Wirtin befürchtet: Pauschale Meldung könnte für zusätzliche Umsatzeinbußen sorgen
Görlitz | Markersdorf, 28. Juli 2017. Update 18 Uhr. "Wissen die eigentlich, was die mit solchen Pauschalaussagen anrichten?", ärgert sich Jeannine Elsner, Inhaberin des unmittelbar an der Bundesstraße B6 gelegenen Gasthofs "Zur Brauerei", über einen Beitrag in der Görlitzer Tagespresse, der gestern erschienen war. Dort hieß es: "Wer jedoch zum Gasthaus "Zur Brauerei" in Markersdorf, zu Geschäften, Dönerimbiss, landwirtschaftlichen Direktvermarktern, Arztpraxen, Kindergarten, Schule, Rathaus, Kirche, Turnhalle, Friseur und weiteren Firmen im Ort will, muss Umwege und mehr Zeit einplanen." Wie also stellt sich die Situation vor Ort dar?
Zur Verkehrssituation in Markersdorf und Görlitz-Rauschwalde
Für kurze Zeit noch ist die B6 in Bereich Holtendorf – inklusive der Ampelkreuzung mit dem Abzweig in Richtung Görlitz-Schlauroth und der Zufahrten nach Holtendorf (im Kreuzungsbereich und an der Gaststätte Gerichtskretscham) und inklusive der vom Markersdorfer Dorfmuseum kommenden Kirchstraße – gesperrt. "Aus Richtung Reichenbach konnte man während der Bauzeit in Holtendorf ungehindert bis zu meinem Gasthof und den anderen Geschäften im Wohn und Geschäftshaus Am Schöps 3 heranfahren", stellt die Gasthofinhaberin klar. Stimmt: Bis auf die auf Zufahrten von der B6 angewiesenen Unternehmen, beispielsweise die Ärztehäuser, der Fahrradhof Kleich und der Gerichtkretscham Holtendorf, waren während der Sperrung in der Ortschaftslage Holtendorf alle Dienstleister der Großgemeinde Markersdorf aus Richtung Westen ohne weiteres (teils über den Weg Am Schöps) per Kraftfahrzeug erreichbar.
Und aus Richtung Görlitz? Da stellte die offizielle Umleitung über Königshain schon einen deutlichen Umweg dar. "Unsere Gäste aus Görlitz hätten auch über Girbigsdorf und Holtendorf fahren können", meint Jeannine Elsner. Das war zwar wegen der beengten Straßenverhältnisse nicht als Umleitungsstrecke ausgewiesen, für Leute mit Anliegen im Ort aber durchaus eine Option. Dennoch: Die Verkehrsbelastung auf der engen Dorfstraße war deutlich höher als normal und zog insbesondere die Straßenränder in Mitleidenschaft.
Einige Kraftfahrer haben die schmalen Dorfstraßen zudem offenbar als Einladung zur Rallye empfunden und ignorierten nicht nur die Tempo-30-Schilder (am 27. Juli 2017 stellte die Polizei in Holtendorf endlich ein mobiles Blitzgerät auf), sondern nutzen auf dem geraden Abschnitt der Mittelstraße in Holtendorf häufig den Gehweg für völlig übertriebene, weil gar nicht notwendige Ausweichmanöver.
Letzter Bauabschnitt beginnt
Schon ab dem 29. Juli 2017 könnte der Verkehr auf der B6 in Holtendorf wieder rollen – dann ist der besonders bei den Görlitzern beliebte Gasthof "Zur Brauerei" für diese wieder direkt erreichbar. Auch im Gerichtskretscham und in den Ärztehäusern wird man erleichtert aufatmen.Zugleich startet aber der letzte Bauabschnitt der B6-Sanierung zwischen der dann wieder freigegebenen Einmündung der Kirchstraße am Gasthof (aus Görlitz kommend Ortseingang Markersdorf) und der aus Richtung Reichenbach frei bleibenden Einmündung am Gewerbegebiet Markersdorf. Während der Verkehr nach Görlitz weiterhin die gut ausgebaute Umleitungsstrecke über Königshain nutzen sollte, sind der Gasthof "Zur Brauerei" und die anderen Anbieter und Dienstleister in Markersdorf und Holtendorf dann aus Richtung Westen über innerörtliche Straßen erreichbar. Als "Schleichwege" für Kraftfahrer, die zwischen Reichenbach/O.L. und Görlitz unterwegs sind, sind diese engen, kurvenreichen Straßen aber denkbar ungeeignet.
In Markersdorf verbessert sich mit der Sanierung der großen Durchgangsstraße mehr als der Straßenbelag: Ein Stück Gehweg wird ergänzt, eine Bushaltestelle wird verlagert und entsteht damit neu. Wie sich jedoch so eine Baustelle teils auf die Gewerbetreibenden auswirkt, zeigt sich beim Gasthof "Zur Brauerei". Hier musste Jeannine Elsner die Öffnungszeiten weiter einschränken.
Neue Öffungszeiten Gasthof "Zur Brauerei", Markersdorf:
- dienstags bis sonntags von 11 bis 14 Uhr
- freitags und sonnabends von 11 bis 14 Uhr und ab 17.30 Uhr
- gern zusätzlich nach Vereinbarung
"Ich möchte allen Gästen danken, die Umwege in Kauf genommen haben und dies auch bei der Sperrung in Markersdorf tun. Zugleich bitte ich um Verständnis für die schwierige Situation, die die Sperrung der Bundesstraße sicherlich nicht nur für uns mit sich bringt", wendet sich Jeannine Elsner an Kunden und Gäste.
Die Kollegen von STB-See, die die Straßensanierung ausführen, erwiesen sich übrigens stets als umsichtig und freundlich, wenn es beispielsweise galt, Patienten zu den Ärztehäusern oder auch mal einen verirrten Lkw "durchzuwinken".
Görlitz-Rauschwalde zwischen den Sackgassen
Am heutigen Freitag konnte man sich in Görlitz-Rauschwalde wie am Ende der Welt vorkommen: In Richtung Osten die Reichenbacher Straße wegen Sanierung inklusive der Kreuzung mit der nach Süden führenden Karl-Eichler-Straße ist etwa in Höhe der "Zwei Linden" voll gesperrt und die Auffahrt zur B6 bei Holtendorf noch immer ebenfalls voll gesperrt - in Richtung Ost und West gab es also nur Sackgassenschilder. Zwar konnte man sich über die Clara-Zetkin -Straße oder auch Schlauroth in Richtung Süden, per Schleichweg sogar nach Markersdorf im Westen oder gleich nach den "Schlaurother Kurven" durch das Gewerbegebiet "Am Hotherberg" zur B6 nach Norden durchkämpfen, doch für Ortsunkundige war die Situation echt schwierig.Update 28. Juli 2017, 18 Uhr.
Die B6 im Bereich Holtendorf ist wieder für den Verkehr freigegeben, dafür ist der letzte Bauabschnitt in Markersdorf zwischen dem stationären Blitzer und der Einfahrt Gewerbegebiet Markersdorf gesperrt. An der Einfahrt zum Gewerbegebiet wird der verkehr von/nach Reichenbach/O.L. mit einer Verkehrsampel geregelt. Die weiträumigen, nach Lkw und Pkw getrennten Umleitungen gelten weiter.



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- Erstellt am 28.07.2017 - 12:06Uhr | Zuletzt geändert am 28.07.2017 - 18:22Uhr
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