Wenn die Straße aber nun ein Loch hat . . .

Landkreis Görlitz. . . . oder gar viele Löcher? Auf einigen Straßen des Landkreises Görlitz sieht es bereits vor Ende dieses Winters, der seinen Namen verdient, nicht gut aus. „Die Mitarbeiter der vier Straßenmeistereien sind derzeit im Landkreis unterwegs und prüfen, welche Bundes-, Staats- und Kreisstraßen in Mitleidenschaft gezogen sind. Die Schäden auf den insgesamt 1200 Straßenkilometern werden aufgenommen. Im gleichen Zuge wird versucht, ganz extreme Schlaglöcher sofort zu füllen“, erklärte Dieter Peschel, der amtierende Baudezernent und Bauamtsleiter des Landkreises. So schnell wie möglich die Verkehrssicherheit wiederherzustellen, habe oberste Priorität. „Der endgültige Umfang der Schäden und die damit verbundenen Kosten können erst nach einer längeren Tauperiode, frühestens im April, ermittelt werden“, ergänzte Peschel.

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Teure Winterschäden - Landkreis Görlitz bei der Bestandsaufnahme

An rund 20 klassifizierten Straßen zeigen sich großflächige Schäden. Zum Teil sind aus der Deckschicht ganze Schollen herausgebrochen, ebenso in Mitleidenschaft gezogen sind die Fahrbahnränder. Betroffen sind unter anderem die Bundestrassen B 178, B115, die Staatsstraßen S111, S 133, S 142 und weiteren Strecken. Für peschel steht fest, dass der Zustand der Straßen nach diesem Winter schlimmer ist als in den vergangenen Jahren.

Viele Fahrbahnen müssen grundsätzlich instandgesetzt werden. Ungeachtet des noch nicht erfassten Gesamtumfangs der Schäden zeichnet sich jedoch bei der Sanierung ein Investitionsbedarf in noch nicht abzuschätzender Höhe ab. Bauexperten des TÜV Rheinland gehen gehen davon aus, dass rund 40 Prozent aller Straßen in Deutschland stark beschädigt sind. Nach den ersten Hochrechnungen der letzten Woche liegen nach Ansicht von Peschel die zusätzlichen Kosten für den Landkreis bei schon jetzt mehr als 600.000 Euro.

Zur Deckung des Investitionsbedarfes erhielt der Landkreis im Rahmen der vom Freistaat übernommenen Bewirtschaftung von Bundes- und Staatsstraßen im Februar die Mittelzuweisung vom Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA). Peschel hofft, dass auch in diesem Jahr Mittel in Höhe von insgesamt 6,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und nicht wie vorgesehen, reduziert werden. „Die zusätzlichen Belastungen sind beträchtlich, momentan nicht im Haushalt des Kreises eingeplant und auch nicht leistbar. Gelder, die derzeit zur Verfügung stehen, werden jetzt auch ausgegeben“, betonte Peschel. Der Amtsleiter wies darauf hin, dass die Schäden allerdings nicht „von heute auf morgen“ beseitigt werden können. Deshalb sind Verkehrsteilnehmer weiter zur Vorsicht angehalten.

Zusätzlich teurer Winterdienst

Belastet wird der Kreis auch durch die Kosten des Winterdienstes. So hat die Landkreisverwaltung bisher rund eine Million Euro für Arbeiten gegen Schnee und Eis auf Bundes-, Staats- und Kreisstraßen ausgegeben.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 09.03.2010 - 00:28Uhr | Zuletzt geändert am 09.03.2010 - 00:48Uhr
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