Elektromobilität beginnt im Kleinen
Görlitz, 22. Oktober 2021. In Görlitz sieht man immer mehr Fahrzeuge mit einem "E" an Ende des Kennzeichens, was auf einen elektrischen Antrieb - als einzigen oder hybrid als Ergänzung zu einem Verbrennungsmotor - hinweist.
Reichweite und Einsatzbereitschaft sind noch immer E-Auto-Manko
Was spannend wird an den in Sichtweite kommenden Wintertagen, besonders den richtig frostigen, ist die Reichweite der elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeuge. Einige der early birds unter den Umsteigern auf E-Mobilität haben keine allzu guten Erfahrungen gemacht.
So berichtete ein Handwerker, der sich für seinen Fuhrpark einen Elektro-Kastenwagen, im Volksmund als Hundefänger bekannt, zugelegt hatte, von seinen Erfahrungen. Im Sommer, bei routinemäßigen Einsätzen, sei er gut klargekommmen. Über Nacht wurde geladen und am nächsten Tag wurden die Baustelle oder mehrere angefahren. Im Winter allerdings ging die Reichweite in die Knie. Besonders ärgerlich: Wenn er abends zu einem Notfall gerufen wurde und das Auto noch nicht ausreichend geladen war, mussten Werkzeug und Material in ein kraftstoffgetriebenes Gefährt umgeladen werden: "Ein Riesenaufwand!"
Sicher entwickelt sich die Akkutechnologie weiter, doch Viel- und Langstreckenfahrer dürften sich eher abwartend verhalten und allenfalls ein Hybridfahrzeug, das über eine vergleichsweise geringe elektrische Reichweite verfügt, in Erwägung ziehen. Nach scheint die E-Mobilität bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen vor allem für jene interessant, die ein eher planbares Nutzungsverhalten auf überschaubaren Routenlängen haben.
Leichtfahrzeugen bieten hohen Nutzen
Dafür punktet die E-Mobilität an anderer Stelle und erweist sich vor allem dann als umweltfreundlich, wenn sie dazu führt, Autofahrten hin und wieder ganz zu unterlassen. Gemeint ist das Fahrrad. Sicher wurde von öko- und gesundheitsbewegten Kreisen schon seit jeher besonders für kürzere Strecken der Umstieg vom Auto aufs Rad propagiert, doch mal ehrlich: Wer auf Arbeit nicht den Blaumann anzieht, sondern den Tag in seiner Straßenkleidung – ob nun T-Shirt, Kostüm oder Anzug – verbringt, der möchte nicht schon verschwitzt und dann vielleicht auch noch vom Pfütenspritzer gewaschen und erfrischt ankommen.Seit dem Siegeszug der E-Scooter, Pedelecs und E-Bikes ist das Problem ein Stück weit entschärft: Niemand muss seine Kollegen mit Schweißperlen auf der Stirn und keuchend begrüßen. Während die trendigen Scooter eher in größeren Städten in den Rang eines bedeutsamen Verkehrsmittels aufgestiegen sind, erfreuen sich Pedelecs, die Tretunterstützung bieten, und E-Bike, die wie mit einem Gashebel auch ohne zu treten angetrieben werden, überall rasant wachsender Beliebtheit.
Pfiffige Hersteller und Händler befeuern den Trend zum Elektrofahrrad, indem sie ihr Sortiment immer weiter diversifizieren. Was schon ist ein Elektrofahrrad, wenn es das E-Citybike, das E-Trekkingrad, das E-Mountainbike und das E-Klapprad gibt?
Natürlich lohnt sich so ein Pedelec oder E-Bike vor allem dann, wenn man es intensiv nutzt. Intensive Nutzung heißt aber, seinen Elektro-Drahtesel in Reichweite verfügbar zu haben oder direkt dabeizuhaben. Wer zu faul ist, sein modernes Bike aus dem Keller zu holen oder aus dem dritten Stock herunterzutragen und dann eben doch lieber schnell mal das Auto nimmt, kann sich die Anschaffung im Grunde gleich ersparen.
Kleine und leichte E-Bikes und Pedelcs besonders praktisch
Gelöst wird das Problem weitestgehend durch die kompakten und leichten E-Klappräder. Sie sind nicht nur platzsparend aufzubewahren, sondern auch leicht zu transportieren, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Treppen. Und bricht man mal aus dem Alltag aus, sind sie für den Kofferraum geeignet.Wie so oft steht vor dem Kauf die Qual der Wahl. Wer ein E Bike Klapprad auswählen möchte, sieht sich einer verwirrenden Angebotsvielfalt ausgesetzt. Woran kann man sich orientieren?
- Der Durchmesser der Räder
Verbreitet für Elektro-Klappräder sind 20 Zoll Reifendurchmesser, weitere Maße sind 16 Zoll sowie 24, 26, 27,5 und 29 Zoll. Je kleiner der Reifendurchmesser, umso kompakter und wendiger, allerdings auch holpriger ist das Fahrrad. Große Durchmesser versprechen ein eher ruhiges Fahrverhalten.
Tipp:
Als guter Kompromiss für ein Klapprad gelten 20 und 24 Zoll Räder. - Das Elektrosystem
Klappräder werden am Hinterrad angetrieben, was zwei große Vorteile bringt: Die Motore sind kleiner und leichter und der Fahrradrahmen wird weniger belastet. Akkus mit höherer Spannung sind denen mit niedrigerer Spannung dahingehend überlegen, dass bei ausreichender Kapazität mehr Leistung abgerufen werden kann: Die in Volt gemessene Spannung treibt den in Ampere ausgewiesenen Strom und das Produkt aus beiden Parametern ergibt die Leistung in Watt.
Tipp:
Für die gespürte Kraftentfaltung ist allerdings weniger die Leistung als vielmehr das vom Motor erzeugte Drehmoment – das ist die Kraft, die an einem Durchmesser wirkt – entscheidend.
Je nach Verwendungszweck und -umständen muss eine ganze Reihe weiterer Parametern unter einen Hut gebracht werden, so etwa die Reichweite, das Gesamtgewicht und – weil rechtlich relevant – die Höchstgeschwindigkeit, die mit Elektroantrieb oder -unterstützung erreicht werden kann.
Quintessenz
Wer Umwelt und Geldbeutel möglichst wenig belasten möchte, der oder die sollte nach Möglichkeiten suchen, wie man das eigene Auto möglichst oft stehenlassen kann – im Idealfall so oft, dass es unnötig wird. Natürlich werden, besonders im ländlich geprägten Raum, die allermeisten auf ihr Auto nicht verzichten wollen, doch jede einzelne Fahrt, die eingespart wird, zählt.Ein einfacher und günstiger Ansatz ist es, auf leichte Elektrofahrzeuge umzusteigen, ob nun einspurig oder als eines der mehrspurigen Mobile mit Rollercharakter, die besonders bei Senioren beliebt sind. Wer unsicher ist, sollte sich bei einem Händler Informationen holen und um eine Probefahrt bitten.
Geht woanders – warum nicht in Görlitz?
Von Andreas Müller am 03.11.2021 - 21:25Uhr
Es ist nicht eine Frage des Bundeslandes – auch Görlitz könnte Stromautos gebührenfrei parken lassen. "Fahrer mit Autokennzeichen für Elektroautos zahlen weniger oder keine Gebühren auf öffentlichen Parkplätzen. Mit E-Kennzeichen parken Sie z.B. kostenlos in Hamburg, Stuttgart und auf einigen Plätzen in Dortmund." Hamburg, Stuttgart, Städte mit nennenswert soliden Finanzen und hoher Millionärsdichte – da ist es wichtig, Parkgebühren zu erlassen. Offenbar sind dort die Stadtsäckel nicht so leer. Oder sind das keine nennenswerten Beträge, die den Kommunen entgehen? Geht es statt dessen vielleicht darum, ein Zeichen zu setzen, dass E-Mobilität willkommen ist?
Arme Bürger hier im Osten zahlen keine Steuern, fehlendes Gewerbe macht Städte arm und die wiederum nehmen, was sie kriegen können. Steuern und Gebühren hoch, so dreht sich der Kreis. Kostenloses Parken für E-Autos gibt es wo? Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Trotz aller Subventionen entscheiden sich die Käufer von E-Autos kaum für so ein Fahrzeug, weil Autofahren damit spottbillig wird. Mit Blick auf den kaum nennenswerten Anteil der Stromer an den Gesamtzulassungszahlen wäre es doch ein Zeichen, denjenigen, die für abgasfreie Innenstädte sorgen, freies Parken zu ermöglichen. Je mehr, desto besser. Anreize, die Flotte der vielen Hauspflegedienste schnellstmöglich auf reines E-Fahren umzustellen.
Der Blick in die neue Verordnung der Stadt Görlitz über Parkgebühren: null Kreativität, null Mut. Statt dessen phantasieloses Drehen an den bekannten Schrauben. Geht immer, meint
der Seensüchtige
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- Quelle: TEB | Fotos: © BeierMedia.de
- Erstellt am 22.10.2021 - 14:39Uhr | Zuletzt geändert am 22.10.2021 - 15:20Uhr
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