerda/ Wojerecy bringt Choreograf und Dokumentarfilmer Dirk Lienig seine Stadt zum Tanzen.

  • Mittwoch, 24. August, 19.30 Uhr: Offenbach am Main
    Im traditionsreichen Offenbach sind zwei von drei Einwohnern Menschen mit Migrationshintergrund - ein künstlerischer Melting Pot. Hier trifft Kaminer auf alchemistische Malerei, reflektiert Gangster-Rap und Konzeptkunst, die gesellschaftliche Phänomene plakativ sichtbar macht.

  • Donnerstag, 25. September, 19.30 Uhr: Nordfriesland
    Meer, Watt und Wind: In Nordfriesland sind die Elemente allgegenwärtig. Für einige Künstler und Schriftsteller sind sie geradezu Lebenselixier, während sich eine Punkrockband ihnen lautstark entgegenzustemmen scheint. Und ein junger Bildhauer führt zu seiner Inspirationsquelle auf den Halligen.

  • Freitag, 26. August, 19.30 Uhr: Thüringen
    Mit der Weimarer Klassik, dem Bauhaus und der Wartburg ist Thüringen reich an historischen Kulturstätten. Daneben gedeiht erfolgreich zeitgenössische Kunst: Videoinstallationen aus Jena, Grafiken auf Luthers Spuren, eine Band auf Zeitreise ins Mittelalter und eine Akademie in Weimar, die ihr "Anderssein" im Namen trägt.


Mehr Wladimir!
Offizielle Webseite von Wladimir Wiktorowitsch Kaminer

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 04.08.2016 - 07:38Uhr | Zuletzt geändert am 04.08.2016 - 08:52Uhr
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