Räder müssen rollen für die Kunst!

Görlitz, 15. Juli 2016. Am morgigen Sonnabend und am Sonntag wird das Bahnfahren auf der Strecke Breslau (Wrocław) - Görlitz - Dresden wieder zum besonderen Erlebnis: Der KUNSTZUG rollt und nimmt Kunst und Show mit auf die Reise. Diesmal fahren Modekünstler - zwölf Studenten des Studiengangs Szenographie an der Kunsthochschule Breslau - nach Dresden, um sich dort beim Sommerfest der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) sehen zu lassen, es zu bereichern und ihre Werke zu zeigen. Unterwegs dürfen sich die Miteisenden auf eine Modenschau der besonderen Art freuen - auf einem rollenden Catway gewissermaßen. Am Sonntag geht es für die Künstler wieder zurück nach Breslau.

Anzeige

Kunstzug mit Begleitung und Bekleidung

Beim Startschuss für den Kunstzug am 27. Juni 2016 auf dem Görlitzer Bahnhof, am Mikrofon der Görlitzer Kulturbürgermeister Dr. Michael Wieler. Ein Glück, dass wenigstens Michael Kretschmer von der CDU richtig lächelt. Aber der ist als Mitglied des Bundestages ja auch Polit-Profi. Neben ihm der Fotograf Pawel Sosnowski, der berufsbedingt immer auf der falschen Seite steht und deshalb sonst nie im Bild ist. Weiter links dann der Görlitzer Oberbürgermeister Siegried Deinege, Wirtschaftsförderin Małgorzata Sokołowska aus Zgorzelec, Stephan Naue, der Leiter des Marktgebiets Sachsen bei der DB Regio Südost ist, Geschäftsführer Andreas Trillmich vom Verkehrsunternehmen trilex (Die Länderbahn GmbH DLB) und der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds ZVON Hans-Jürgen Pfeiffer. Nicht im Bild: Jarek Grulkowski, der von der Akademie der Schönen Künste Breslau kommende Kurator.

Während die Räder über die Gleise rattern wird im Zug eine höchst spezielle Kleiderkollektion mit einer Performance vorgestellt. Von diesem Sonnabend an soll sich dieses Kunstschauspiel für einige Monate während der Zugfahrten wiederholen, allerdings mit unterschiedlichen Kunstobjekten, Shows und Künstlern. Die Reisenden auf der Strecke Dresden-Görlitz-Breslau erleben so junge Künstler und deren Werke zumeist persönlich, auf jeden Fall jedoch stets reizvoll: Die Fahrt selbst wird durch die Interaktion der Künstler mit den Fahrgästen zum Kunstprojekt, das hoffentlich viele Menschen einander näher bringt.

Hat man jetzt nicht mal mehr im Zug seine Ruhe vor der Kunst?

I wo, niemand wird mit Kunst belästigt. Aber wer will, kann sich auf das Angebot der Künstler einklassen. Für viele dürfte das ein willkommener Zeitverkürzer sein, der zudem den Zugang zu moderner Kunst eröffnet und nicht mal extra Eintritt kostet. Übrigens: Das Ticket für die Fahrt zwischen Breslau und Dresden erleichtert pro Person um 33 Euro fällig, Gruppen können Rabatt erhalten.

Wer steckt denn da dahinter?

Möglich geworden ist der Kunstzug durch die Mitarbeiter der städtischen Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH rund um den umtriebigen Organisator Gerd Weise. Gemeinsam mit der Bundesbeauftragten für Kunst und Medien, den Kunsthochschulen in Dresden und Breslau sowie den beteiligten Unternehmen und Logistikpartnern der Bahnstrecke Breslau - Dresden sollen 25 kuratierte Kunst-Projekt-Bausteine im Zug, auf den Bahnsteigen und in den Städten ermöglicht werden.

Fahrplan für die Kunst!

16. Juli 2016

  • 6.07 Uhr: Abfahrt mit dem Kunstzug in Breslau und Schau der Kollektion während der Zugreise in Verbindung mit einer Performance
  • 9.59 Uhr: Ankunft in Dresden
  • 18 Uhr Aktive Teilnahme der polnischen Studenten am Sommerfest der HfbK Dresden in der Güntzstraße.

17. Juli 2016
  • 9 bis 12 Uhr: Tour durch Dresden
  • 12.08 Uhr: Abreise von Dresden und Präsentation der Kollektion während der Zugfahrt.
  • 15.47 Uhr: Ankunft in Breslau.

Zum Kunstfahrplan gehören auch Präsentationen in Breslau, Görlitz und dresden. So soll etwa das gläserne Wartehäuschen am Görlitzer Bahnhof für vier Wochen zu einem exotisch-toxischen Terrarium werden, gefüllt mit Gebilden aus gefärbtem Polyurethan.

Mehr:
www.kunstzug.eu

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Abbildungen: Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 15.07.2016 - 15:01Uhr | Zuletzt geändert am 15.07.2016 - 16:23Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige