Görlitzer Gesamtverkehrskonzept

Görlitz-Zgorzelec. Mit einer Präsentation der Analyseergebnisse wird der erste Teil der Fortschreibung des aus dem Jahr 1993 stammenden Görlitzer Verkehrskonzeptes in einigen Wochen abgeschlossen. Vor dem Technischen Ausschuss des Stadtrates sowie vor interessierten Bürgern erläutert Ende April das bearbeitende Planungsbüro IVAS aus Dresden die Ergebnisse zur Entwicklung der Verkehrszahlen von Auto, Bus und Bahn sowie zum Grenz- und Durchgangsverkehr in Görlitz. Bestandteil der Analysen ist auch das Parken, der Radverkehr sowie das Unfallgeschehen. Die Vorstellung der Analyseergebnisse findet am Dienstag, dem 28. April 2009, um 17.00 Uhr in der Jägerkaserne (Hugo-Keller-Straße 14) im Raum 350 statt. Das Planungsbüro IVAS und das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt laden dazu alle Interessierten herzlich ein und freuen sich auf eine anregende Diskussion.

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Integriertes Vorgehen empfohlen

Diese erste Arbeitsstufe begann im September 2008 mit umfangreichen Verkehrszählungen an über 20 Kreuzungen im Stadtgebiet und einer Verkehrsbefragung von Autofahrern an verschiedenen Zufahrtsstraßen. Sie wurde durch die Zählung von Parkplätzen und deren Auslastung sowie durch Erhebungen der Fahrgäste von Bus und Straßenbahn komplettiert und bezieht auch die Daten aus den Parkscheinautomaten mit ein.

Unter Nutzung der Ergebnisse der Haushaltbefragung von 2006 ist es dem Büro IVAS zudem gelungen, Szenarien für die zukünftige Verkehrsmittelnutzung zu berechnen und dabei die demografischen Effekte zu berücksichtigen. Daraus ist ablesbar, wie die Stadtentwicklung und die Angebote im ÖPNV auf die Verkehrsmittelwahl der Einwohner wirken und welche Effekte daraus entstehen.

„Zukünftig gewinnen die Aspekte der Straßenraumgestaltung und der Erreichbarkeit bei gleichzeitig weniger Lärm und weniger Emissionen an Bedeutung. Nur so ist es möglich, insbesondere die Innenstadt von Görlitz für Anwohner und Besucher gleichermaßen sicher und attraktiv zu gestalten und damit auch als Wirtschaftsstandort konkurrenzfähig zu bleiben“, sagte Dirk Ohm, Geschäftsführer von IVAS in seinen Erläuterungen zu den Zielen der Verkehrsplanung in Görlitz.

Eine gesunde Mischung aus weitestgehend verkehrsberuhigten Wohnbereichen mit der Betonung der einzigartigen Bausubstanz im Zentrum der Stadt und integrierte Gewerbestandorte mit kurzen Anbindungen an das Straßennetz, aber auch die Rad- und Fußwegverbindungen sowie den ÖPNV sollen weiter Ziel der Görlitzer Stadtentwicklung sein, um auch langfristig ein regionales Zentrum mit urbanem Flair zu bleiben, erläuterte Ohm in einem Vorgespräch zu den geplanten Veranstaltungen in Görlitz.

Die Planer aus Dresden empfehlen deshalb ein integriertes Vorgehen, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Nutzung von Autos, Bus und Bahn sowie dem Fahrrad zu erreichen und so die politischen Ziele des Klimaschutzes und der Lärmminderung umzusetzen.

Die Ergebnisse der Analysen bilden die Grundlage für die Aktualisierung des Gesamtverkehrskonzeptes der Stadt Görlitz und die entsprechenden Prognosen bis zum Jahr 2020. Dafür sollen von IVAS weiterführende Vorschläge unterbreitet und umfassend im Stadtrat und mit den Bürgern diskutiert werden. Die Ziele der Verkehrspolitik müssen dabei ebenso neu justiert wie auch aktuelle Herausforderungen einbezogen werden. Wichtige Themen sind dabei u. a. die Aspekte von Tourismus und Wirtschaft, der grenzüberschreitende Verkehr, die neue Kreisstruktur, die Rolle der Straßenbahn im Stadtverkehr sowie die Landesausstellung im Jahr 2011.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 02.04.2009 - 17:34Uhr | Zuletzt geändert am 02.04.2009 - 17:40Uhr
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