Grünes Licht für weiteren Ausbau der B 115
Görlitz | Rietschen / Rěčicy, 18. Juni 2014. Gestern mit dem Auto von Görlitz nach Cottbus. Trotz des teilweise realisierten Ausbaus der Bundesstraße B 115 auf sächsichem Boden reichen zwei Sattelschlepper und ein wenig Gegenverkehr, um über zig Kilometer hinweg ausgebremst zu werden. Besonders nördlich von Rietschen muss man die wenigen Stellen kennen, an denen gefahrlos überholt werden kann. Schade, dass Sachsen auf einen abschnittweise dreispurigen Ausbau wie in Brandenburg, wo es sich trotz öfterer Tempolimits deutlich entspannter fährt, verzichtet hat. So ist der jetzt vom sächsischen Verkehrsministerium angekündigte Ausbau zwar schön für die seltenen Radfahrer, die es lieben, an Bundesstraßen entlangzuradeln, aber nur eine bedingte, vor allem verkehrssicherheitsmäßige Verbesserung für die Kraftfahrer.
Teilung in zwei Bau-Teilabschnitte beschleunigt Teilfertigstellung
Für die Fortsetzung des B 115-Ausbaus nördlich von Rietschen ist das Baurecht erteilt. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) bereitet nun die Ausschreibungen für diesen letzten unsanierten Abschnitt in Richtung Rietschen vor. Tatsächlich ausgeschrieben wird aber erst, wenn der Bundeshaushalts durch den Deutschen Bundestag beschlossen ist - erst dann sind die Gelder gesichert.
Als erstes müssen die Straßenbäume dran glauben, im Herbst des Jahres fallen sie der Säge zum Opfer. Ab dann soll zwei Jahre lang gebaut werden.
"Die B 115 ist eine wichtige regionale Straßenverbindung, vor allem für die Anbindung an die A 4 im Süden und an die A 15 im Norden. Ich freue mich, dass wir mit den bauvorbereitenden Leistungen noch in diesem Jahr beginnen können“, so Verkehrsminister Sven Morlok (FDP), "Durch den Ausbau und insbesondere den Anbau eines Geh- und Radweges wird sich die Verkehrssicherheit in diesem Bereich wesentlich verbessern und die Radweglücke zwischen Rietschen und Weißkeißel wird geschlossen."
Damit Planung und Realisierung schneller ablaufen, ist der zweite Bauabschnitt in zwei Teilabschnitte aufgeteilt worden. Für den ersten Teilabschnitt, der zugleich ein Unfallschwerpunkt ist, konnte so schnell und unbürokratisch Baurecht erlangt werden. Damit wird erst einmal ein 3,1 Kilometer langer Abschnitt ausgebaut, der sich südlich an den fertigen ersten Bauabschnitt anschließt.
Für den zweiten rund einen Kilometer langen Abschnitt ist ein Baurechtsverfahren erforderlich, in dem unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden muss. Der Freistaat Sachsen will sich für die baldige Einordnung des Vorhabens in die jährlichen Bauprogramme des Bundes einsetzen, sobald das Baurecht vorliegt.
Die Gesamtkosten für die Sanierung werden mit etwa 4,9 Millionen Euro angegeben und müssen aus dem Bundeshaushalt bereitgestellt werden.
Kommentar
Ist die sächsiche Art des grundhaften Ausbaus der B 115, die Görlitz nicht nur mit dem pulsierenden Cottbus, sondern auch mit Berlin und Hamburg verbindet, der große Wurf? Zumal die Straße auch innerhalb des Landkreises, der sich über 100 Kilometer an der sächsisch-polnischen Grenze entlangzieht, enorme Bedeutung besitzt.
Sicher liegen den Planungen Erhebungen zur Verkehrsbelastung zugrunde, dennoch fragt sich der Laie, warum die langen Geraden in den endlosen niederschlesischen Wäldern nicht wie in Brandenburg für einen dreispurigen Ausbau genutzt werden.
Die Anbindung von Görlitz in Richtung Berlin ist ebenso wichtig wie die nach Dresden,
meint Ihr Fritz R. Stänker
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- Quelle: red | Kommentar: Fritz Rudolph Stänker
- Erstellt am 18.06.2014 - 07:36Uhr | Zuletzt geändert am 18.06.2014 - 08:02Uhr
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