Des Deutschen liebstes Kind gut untergestellt – Alternativen für Autoparkplätze

Des Deutschen liebstes Kind gut untergestellt – Alternativen für AutoparkplätzeGörlitz, 9. März 2021. Während an Wohnraum in Görlitz kein Mangel herrscht, scheint der Markt für Mietgaragen in der Stadt und im Umland leergefegt – zu groß ist das Interesse an der meist preiswerten Abstellmöglichkeit für Auto oder Motorrad, oft genug auch genutzt – wenn auch nicht unbedingt erlaubt – als Werkstatt oder Lager, etwa von Handwerkern. Den meisten geht es jedoch darum, ihr Fahrzeug sicher und geschützt abzustellen.

Abb.: In Städten ist ein eigener Stellplatz viel wert, allerdings bietet er keinen Schutz vor Diebstahl, Vandalismus und Wetter
Symbolfoto: Peggy und Marco Lachmann-Anke, Pixabay License
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Garagen und Carports werden zu Multifunktionsräumen – wenn erlaubt

Ein Unterstellplatz fürs Auto ist hierzulande zweckmäßig, denn die Witterung, der die Fahrzeuge im Freien stets ausgesetzt sind, nagt schnell erst an Lack und Schutzbeschichtung, dann an der Karosserie und an Bauteilen. Obgleich moderne Fahrzeuge ab Werk gut gegen Korrosion geschützt sind, machen ihnen besonders die Herbst- und Wintermonate, in denen es oft tagelang wie aus Kübeln regnet oder schneit, dazu noch begleitet von wechselndem Frost- und Tauwetter, zu schaffen. Autos, die ungeschützt auf den Straßen stehen müssen, setzt das recht heftig zu.

Hauptakteur beim winterlichen Angriff auf den rollenden Untersatz ist jedoch das Streusalz. Wenn die Räum- und Streufahrzeuge unterwegs sind, können die Fahrzeuge der Salzlauge nicht entgehen. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern die Lauge greift überall an, wo das Auto nicht vor ihr geschützt ist, besonders gefährdet sind die vor allem an älteren Fahrzeuge verwendeten blanken Aluminiumteile.

In puncto Sicherheit ist es ebenfalls nicht verkehrt, das Fahrzeug sicher untergestellt zu wissen – und das möglichst nah am Haus. Mittlerweile gibt es etliche Möglichkeiten und Alternativen, sein Auto sicher parken und abstellen zu können, wenn man sie nicht gerade als Stellplatz oder Lagerplatz für alles Mögliche nutzt.

Der Klassiker: Die Garage

Wer ein Haus hat, besitzt meist auch eine Garage. Besonders bei in massiver Bauweise errichteten Wohngebäuden und älteren Immobilien gehören Garagen fast schon als Standard zu den Objekten und stehen den Nutzern zur Verfügung. Die Garage ist dann ideal, wenn sie geräumig und vor allem gut belüftet ist. Hintergrund: Der Nachteil einer Garage als regelmäßiger Parkplatz fürs Auto ist, dass sich – wenn sie eben nicht gut belüftet ist – schnell Feuchtigkeit und schlussendlich Rost am Auto bilden kann. Haben Nässe und infolge Schimmel Einzug gehalten, dann ist alles, was in der Garage abgestellt wird, zwangsläufig früher oder später davon betroffen.

Ein wesentlicher Vorteil einer Garage ist allerdings, dass sie die wohl beste Möglichkeit bietet, um Fahrzeuge und anderes relativ sicher vor Diebstahl geschützt zu wissen. Bei Doppelgaragen bietet sich zudem die Möglichkeit, dass man den dazugewonnen Platz prima als Lager, Werkstatt – immerhin hat Microsoft seine Wurzeln in einer Garage – oder Stellplatz für Gartengeräte und Ähnliches nutzen kann. Und nicht selten dient eine Garage sogar als professionell anmutende Schrauberwerkstatt fürs Motorrad, das dann aber trotz beträchtlichem Hubraums gern Mopped genannt wird. Allerdings sollte man rechtlich auf der legalen Seite bleiben, wie der folgende Tipp aufzeigt.

Tipp:
Bei einer "Zweckentfremdung" der Garage muss die jeweilige Landesbauordnung beachtet werden; manche Länder haben sogar eine spezielle Garagenverordnung. Wenn etwa eine Garage bei der Errichtung eines Wohnhauses vorgeschrieben wurde, um Parkraum zu schaffen, muss sie auch für diesen Zweck genutzt werden, selbst das Abstellen eines abgemeldeten Fahrzeugs könnte dann problematisch werden.

Carport – offen, luftig, günstig

Ein Carport hat gleich mehrere wichtige Aspekte, die ihn zu einem der am häufigsten gewählten Unterstellmöglichkeiten hierzulande machen. Er bietet Platz fürs Auto und je nach Ausführung noch für anderes wie etwa Fahrräder, Roller oder auch E-Bikes und den Rasenmäher. Doppel-Carports bieten – logisch – noch mehr Platz, ob nun für zwei Autos oder weitere Utensilien, wie beispielsweise Gartengeräte und die Abfallbehälter – vieles lässt sich hier, soweit zulässig, geschützt und übersichtlich untergestellen.

Ein weiterer Vorteil ist der von einem Heimwerker leicht zu stemmende Aufbau. Je nach Ausführung kann ein Carport, wenn nicht extra ein Unternehmen beauftragt werden soll, als Set bestellt werden. Wenn bei der Montage einige Helfer dabei sind, geht die Arbeit umso besser von der Hand.

Wer sich für einen Carport entscheidet, hat die Qual der Wahl: Die Dachformen sind in unterschiedlicher Gestaltung wählbar und können in vielen Fällen zudem auch noch als Fläche für Solarzellen zur Eigenproduktion von Strom genutzt werden. Auch das Material der Carports kann von ganz unterschiedlicher Natur sein. So gibt es einfachste wie auch aufwendige Holzkonstruktionen mit Satteldach oder auch den soliden Carport aus Metall, der schlicht und modern mit Flachdach versehen ist. Die Auswahl an verschiedensten Ausführungen, die der Markt bietet, ist mittlerweile sehr groß.

Aufbauen kann man den Carport ohne große Baustelle, also mit geringem Platzbedarf und bei vielen Gestaltungsvarianten mit wenig Aufwand. In Leichtbauweise lässt sich diese Unterstellmöglichkeit binnen weniger Stunden errichten. Vielleicht wichtigster Vorteil eines Carports: Obwohl das Fahrzeug gegen Witterrungseinflüsse und im Sommer gegen die pralle Mittagssonne geschützt ist, haben Stauluft, anhaltende Feuchtigkeit und Schimmel keine Chance, denn die weitgehend offene Bauweise sorgt für genügend Zugluft.

Stellplatz ohne Dach

Der Stellplatz ohne Bedachung bietet die Möglichkeit, das Fahrzeug ohne Parkplatzsuche abzustellen, doch geschützt sieht anders aus. Auch hier muss der Wagen jeglichen Witterungsverhältnissen trotzen und das ganze Jahr hindurch im Freien stehen. Der einzige Vorteil eines eigenen oder angemieteten Stellplatzes ist es, dass dieser in Städten und Ballungszentren, wo Parkplätze rar gesät sind, ein kleiner Luxus ist.

Großer Schuppen für alles Mögliche

Bei großen Grundstücken, wie sie noch häufig im ländlichen Raum der Oberlausitz anzutreffen sind, ist es nicht selten, dass auch der eine oder andere Schuppen vorhanden ist und zur Verfügung steht. Ein gut belüfteter Holzschuppen ist mit die beste Unterkunft fürs Auto, wenn er baurechtlich dafür nutzbar, befahrbar und abschließbar ist. Somit können in einem geräumigen Schuppen nicht nur der Wagen, sondern auch alle anderen fahrbaren Untersätze oder auch Gerätschaften der Familie gut untergebracht werden, wenn auch aus Sicht des Brandschutzes keine Bedenken bestehen. Wer seinen Schuppen als Hobbywerkstatt nutzt, kann als Hobby sein Auto vor Ort im Trocken pflegen, reparieren oder dort den Radwechsel vornehmen. Ein stabiler Schuppen bietet also unter Umständen alles, was man benötigt, um das Auto trocken und sicher abstellen zu können.

Fazit:
Ganz egal, wie der Unterstellplatz fürs Auto auch aussieht: In erster Linie ist das Dach über dem Kopf beziehungsweise dem Fahrzeug das Wichtigste. An zweiter Stelle steht die Sicherheit, denn damit keine mutwilligen Schäden am Wagen entstehen können, sollen es Diebe und Vandalen nicht leicht haben. Die Garage bietet zwar einen sehr sicheren Rundumschutz, birgt aber Gefahren, wenn die Luft kaum oder gar nicht zirkulieren kann; zudem ist sie beim Neubau grundsätzlich teurer als ein Carport. Wenn ein Carport auf dem eigenen Grundstück – eingefriedet und mit abschließbarem Tor – errichtet wird, tritt die Schutzfunktion gegen unberechtigten Zugang zum Fahrzeug eher in den Hintergrund. Wer neu bauen möchte, sollte sich nach den örtlichen baurechtlichen Vorschriften erkundigen.

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  • Quelle: red | Foto: Peggy_Marco / Peggy und Marco Lachmann-Anke, Pixabay License
  • Erstellt am 09.03.2021 - 07:30Uhr | Zuletzt geändert am 10.03.2021 - 08:48Uhr
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