Gefahren lauern nicht nur im Autobahntunnel
Königshain, 20. Mai 2013. Zwei Meldungen erreichen uns am 18. Mai: Morgens brennt ein Lkw im Tunnel Königshainer Berge in der Röhre in Richtung Görlitz. Auf den Stau, der nach der Tunnelsperrung entsteht, prallt am Nachmittag ein weiterer Lkw (Foto) – Folge: Ein Toter, sieben teils schwer Verletzte. Wer regelmäßig auf der A4 zwischen Dresden und Görlitz pendelt und sich an die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit hält, fragt sich anhand der vielen ihn überholenden, warum nicht noch mehr passiert.
Autobahn A4 zwischen Niederseifersdorf und Kodersdorf am 18. Mai 2013
Seinen Anfang nahm das Drama im A4-Tunnel Könighainer Berge, als gegen halb Neun morgens ein polnischer Lkw vom Typ DAF, der Maschinenteilen beladen war, in Brand geriet. Der 60-jährige Fahrer konnte den Fahrzeug rund 600 Meter vor dem Görlitz zugewandten Tunnelsausgang zum Stehen bringen und sich unverletzt retten.
Während der Lkw komplett ausbrannte, wurde der 3,3 Kilometer lange Tunnel in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr war vor Ort, die Brandursache ist unklar.
Die Röhre in Richtung Görlitz soll noch bis zum Dienstag, 21. Mai 2013, gesperrt bleiben.
Lkw fährt auf Stauende auf - ein Toter
Der eigentlich dramatische Unfall ereignet sich um 16.32 Uhr, als ein Lkw nahezu ungebremst auf sas Stauende auffährt, das sich auf der Autobahn A4 in Richtung Görlitz an der Abfahrt Niederseifersdorf infolge der Tunnelsperrung gebildet hatte.Aus dem Polizeigrucht vom 18. Mai: "Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen war der beladene Autotransport-Lkw (Fahrer m/43/leicht verletzt) etwa 800 Meter vor der Anschlussstelle Neider Seifersdorf nahezu ungebremst auf die stehenden Fahrzeuge aufgefahren. Hier traf er als erstes auf einen Audi A 6 Avant. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Auto in die linke Fahrspur geworfen, schleuderte umher und prallte in die linke Leitplanke.
In dem Audi befand sich eine fünfköpfige Familie. Während der 38-jährige Fahrer wie durch ein Wunder unverletzt blieb, wurden die 35-jährige Beifahrerin und ihre drei Kinder auf der Rückbank (m/11, m/9, w/3) schwerverletzt. An dem Auto entstand Totalschaden.
Der unfallverursachende Lkw prallte in der weiteren Folge auf einen VW Golf. Er schob dieses Auto nahezu vollständig unter einen voraus stehenden Sattelauflieger. In dem völlig zerstörten Fahrzeug saßen zwei Personen. Der 68-jährige Fahrer konnte nur noch tot aus dem Golf geborgen werden. Seine 66-jährige Beifahrerin wurde mit schwersten Verletzungen aus dem Unfallwrack befreit.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Sattelzug (Fahrer m/58/unverletzt) schlussendlich auf das Heck eines davor stehenden VW Passats gedrückt. Dessen 58-jährige Fahrerin verletzte sich leicht, der 56-jährige Beifahrer blieb unverletzt.
Die schwerverletzte 3-Jährige in Begleitung ihres Vaters und die lebensbedrohlich verletzte 66-Jährige wurden mit zwei Rettungshubschraubern in Kliniken geflogen, die übrigen fünf schwerverletzten Personen wurden per Rettungswagen in die Krankenhäuser transportiert."
Hilfskräfte im Einsatz
Die Berufsfeuerwehr Bautzen und die Freiwilligen Feuerwehren aus Nieder Seifersdorf, Buchholz-Tetta und Weißenberg waren mit 43 Kameraden vor Ort im Einsatz. Das Technische Hilfswerk (THW) sicherte die Unfallstelle mit 14 Helfern aus den Ortsgruppen Görlitz und Bautzen ab.Insgesamt waren durch den Unfall mehr als 80 Rettungskräfte, Notärzte, Feuerwehrleute, THW-Helfer und Polizeibeamte am Ort des Geschehens eingesetzt. Unterstützt wurden die Maßnahmen duch zwei Rettungs- und einen Polizeihubschrauber.
Ab 20.15 Uhr war die Autonahn A4 an der Unfallstelle (wie die Nordröhre des Tunnels auch) wieder in Richtung Dresden passierbar.
Zeugenaufruf!
Der Verkehrsunfalldienst der Polizeidirektion Görlitz ermittelt zur Uursache des Unfalls. Zeugen, die Hinweise zum Unfall selbst oder zur Fahrweise des unfallverursachenden Autotransport-Lkws geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 03591 - 3 67-0 an das Autobahnpolizeirevier Bautzen oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden.Kommentar:
Wer auf der A4 zwischen Görlitz und Dresden Abschnitte mit Geschwindigkeitsbeschränkungen passiert, muss den Eindruck erhalten, die runden Schilder mit dem roten Rand würden für viele Kraftfahrer die empfohlene Mindestgeschwindigkeit anzeigen. Da wird immer wieder gedrängelt, geschnickt und gerast, was das Zeug hält.
Nun hat das sicherlich nicht mit den beiden geschilderten Unfällen zu tun - oder doch? Geht es doch um die Grundeinstellung von Fahrzeugführern zur Straßenverkehrsordnung. Permanente Raser sagen nur eins: Die Spielregeln im Straßenverkehr sind mir egal. Dann sollte die Polizei aber dafür sorgen, dass gemeingefährliche Typen nicht mehr motorisiert am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.
Wie wäre es eigentlich mit ein paar stationären Blitzern im Tunnel?
Ihr Fritz R. Stänker
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- Quelle: TEB | Foto: Poitzeidirektion Görlitz
- Erstellt am 20.05.2013 - 14:37Uhr | Zuletzt geändert am 03.05.2022 - 09:14Uhr
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