Görlitzer Kantinenlesen in 100. Ausgabe
Görlitz, 14. Oktober 2021. Dass die richtig guten Unterhaltungskünstler nicht unbedingt jene sind, die in bestimmten Formaten des Rundfunks und Fernsehens rauf- und runtergedudelt werden, beweist immer wieder die Kleinkunstszene. Eine feste Größe dabei ist das Görlitzer Jugendkulturzentrum Basta!, in dessen Hintergrund der Holzwurm e.V. die Strippen zieht. Für Ende Oktober ist hier – nach reichlich einem Jahr Coronaverspätung – die hundertste Ausgabe des Görlitzer Kantinenlesens angesagt.
Illustre Lese- und Musikgäste
Thema: Lesebühnen
Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.
Wissen sollte man, dass das Görlitzer Kantinenlesen ein Ableger des Berliner Kantinenlesens ist. Deshalb sind es drei Berliner – auch Lausitzer – Schriftsteller, die allmonatlich am letzten Freitag im Basta! aufkreuzen und auf der kleinen Bühne lesen. Zwischen den Texten tritt ein Musiker aus Berlin oder der Region an der Lausitzer Neiße auf. Weil der Aufwand wirtschaftlich nicht aufgeht, sind die Veranstaltungen nur dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Görlitz und die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien möglich. Lediglich in seinem ersten Jahr, 2008 war das, wurde das Görlitzer Kantinenlesen von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.
Eigentlich war zum hundertsten Jubiläum ein besonderes Open Air vorgesehen. Da spielt der Herbst nicht mit, dennoch soll sich die nächste Veranstaltung abheben, was mit Hilfe der geladenen Lese- und Musikgäste erreicht werden soll. Da ist zuerst Manfred Maurenbrecher aus der Hauptstadt der Republik zu nennen, einer der großen deutschen Liedermacher. Man sieht's ihm gar nicht an, dass er mittlerweile 71 ist und in seinem Künstlerleben etliche Preise gewonnen hat. Sein Debüt beim Görlitzer Kantinenlesen gibt mit Axel Krüger ein in Görlitz stadtbekannter alter Hase des Lesebühnenwesens. Axel Krüger und Mike Altmann sind die Marke, die hinter der musikalischen Lesebühne Hospitalstraße steht.
Zum Jubiläumskantinenlesen erwartet werden außerdem Autoren von Lesebühnen, deren Namen sicherlich kreativen Anfällen zu verdanken sind: Franziska Hauser von DEO, was für "Des Esels Ohr" steht, und Meikel Neid von LSD. Das gewöhnlich anders interpretierte Kürzel verkürzt "Liebe statt Drogen", wie schön und meist auch gesünder. Für die Vinyl-Aftershow hat Holger Sturz aus Görlitz hat zugesagt. Er betreibt den Schallhaus-Plattenladen in der Breiten Straße am Görlitzer Obermarkt und war – once upon a time – einer der angesagtesten DJs der Neißestadt. Inzwischen legt er nur noch einmal im Jahr auf – im Jahr 2021 erneut im Basta!, was die Veranstalter aufs Äußerste erfreut.
Prädikat: Unbedingt hingehen!
Freitag, 29. Oktober 2021, Einlass 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr,
Jugendkulturzentrum Basta!, Hotherstraße 25, 02826 Görlitz.
Der Eintritt kostet fünf Euro für jedermann und ist ausdrücklich für alle Altersgruppen, die dem Programm folgen können, empfohlen.
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- Quelle: red | Fotos: Bildquelle Wildwuchs e.V. / Basta!
- Erstellt am 14.10.2021 - 09:31Uhr | Zuletzt geändert am 14.10.2021 - 12:05Uhr
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