Museumsbesuch beugt Sonnenbrand vor

Museumsbesuch beugt Sonnenbrand vorGörlitz, 14. Juli 2018. Ferienzeit, schönes Wetter... dem Sonnenbrand kann man entgehen, wenn man die interessanten Angebote der Görlitzer Museen nutzt. Der Görlitzer Anzeiger hat zusammengestellt , was beispielsweise die Görlitzer Sammlungen, zu denen das Kulturhistorische Museum Görlitz und die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften gehören, für die Bürger und Besucher der Neißestadt jedweden Alters anbieten.

Abbildung: Schlussstein am Haus auf dem Görlitzer Untermarkt 4 mit den Initialen des Görlitzer Kaufmanns Hans Frenzel
Foto: Dr. Sabine Zinsmeyer
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Kulturhistorisches Museum Görlitz bietet abwechslungsreiche Veranstaltungen

Kulturhistorisches Museum Görlitz bietet abwechslungsreiche Veranstaltungen
Kunst in ihrer höchsten Form ist Entäußerung politischer und gesellschaftlicher Positionen. Johannes Wüsten: Die Geburt Christi, 1920, Öl auf Pappe
Foto: Kulturhistorisches Museum Görlitz

Thema: Ausstellungen in Görlitz und Umgebung

Ausstellungen in Görlitz und Umgebung

Görlitz verfügt nicht nur über fast 4.000 Baudenkmale, sondern ist eine Stadt der Museen und Ausstellungen. Hier befinden sich beispielsweise das Kulturhistorische Museum, das Schlesische Museum zu Görlitz, das Museum der Fotografie und das Senckenberg Museum für Naturkunde, im polnischen Teil der Europastadt das Lausitz-Museum. Darüber hinaus gibt es häufig Sonderausstellungen an anderen Orten, auch im Umland der Stadt sowie in der Dreiländerregion von Sachsen, Tschechien und Polen.

  • Montags? Montagsführung!
    Die Montagsführung am 16. Juli 2018 bietet Einblick in den historischen Bibliothekssaal der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Bibliothekarin Karin Stichel wird im Kontext der aktuellen Sonderausstellung zum Expressionismus nochmals "Ein besonderes Buch des Architekten Bruno Taut" präsentieren, der mit seine Überdachung der Alpen berühmt wurde und so den Spruch bestätigte, dass die Welt den Phantasten, nicht den Erbsenzählern gehört.
    1880 in Königsberg geboren entwarf Taut 1919 mit Tusche und Feder großformatige Architekturzeichnungen, die er "Alpine Architektur" nannte. In fünf illustrierten Kapiteln entwickelte Taut ein Gedankenexperiment, das kein realer Plan zur Bebauung der Alpen, sondern ein Versuch der "Befreiung des Menschen durch Form, Farbe und Licht" sein sollte: die Verwandlung der Alpen in eine überdimensionierte Kunstlandschaft. Taut floh ins Exil, um der drohenden Verhaftung durch die Nationalsozialisten zu entgehen.

    Hingehen!
    Montag, 16. Juli 2018, 11 Uhr,
    Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften, Handwerk 2, 02826 Görlitz.
    Kostet pro Person fünf Euro, ermäßigt dreieinhalb.

  • Sommer(ferien)programm: Schrill, bunt und emotional!
    Museumspädagogin Tina Richter bietet Ferienkindern eine künstlerische Beschäftigung an: In Anlehnung an die Expressionismus-Ausstellung können die Nachwuchskünstler mit Tusche, Buntpapier und anderen Materialien sowie mit Pinsel, Murmel oder Händen ganz eigene Kunstwerke schaffen. Die Ergebnisse werden in der Sonderausstellung "Unerhört!", online und in Publikationen präsentiert.

    Mitmachen!
    Dienstag, 17. Juli 2018, 14.30 Uhr,
    Kulturhistorisches Museum, Neißstraße 29, 02826 Görlitz.
    Nächster Kreativnachmittag: Dienstag, 24. Juli 2018, 14.30 Uhr.

  • Kunstpause 12 nach 12
    Zur nächsten Kunstpause 12 nach 12 stellt Kurator Kai Wenzel in einem zwanzigminütigen Kurzvortrag Die Geburt Christi des Görlitzer Malers Johannes Wüsten vor. Mit der Geburt Christi schildert Wüsten abstrahiert ein zentrales Thema des Christentums, zu dem der Künstler zeitlebens ein ambivalentes Verhältnis hatte. Streng protestantisch erzogen, beschäftigte er sich später intensiv mit christlicher Mystik, wandte sich dann aber von der Religion ab. Der Kommunist Wüsten, dessen künstlerische Arbeiten von den Nationalsozialisten in ihrem eingeschränkten Kunstbild als "entartete Kunst" und vor dem Volksgerichtshof Vorbereitung zum Hochverrat ausgelegt wurden, emigrierte 1934 nach Prag und 1938 nach Paris, wo er ein tragisches Flüchtlingsschicksal erlebte. Wüsten starb 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden.

    Anspruchsvoll pausieren!
    Mittwoch, 18. Juli 2018, 12.12 Uhr.
    Kaisertrutz, Platz des 17. Juni 1, 02826 Görlitz.
    Die Teilnahme kostet pro Person dreieinhalb Euro.

  • Kulturgeschichtlicher Spaziergang: Jacob Böhme für Anfänger
    Die Historikerin Ines Haaser führt, beginnend am Barockhaus Neißstraße 30, zu Orten aus Jacob Böhmes Leben. Jacob Böhme (1575-1624) ließ sich nach seiner Wanderzeit als Geselle in Görlitz nieder, übte zunächst sein Schusterhandwerk aus und erlangte darin die Meisterrechte. 1599 erwarb er das Bürgerrecht, gründete eine Familie und sorgte für deren Unterhalt. Doch schon zu dieser Zeit kreisten seine Gedanken um philosophische Erkenntnisprobleme, um die Frage nach dem Guten und dem Bösen als strukturellen Elementen des Daseins. Böhme begann zu schreiben und 1612 verfasste er sein erstes Werk "Aurora oder die Morgenröte im Aufgang". Seine Schusterwerkstatt gab er auf, um sich stärker dem Schreiben widmen zu können. Den Lebensunterhalt bestritt die Familie nun mit dem Handel von Garnen. Aus seinem Nachlass sind über die Jahrhunderte keine persönlichen Gegenstände erhalten geblieben. Die Schriftensammlung "Der Weg zu Christo" ist das einzige Werk Böhmes, das zu seinen Lebzeiten im Druck erschien. Erst nach seinem Tod erlangten seine Werke weltweite Bekanntheit. Der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling bezeichnete ihn als "Wundererscheinung in der Geschichte der Menschheit", für Georg Wilhelm Friedrich Hegel war Böhme "der erste deutsche Philosoph". Heute schätzt man Jacob Böhme als den bekanntesten Görlitzer, dessen Schaffen international erforscht wird. Schriftsteller, Theaterleute und Filmemacher lassen sich bis heute von Böhme ebenso faszinieren und inspirieren wie Künstler und Musikschaffende.

    Mitgehen!
    Freitag, 20. Juli 2018, 18 Uhr,
    Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz.
    Kostet pro Person fünf Euro, ermäßigt dreieinhalb.

  • Barocke Stunde mit Perücke, Puder und Porzellan
    Barocke Kultur erleben bei einer Kostümführung mit Gunnar Buchwald als Christian Hänisch: Ein unterhaltsamer Rundgang durch die Beletage des Barockhauses mit Amüsantem aus dem barocken Görlitzer Leben, vorgetragen in Reimen. Christian Hänisch (1677–1734) kam 1690 nach Görlitz, wo er eine Lehre in der Schönschen Handlung begann und bis zum Prinzipal aufstieg. Als Leinwandgroßhändler war er viel auf Reisen und knüpfte Handelskontakte. 1704 gründete er sein eigenes Geschäft, ein Jahr später ehelichte er die Tochter des Amtskanzlisten und Landsteuerkassierers im Fürstentum Görlitz, Friedrich Schäffer, wodurch er Zugang zum reichsten Görlitzer Bürgertum erhielt. Seinem Schwager Johann Christian Ameiß gewährte er eine große Hypothek. Hänisch erwarb sich Verdienste als Görlitzer Rat, Schöppe und Kurator Görlitzer Kirchen sowie des Armen- und Waisenhauses. Nach längerer Krankheit verstarb er 1734, seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Görlitzer Nikolaifriedhof. Sein Geschäft ging in die Schlegelsche Handlung über, die von seinem Schwager und Michael Schlegel geführt wurde.
    Gunnar Buchwald ist seit vielen Jahren im Tourismus und inzwischen auch als Hotelier tätig. In Görlitz trifft man ihn als Stadtwächter. Die Lektüre historischer Quellen und verschiedener Beiträge lieferten ihm die nötigen Informationen zu Christian Hänisch, der Geschichte des Geschäftshauses Neißstraße 30 sowie barocker Kunst, Kultur und Lebensart.

    Auf in den Barock!
    Sonnabend, 21. Juli 2018, 16 Uhr,
    Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz.
    Kostet pro Person acht Euro, ermäßigt fünfeinhalb. Anmeldung und Ticketvorverkauf an der Museumskasse Barockhaus Neißstraße 30 sowie am Telefon unter 03581 - 67-1410.
    Nächste barocke Stunde dann am 18. August 2018, wieder um 16 Uhr.

  • Auf den Spuren Hans Frenzels durch Görlitz
    Eine Einladung, Dr. Sabine Zinsmeyer auf einem Inschriftenspaziergang zu begleiten. Die Historikerin war 2017 für die Sächsische Akademie der Wissenschaften auf der Suche nach Inschriften in Görlitz unterwegs und hat zdem in Archiven recherchiert. Hans Frenzel (1463-1526) war anfangs war ein armer Mann und lebte auf Kredit. Doch er investierte das geliehene Geld in den Handel mit Tuchen und Leder und war auch als Bierbrauer erfolgreich. So gelang es ihm, ein großes Vermögen aufzubauen, was ihm den Beinamen "der Reiche" einbrachte. Als Bauherr und Stifter hat Hans Frenzel steinerne Zeugnisse geschaffen, in denen er sich verewigt hat. Mit Dr. Zinsmeyer kann man die Inschriften entdecken, die seine Geschichte erzählen.

    Entdecken!
    Donnerstag, 26. Juli 2018, 17 Uhr,
    Treff im Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz.
    Pro Person kostet die Teilnahme fünf Euro.

Mehr:
Kulturhistorisches Museum Görlitz

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  • Quelle: red | Foto Schlussstein: Dr. Sabine Zinsmeyer, Foto Gemälde: Kulturhistorisches Museum Görlitz
  • Erstellt am 14.07.2018 - 08:01Uhr | Zuletzt geändert am 29.08.2022 - 15:36Uhr
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