Görlitz erobert die Kühlschränke

Görlitz. Die erst kürzlich zur "Stadtmarke des Jahres“ geadelte stadteigene Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH (EGZ) hat zu einen weiteren Marketing-Coup gelandet: Die in der Görlitz-Information angebotene Kollektion exklusiver Görlitz-Souvenirs wird um einen zweiten Kühlschrank-Magneten erweitert, der den Schönhof - das ist das älteste Görlitzer Renaissancegebäude und Sitz des Schlesischen Musuems - zeigt. Erstes Motiv war die Peterskirche.

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Fritz R. Stänker hat weiterführende Gedanken

Geschäftsführer Lutz Thielemann unterstreicht die Bedeutung der Souvenirs: "Ziel ist es, Görlitz mit der Kreation und dem Angebot an attraktiven und ansprechenden Görlitz-Souvenirs, mit denen man auch einen Stadtmarketingeffekt erzielt, in seiner ganzen Pracht zu präsentieren. Das Gebäude des Schönhofs mit dem Schlesischen Museum gehört einfach dazu.“ Der Schönhof, so Thielemann weiter, gebe mit seiner prachtvollen Fassade, der reichen Bauplastik und den üppig bemalten Holzdecken einen Eindruck von Lebensart und Reichtum im alten Görlitz.

Die Europastadt GmbH dankt dem Schlesischen Museum für die Bereitstellung des Motivs von Norbert Plugge.

Die Kühlschrank-Magneten sind acht mal fünf Zentimeter cm groß und werden für 4,95 Euro verkauft. Andere Souvenirs sind das bei Möve/Frottana in Großschönau hergestellte Görlitz-Duschtuch und die Zaubertassen - erhältlich allerdings nur in der Görlitz-Information am Obermarkt.

Welches Motiv kommt als nächstes?

Das nächste Motiv soll mit Hilfe der Görlitzer und der Stadtbesucher gefunden werden. Thielemann. "Beteiligen darf sich jeder, welcher einen guten Vorschlag hat.“

Unter den Einsendungen wird ein Motiv ausgewählt werden, das die Stadt Görlitz am besten präsentiert.

Ideen schicken!
Vorschläge bitte bis zum 30. November 2012 an E-Mail willkommen@europastadt-goerlitz.de senden.


Kommentar:

Ja, so ein Stadtmarketing lebt auch von der Vielfalt der Kommunikationswege - Görlitz soll dem potentiellen Touristen oder Investor auf Schritt und Tritt begegnen, so auch mittels Magneten in hochwertiger Anmutung an der Kühlschranktür.

Das ist schlau eingefädelt von den Thielemännern, handelt es sich doch bei der Kühlschranktür vermutlich um die meistbewegte Tür in den Wohnungen zwischen Waterkant und Alpen. Ach, wenn mich nächtens der Durst plagt und ich zum Kühlschrank schleiche, dann wird mir beim Anblick von Peterskirche und Schönhof die Sehnsucht nach einem Bier durch die weit gesündere Sehnsucht nach Görlitz ersetzt!

Rein praktisch gesehen bietet sich eine Gebrauchswertaufwertung des Görlitzer Kühlschrankmagneten durch einen Zusatznutzen an, der sich als Unique Selling Proposition am Markt platzieren ließe: Der selbstleuchtende Kühlschrankmagnet, der mir - wie im geschilderten Falle - des Nachts die Orientierung erleichtert, aufgeladen mit umweltfreundlich erzeugtem Tageslicht. Ex oriente lux!

Als marketingtechnischer Engpass dürfte sich erweisen, die Görlitzer Kühlschrank-Magnete deutschland- und weltweit tasächlich dorthin zu pappen, wo sie hin sollen. Dank hochexklusivem Vertrieb in der Görlitz-Information ist´s ja eher ein Mitbringsel. Und wer verschickt schon Kühlschrank-Magnete?

Erfolgversprechender scheint eine Guerilla-Taktik: Die Görlitzer Großbetriebe wie Siemens und Bombardier könnten doch ihre Produkte mit den feinen Görlitz-Magneten versehen. Nehmen wir mal an, jeder Eisenbahnwaggon aus dem Hause Bombardier bekommt eine Grundausstattung von 50 Görlitz-Magneten. Die werden nach Indienststellung freilich allesamt binnen kürzester Zeit geklaut - und erhalten damit die Chance, tatsächlich an einem Kühlschrank zu landen. Gar nicht auszudenken, wenn eine Dampfturbine mit den Werbemagneten bestückt wird. Da reicht (kostensparend!) ein einziger, um bei Inbetriebnahme der Turbine dafür zu sorgen, dass Görlitz in aller Munde ist.

Überhaupt, warum diese einseitige Fixierung auf Kühlschränke? Blech gibt es doch allerorten, vom Auto-Armaturenbrett bis ... nein, an den Computer gehören solche Magneten nicht, die Festplatte wird´s Ihnen danken.

Wer hat noch Verwendungsideen für die Görlitzer Magneten?

fragt Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker | Foto: EGZ
  • Erstellt am 03.11.2012 - 09:02Uhr | Zuletzt geändert am 03.11.2012 - 09:41Uhr
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