Niederschlesische Magistrale: Neißebrücke getestet

Neißeaue | Zentendorf, 21. September 2016. Am 13. September 2016 haben die Belastungsfahrten über den Ersatzneubau des Neißeviadukts nördlich von Zentendorf, einem Ortsteil von Neißeaue im Norden von Görlitz, begonnen. Weil die Fahrten für beide Gleise, die anstelle der alten Trasse errichtet wurden, erfolgen, muss die grüne polnische Diesel-Lokomotive häufig zwischen Nieder Bielau (Bielawa Dolna - Erlebnisdorf) und Horka Güterbahnhof hin und her fahren und dazu sogar umkehren.
Abbildung: Die Trasse auf deutscher Seite kurz vor der Brücke über die Lausitzer Neiße am 1. Dezember 2014.

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Die erste Lok rollt: Beginn der Belastungsfahrten der Polnischen Bahn

In diesen Monaten geht der Ausbau des acht Kilometer langen doppelgleisigen Abschnitts der sogenannten "Niederschlesischen Magistrale" zwischen dem ostsächsischen Horka/Hórka und der polnischen Neißebrücke in die Endphase. Belastungs- und Abnahmefahrten für die 143,60 Meter lange Brücke über die Lausitzer Neiße sind eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass der reguläre Güterverkehr im Dezember 2016 beginnen kann.

Die Polnische Bahn prüft mit den Belastungsfahrten über die Brücke, ob die geforderten technischen Parameter der Brücke erfüllt sind. Die Prüfung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. In den Tagen vor dem 13. September 2016 wurde die Bücke genau vermessen. Zudem wurden Sensoren angebracht, um die Durchbiegung der Brücke zu messen.
  2. Dann wurde eine Lokomotive mit der typischen Achslast von 22,5 Tonnen pro Achse das Viadukt gefahren und die Brücke bei Stillstand der Lok vermessen.
  3. Am 13. September 2016 ist die Lokomotove mit verschiedenen Geschwindigkeiten über die neue Brücke gefahren - zuerst mit 20 Stundenkilometern, dann jeweils zehn Stundenkilometer schneller. Für jede Geschwindigkeit wurde eine neue Messreihe aufgenommen.
  4. Abschließend beschleunigte die Lokomotive bis zur Streckenhöchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern.
Das war die Voraussetzung dafür, damit die vorausberechneten Werte - zum Beispiel in Hinblick auf die Setzung, die Durchbiegung zwischen den Stützpunkten und die dynamische Schwingungsausbreitung, bestätigt werden können und die Brücke den Belastungstest besteht.

Was hat die Deutsche Bahn damit zu tun?

Der Ersatzneubau der Neißebrücke bei Zentendorf, einem Ortsteil von Neißeaue, wurde im Auftrag der polnischen Bahn (PKP PLK S.A.) von polnischen Unternehmen nach polnischen Vorschriften gebaut. Deshalb ist die Deutsche Bahn am Prüfprozess nicht beteiligt, allerdings nutzt sie die Fahrten, um die neue Leit- und Sicherungstechnik zu testen.

Wie geht es weiter?

Die Brücke ist der Lückenschluss zwischen den beiderseits der Lausitzer Neiße nahezu abgeschlossenen Bauarbeiten an der Trase, nur die Oberleitungen müssen noch gezogen werden.

Für den Abschnitt zwischen Horka und Nieder Bielau steht die betriebliche Freigabe Ende November auf dem Programm. Dann darf die Trasse von Verkehrsunternehmen zu "Übungszwecken" benutzt werden. Ziel: Die Lokführer sollen die Strecke kennenlernen und die neuen technischen und betrieblichen Verfahren üben. Für den Fahrplanwechsel im Dezember 2016 ist der Regelbetrieb für Güterzüge angekündigt.

Presseberichte zur Niederschlesien-Magistrale:

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 20.09.2016 - 21:57Uhr | Zuletzt geändert am 21.09.2016 - 08:00Uhr
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