Binationales Pilotprojekt zur Berufsausbildung
Görlitz-Zgorzelec. Der Landkreis Görlitz möchte auf dem Gebiet der Berufsausbildung enger mit dem polnischen Nachbarlandkreis Zgorzelec zusammenarbeiten. Einen entsprechenden Vorschlag machte Landrat Bernd Lange am 15. Juli 2009 bei einem Arbeitstreffen seinem Amtskollegen Piotr Woroniak. Im Nachbarlandkreis regte Lange an, über ein Pilotprojekt die Möglichkeit zu schaffen, dass mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 Schüler aus Zgorzelec eine Berufsausbildung in Deutschland aufnehmen können. Ein Vorhaben, das bei Landrat Woroniak auf Begeisterung stieß. „Im September wird eine kleine Projektgruppe die nächsten Schritte erarbeiten“, stieß Lange den ersten Schritt zur Realisierung an.
Landräte arbeiten gut zusammen und definieren gleiche Ziele
Ein weiteres Thema des Treffens war die bis heute unbefriedigende Situation im grenzüberschreitenden Rettungswesen. „Ich muss feststellen, dass von deutscher Seite her kein Fortschritt zu erkennen ist. Es ist dringend erforderlich, dass sich die Bundesrepublik und Polen zu Grundlagen verständigen, zum Beispiel, dass Ärzte anerkannt werden, dass sie mit ihrem Arztkoffer ungehindert im Ernstfall die Grenze passieren und im Nachbarland tätig werden können“, schilderte Lange die Situation.
Landrat Woroniak entschuldigte sich bei Landrat Lange für den Vorfall im Freibad Zgorzelec, wo mutmaßlich zwei zwölf und 13 Jahre alte Görlitzer Jungs von polnischen Jugendlichen drangsaliert und geschlagen wurden. Solche Vorfälle müssten so schnell wie möglich aufgeklärt werden und dürften das Klima zwischen den deutschen und polnischen Nachbarn nicht trüben, waren sich beide Landräte einig.
Kommentar
Bernd Lange erweist sich wieder mal als Macher: Wo die Bundespolitik, salopp gesagt, nicht aus der Hüfte kommt, müssen die Regionen selber aktiv werden. Es ist doch ein Unding, dass in dünn besiedelten Gegenden, wie sie in den Landkreisen Görlitz und Zgorzelec vorkommen, Ärzte nicht helfen dürfen, nur weil sie ein (Grenz)Fluss vom Patienten trennt.
Wohltuend auch die Entschuldigung Piotr Woroniaks für die vermutlichen Rowdys.
All das sind Zeichen dafür, dass an der Neiße etwas zusammenwächst, von dem viele glaubten, es gehöre nicht zusammen. Aber sind uns die Probleme und die Vorteile in wenigen Kilometern Entfernung nicht näher als jene, die hunderte Kilometer entfernt das Tagesgeschehen bestimmen?
Toll wäre ja, wenn bei der nächsten Verwaltungsreform die Landkreise Görlitz und Zgorzelec fusionieren würden,
Ihr unverbesserlicher Utopist Fritz R. Stänker
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- Quelle: /red | /FRS
- Erstellt am 15.07.2009 - 12:35Uhr | Zuletzt geändert am 15.07.2009 - 12:58Uhr
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