Landräte-Konvent für Verkehrsprojekte

Oberlausitz. Der Oberlausitzer Landrätekonvent will bei der Umsetzung wichtiger Verkehrsprojekte nicht locker lassen. Sobald die neuen Wirtschaftsminister von Land und Bund benannt sind, will der Landrätekonvent mit einem Brief nachdrücklich auf die Defizite bei internationalen Bahnverbindungen und bei Straßenverkehrsprojekten hinweisen. Das teilte Landrat Bernd Lange nach der Sitzung am vergangenen Montag, dem 14. September 2009, mit. Die Landräte fordern, die Oberlausitz endlich an das Fernverkehrsnetz der Bahn anzuschließen. Auch müssten wichtige Verkehrsprojekte wie die Bundesstraßen 178, 160 und 156 sowie die Südumfahrung von Görlitz endlich umgesetzt werden.

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Martin Luther und die Waldbrand-Überwachung

Weitere Themen des Konvents waren die Entscheidung zur automatisierten Waldbrandüberwachung und eine entsprechende Zweckvereinbarung zwischen den Landkreisen Meißen, Bautzen und Görlitz sowie der Stadt Hoyerswerda. Die Kosten, die bei einer solchen Überwachung entstehen, sollen gemeinsam getragen werden.

Zudem gab es ein erstes Gespräch mit der Evangelischen Kirche zur „Luther-Dekade“. 2017 jährt sich der Anschlag der 95 Thesen Luthers an der Kirche von Wittenberg. „Dieses Jubiläum soll auch in der Oberlausitz mit Veranstaltungen begangen werden. Die Evangelische Kirche hatte die Landräte bei der Vorbereitung um Mithilfe gebeten“, sagte Landrat Bernd Lange. Man wolle sich mit dem Kulturraumsekretariat und der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien darüber Gedanken machen.


Kommentar 1

Was unsere Redaktion so von sich gibt - dank verbriefter Narrenfreiheit darf ich das sagen - ist zu Zeiten so grausam, dass es einen Kommentars bedarf.

Da hat die Oberlausitz ein formidables Machtinstrument in Form des Landräte-Konvents. Die Jungs haben durchaus erkannt, dass ohne eine leistungsfähige Verkehrsanbindung der Region und gut ausgebaute Verkehrswege darin kein Staat respektive Landkreis zu machen ist. So weit, so gut.

Und jetzt in Zeitlupe: Die Landräte sprechen sich Mut zu, räuspern sich, krempeln sorgfältig die Ärmel hoch und dann.... und dann? Dann schreiben Sie einen Brief! Und verwenden in diesem Zusammenhang das Wort n a c h d r ü c k l i c h !

Also, wenn wir bei der so genannten "Friedlichen Revolution" so nachdrücklich gehandelt hätten, würde Egon Krenz noch heute zur Staatsjagd in die Oberlausitz kommen. Softpolit! Oder wie soll man das nennen? Wen wundert´s da, dass die B 178 Stückwerk bleibt?

Solange sich kein Landrat an die Tür eines Ministers gekettet hat muss er sich die Frage gefallen lassen:

Könnte es vielleicht ein bisschen mehr Engagement sein?

Viva la revolution!

Fritz R. Stänker



Aber Genossen, wir haben doch immer alles berichtet!
(Erich Mielke, Minister für Staatsicherheit, vor der Volkskammer der DDR im Wendejahr 1, 1989)


Kommentar 2

Diese Meldung macht ein Novum innerhalb der Regional Magazin Gruppe möglich: Zwei Kommentare zu einer Meldung.

Wir erfahren in obenstehender Meldung, dass sich das Kulturraumsekretariat und die Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO) Gedanken über die Vorbereitung einer "Luther-Dekade" machen - auf Bitten der Evangelischen Kirche.

Moment bitte. Wer finanziert eigentlich das Kulturraumsekretariat und die MGO? Wie war das doch gleich mit der Trennung von Staat und Kirche? Wenn die Evangelische Kirche eine Luther-Dekade feiern will, bitte schön. Aber dafür noch extra Steuergroschen aufwenden - das bitte nicht.

Sonst schmeiße ich das Tintenfass an die Wand,

nochmals,

Ihr Fritz R. Stänker


Kommentar 3

Die Evangelische Kirche könnte heute nicht mehr entstehen: Der "Anschlag" der 95 Thesen wäre im Vorfeld entlarvt und Luther unter Terrorverdacht festgenommen worden.

Längst wäre der Reformator durch sein digitales Persönlichkeitsprofil aufgefallen. Infolge hätte man an allen Kirchentüren große Stopp-Schilder angebracht mit dem Hinweis, dass ungesetzlich handelt, wer hier Thesen annagelt.

Guten Morgen in der schönen neuen digitalen Welt,

Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: /red | Fritz Rudolph Stänker | Erstveröffentlichung am 15.09.2009 - 22:27 Uhr
  • Erstellt am 15.09.2009 - 21:38Uhr | Zuletzt geändert am 16.09.2009 - 05:59Uhr
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