Schwarz auf weiß: Stadtwerke Görlitz sind Innovationsführer

Schwarz auf weiß: Stadtwerke Görlitz sind InnovationsführerGörlitz, 3. Juli 2018. Seit dem 29. Juni ist es sicher: Die Stadtwerke Görlitz AG (SWG) zählt zu den Innovationsführern, die der 25. Wettbewerb TOP 100 auflistet. Grundlage dafür ist die Analyse des wissenschaftlichen Leiters von TOP 100, Prof. Dr. Nikolaus Franke, Gründer und Vorstand des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Als Mentor von TOP 100 ehrte der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar die SWG auf dem 5. Deutschen Mittelstands-Summit, einer hochkarätig besetzten Veranstaltung mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, moderiert von Tagesschausprecherin Linda Zervakis. In dem unabhängigen Auswahlverfahren überzeugten die Görlitzer Stadtwerker besonders mit ihren Innovationsprozessen und neuen Dienstleistungen.
Abbildung oben, v.l.: Sascha Caron, Vertriebsleiter der SWG AG, Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist und Mentor von TOP 100, Matthias Block, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Görlitz AG

Foto: KD Busch/compamedia
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Kohle machen ohne Kohle

Kohle machen ohne Kohle
Erdgasbefeuertes Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Görlitz AG am Landratsamt Görlitz
Archivbild: © Görlitzer Anzeiger

Die Görlitzer Stadtwerke, deren Hauptanteilseigner der französische Veolia-Konzern ist, haben die Energiewende schon hinter sich, denn seit 2017 beziehen hier alle privaten und kleingewerblichen Kunden ausschließlich Ökostrom und CO2-neutrales Gas. "In unserer vom Kohletagebau geprägten Gegend war die komplette Umstellung ein Wagnis", blickt der SWG-Vorstandsvorsitzende Matthias Block zurück. Ihn freut es, dass die Kunden mitziehen. Schließlich haben die Stadtwerke damit die Energiewende für Görlitz im Alleingang gestemmt – und das viel eher als vom Gesetzgeber vorgesehen.

Der Innovationsgeist bei SWG (365 Mitarbeiter) kommt nicht von ungefähr: Seit Jahren schon spüren Innovationsscouts in allen Firmenfeldern potenziell wertschöpfenden Ideen nach. Unterstützt werden sie seit 2017 durch drei zu 50 Prozent freigestellte, speziell geschulte Mitarbeiter, die gemeinsam mit dem Vorstand das Basisgeschäft optimieren und laufend neue Produkte und Services entwickeln. Auf diese Weise verwirklichte Maßnahmen bezeichnet Matthias Block als Erfolgsstory. Als Beispiele aus jüngerer Zeit nennt er den Bau öffentlich geförderter Anlagen zur dezentralen Energieversorgung in drei Görlitzer Altstadtquartieren und zahlreiche Contracting-Projekte für das energetische Modernisieren von Einfamilienhäusern.

Veränderter Markt für Kommunalversorger

Der Innovationsgeist der Görlitzer Stadtwerker wird vom Wandel in der Energiebranche getrieben, besonders, seitdem jeder Verbraucher seinen Energieversorger frei wählen kann. "Wir haben vor acht Jahren erkannt, dass unser Konzept eines bisherigen Energieversorgers nicht mehr tragfähig war und dem Wandel der Branche angepasst werden muss. Deshalb haben wir damals im Rahmen unseres Programms 'Marktfit 2012' eine runderneuerte Strategie erdacht, die wir bis jetzt verfolgen", erläutert Block den Ansatz des Görlitzer Unternehmens, der offenbar der richtige war, denn einigen anderen Versorgern kostete der Wandel der Branche die Existenz.

Die Stadtwerke Görlitz jedoch, die seit 27 Jahren bestehen, entwickeln sich nun vom Versorger zum "Umsorger", wie das der Vorstandsvorsitzende nennt. Er meint damit, dass längst nicht mehr nur die Standardleistungen der Daseinsvorsorge angeboten werden: Im Fokus stehen längst weitere Services wie schnelles Internet in Verbindung mit IT-Dienstleistungen, Elektromobilität gekoppelt mit Carsharing oder individuelle Energieprojekte. Die SWG-Kunden sollen, wenn es nach dem Unternehmen geht, alles aus einer Hand erhalten.

Stabilität durch Veränderung

In einer Zeit, in der viele Branchen und Unternehmen, auch in der Region, mit dem Wandel zu kämpfen haben, hat diese Auszeichnung eine weitere ebenso wichtige Botschaft für die Region, nämlich Stabilität. Denn nur wer sich stets dem Markt anpasst und mit Innovationen punktet, kann auch weiterhin die Arbeitsplätze sichern und sein lokales Engagement halten.

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  • Quelle: red | Foto Püersonen: KD Busch/compamedia; Foto Straße: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 03.07.2018 - 09:42Uhr | Zuletzt geändert am 25.03.2022 - 09:19Uhr
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