Spenden vom Ostritzer Friedenslauf verteilt

Bild zu Spenden vom Ostritzer Friedenslauf verteiltOstritz, 15. Januar 2019. Zum Ostritzer Friedenslauf vom 13. Oktober 2018, der 300 Läufer und 300 Zuschauer mobilisierte, wurde gespendet. Die Hälfte der Spendeneinnahmen in Höhe von 2.450 Euro wurde an den Drudel 11 e.V. aus Jena überwiesen, die andere Hälfte ging an das Ostritzer Friedenfest. Dies teilten der Vorstandsvorsitzende des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal, Dr. Michael Schlitt, und der Mitorganisator des Friedenslaufes, Landrat a.D. Günter Vallentin, Ostritz, mit.
Abbildung: Auf dem Ostritzer Marktplatz mit dem Rathaus

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Kommentar: Gegen politischen Extremismus

Drudel 11 engagiert sich seit 25 Jahren als anerkannter Träger der Jugendhilfe in vielen Projekten. Die reichen vom Jugendzentrum bis zur Ausstiegsberatung für Neonazis. Der Verein will Kindern und Jugendlichen Kompetenzen vermitteln und dabei Anreize zum Perspektivwechsel geben, die letztlich der Prävention von Gewalt und Radikalisierung dienen.

Wer in der rechtsradikalen Szene unterwegs ist und dem Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Ab-. und Ausgrenzung kommen, kann sich Rat bei Drudel 11 holen. Das läuft völlig vertraulich. Bestenfalls gellingt es, Vorurteile, Hass und Gewalt zu überwinden und neue Lebensperspektiven zu gewinnen. Einfach ist das nicht, wie der Drudel 11-Vorsitzende Sebastian Jende weiß: "Die Struktur der rechtsextremen Szene hat oft zur Folge, dass sich Ausstiegswillige in einem eng gesponnenen Netz gefangen fühlen. Vor allem der hohe soziale Druck aus der Szene, bis hin zu Drohungen und Verfolgung, führt bei Ausstiegswilligen oftmals zu einem Gefühl der Ohnmacht. Ist aber die Ausstiegsmotivation gegeben, dann setzt unsere Beratung genau an diesem Punkt an und hilft den Aussteigern einen Ausweg zu finden und sich neu zu orientieren."

Der "Ostritzer Friedenslauf" war wie das Ostritzer Friedensfest eine Reaktion auf das zeitlich in der Stadt durchgeführte Schild-und-Schwert-Festival mit der Kampfsportveranstaltung "Kampf der Nibelungen". Die Veranstaltung war auf die rechte Szene ausgerichtet und hatte die entsprechende Klientel angezogen.


Kommentar:

Wer sich gegen rechte Gesinnung wendet, ist noch lange nicht links. Wer gegen politischen Extremismus eintritt, sieht sich sowohl der extremen Rechten wie der extremen Linken gegenüber.

Die Linke und die Rechte könne man doch nicht gleichsetzen, meinen viele, die Linken würden doch für eine bessere, freiere Gesellschaft ohne Rassismus und nationalen Wahn eintreten. Stimmt, die linken Verheißungen können – vor allem jungen Leuten – sehr sympathisch erscheinen. Das Problem ist nur: Will man die linke Idee wirklich durchsetzen, zeigt sich schnell, dass es so einfach nicht geht, dass Widersprüche und Widerstände auftreten, die dann – um der Sache willen – unterdrückt werden. Die Rechten sind da unkomplizierter: Hier soll sich das Individuum von Vorherein in ein gegebenes System aus Nation, Ethnie, Landsmannschaft und Rang einordnen. Dieses Ausschlussverfahren führt nicht nur zu Gewalt gegenüber seinen Gegnern, sondern über das Anspruchsdenken auch zwischen den Interessengruppen.

Wo sie hinführen, darin sind die extremen Ideologien von Links und Rechts also gleich: Sie führen in die totalitäre und menschenverachtende Gewaltherrschaft, wie Hitler das für die Rechte und Stalin für die Linke vorgeführt haben. Wer da meint, heute wäre das nicht mehr so, irrt: Wäre die Demokratie ihrer Grundfesten beraubt, würde die Gesellschaft in einen nicht aufzuhaltenden Selbstlauf taumeln. Dem entgehen kann man nur mit Hilfe einer starken und liberalen Demokratie, gern mit all ihren Verbesserungswürdigkeiten,

meint ihr Thomas Beier

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  • Quelle: red | Foto: © Zittauer Anzeiger
  • Erstellt am 15.01.2019 - 08:54Uhr | Zuletzt geändert am 15.01.2019 - 09:44Uhr
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