Aus Görlitzer Museen
Görlitz, 28. November 2016. Stellvertretend für das reiche Kulturangebot in der Stadt Görlitz hat der Görlitzer Anzeiger eine Terminauswahl der Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur, zu denen das Kulturhistorische Museum und die Oberlausitzische Bibliotzhek der Wissenschaften gehören, und des Schlesischen Museum zu Görlitz zusammengestellt.
Abbildung: Das Schlesische Museum widmet sich 500 Jahren evangelischen Lebens in Schlesien. Das Martin-Luther-Denkmal in Bielitz (Bielsko) ist das einzige in Polen. Foto: Marek Kocjan
Theater: "Luther war nie in Schlesien"
Thema: Ausstellungen in Görlitz und Umgebung
Görlitz verfügt nicht nur über fast 4.000 Baudenkmale, sondern ist eine Stadt der Museen und Ausstellungen. Hier befinden sich beispielsweise das Kulturhistorische Museum, das Schlesische Museum zu Görlitz, das Museum der Fotografie und das Senckenberg Museum für Naturkunde, im polnischen Teil der Europastadt das Lausitz-Museum. Darüber hinaus gibt es häufig Sonderausstellungen an anderen Orten, auch im Umland der Stadt sowie in der Dreiländerregion von Sachsen, Tschechien und Polen.
- Finissage in der Kunsthalle Görlitz [24.09.2022]
- Naturkundemuseum Görlitz für Blinde [09.08.2022]
- Bye, bye, Weltenwanderer [16.06.2022]
- Bis Sonntag, 26. Februar 2016,
Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz:
Ausstellung des großen Puppenhauses
Das Puppenhaus des Herrn Kurt-Franken – einskommasechs mal zwei Meter groß – kam im Jahr 2015 als Leihgabe ins Museum. Fast zehn Jahre hatte der Bauherr mit viel Liebe zum Detail an diesem Wohnhaus im Maßstab 1:15 gearbeitet. Alle Möbel, Einrichtungsgegenstände und die Dekoration sind handgemacht. Sogar eine funktionsfähige Beleuchtung gibt es in dem Gebäude. Das Puppenhaus im Stil der Görlitzer Gründerzeit hat ein ausgebautes Dachgeschoss und mehrere Balkone, ist unterkellert und verfügt über 22 Zimmer. Wie in einem richtigen Wohn- und Geschäftshaus befinden sich darin auf unterschiedlichen Ebenen private und gewerbliche Räume: Neben Backstube und Kellerkneipe, Notarbüro und Schneiderwerkstatt gibt es ein Café sowie mehrere Wohnräume.
Tipp! Während des Schlesischen Christkindelmarktes vom 2. bis 18. Dezember 2016 bietet das Barockhaus Kindern freien und Erwachsenen ermäßigten Eintritt sowie erweiterte Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Freitag bis 20 Uhr und Sonnabend bis 18 Uhr).
Auch der kleine Weihnachtsmarkt direkt neben dem Haus hat wieder geöffnet – hier gibt es ebenfalls Parallelen zur Realität, denn im Hof des Barockhauses Neißstraße 30 werden Händler und Gewerbetreibende, die Görlitzer Sammlungen und die Freunde der Görlitzer Sammlungen e. V. im Rahmen des Schlesischen Christkindelmarktes wieder für vorweihnachtliches Flair sorgen. - Freitag, 2. Dezember, bis Sonntag, 18. Dezember 2016,
Mo bis Fr von 14 bis 19 Uhr, Wochenende von 12 bis 19 Uhr,
Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz:
Handwerkermarkt im Schönhof
Während des Schlesischen Christkindelmarktes haben Handwerker und Künstler aus Deutschland, Polen und Tschechien ihre Verkaufsstände aufgebaut. In den langen Gewölbegängen werden sich in diesem Jahr 30 Anbieter versammeln. Geschützt vor den Unbilden des Winters und in der gediegenen Atmosphäre des alten Patrizierhauses reicht das Angebot von Schnitzereien, Bleiglas, Intarsienarbeiten, reich verzierten Pfefferkuchen, Klöppelarbeiten, Korbwaren, Schmuck aus verschiedensten Materialien, Textilien aus Leinen und Wolle, Patchwork, Grafik und Fotografien bis hin zu anderem mehr.
Der Eintritt ist frei! - Freitag, 2. Dezember 2016, Einlass 19 Uhr, Beginn 19.30,
Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz:
Magisches Kabinett: Der "Zauber-Teuffel"
Der Leiter der Oberlausitzischen Bibliothek, Matthias Wenzel, und der Görlitzer Magier Ralph Kunze haben den „Zauber-Teuffel“ im Programm. Das Teuflische am Aberglauben, an der Furcht vor bösen Blicken und magischen Fähigkeiten, vor Verzauberung und Behexung ist die Angst. Furcht wird erzeugt, geschürt und benutzt. Mit Furcht vor Geistern und übernatürlichem Spuk können Menschen gefügig gemacht und in Abhängigkeit gehalten werden. Es gab und gibt diesen Dämonenglauben zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften. Doch schon immer treten Menschen diesen Manipulationen furcht- und respektlos gegenüber. Sie verlassen sich auf ihren Verstand und hinterfragen vorgegebene Rituale. Die Bücher der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften berichten davon. Als Bibliothekar kennt Matthias Wenzel viele und wird einige der interessantesten präsentieren. Der Magier Ralph Kunze wird Dinge verschwinden und auftauchen lassen. Verblüffend.
Restkarten an der Kasse des Barockhauses Neißstraße 30 kosten 16 Euro/Person, Kartenvorbestellung unter Tel. 03581 - 67-1410. - Mittwoch, 7. Dezember 2016, 15 Uhr,
Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz:
Kaffee & Kultur – natürlich schlesisch / Thema: Wie der Karpfen auf unsere Tische kam
Seit Jahrhunderten wird in Schlesien am Heiligen Abend Karpfen gegessen, dabei war der Speisefisch ursprünglich gar nicht in Mitteleuropa beheimatet. Der Naturkundler und Geograf Andrzej Paczos lädt ein zu einem interessanten kulturgeschichtlichen Rückblick.
Der Eintritt kostet zehn Euro inkl. Kaffee und Kuchen, Reservierung unter Tel. 03581 - 87 91-0. - Freitag, 9. Dezember 2016, 19 Uhr,
Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz:
Ausstellungseröffnung: Kirchfahrer, Buschprediger, betende Kinder: 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien
Waldemar Pytel, Bischof der Breslauer Diözese der Evangelisch-Augsburgischen Kirche Polens, und Dr. Thomas Koppehl, Superintendent des Kirchenkreises Schlesische Oberlausitz, sprechen über das gemeinsame kulturelle Erbe der Evangelischen Kirche Schlesiens. Im Konzert von Kreiskantorin Ulrike Scheytt und Sängerin Mi Seon Kim erklingen Lieder schlesischer Dichter und Komponisten aus fünf Jahrhunderten. - Sonnabend, 10. Dezember 2016 bis Sonntag, 12. März 2017,
Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz:
Kirchfahrer, Buschprediger, betende Kinder: 500 Jahre evangelisches Leben in Schlesien
Zum Reformationsjubiläum 2017 hat das Schlesische Museum zu Görlitz eine deutsch- und polnischsprachige Wanderausstellung vorbereitet. Auf fünfzehn reich illustrierten Tafeln wird die Geschichte des Protestantismus in Schlesien aufgezeigt. Die erste Station der Ausstellung ist das Schlesische Museum, wo sie vom 10. Dezember 2016 bis 12. März 2017 zu sehen ist.
Schlesien gehörte zu den ersten Ländern, die sich der Reformation öffneten. Die Ausstellung verdeutlicht, wie sich seit den 1520er Jahren die Lehre Martin Luthers im Bürgertum und im niederen Adel ausbreitete und bald auch unter den schlesischen Fürsten einflussreiche Förderer fand. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts waren drei Viertel der Gemeinden Schlesiens evangelisch geworden. Informationen und Bilder von Ereignissen, Orten und Persönlichkeiten stellen die länger als zweihundert Jahre währende Auseinandersetzung zwischen katholischem und evangelischem Bekenntnis in Schlesien dar. Die Friedens- und die Gnadenkirchen stehen für den Kampf des schlesischen Protestantismus um Selbstbehauptung im Zeitalter der Gegenreformation. Im 18. Jahrhundert schließlich entwickelte sich Schlesien zu einem bikonfessionellen Land. Die "schlesische Toleranz" setzte sich durch.
Die Ausstellung verfolgt die Geschichte des Protestantismus in der Epoche der Industrialisierung und durch die Katastrophen und Bewährungen des 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ein roter Faden ist die Frage nach der Aktualität des Protestantismus in einem heute überwiegend katholischen Land. Gerade die polnische evangelische Minderheit wurde seit den 1960er Jahren in Zusammenarbeit mit den heimatvertriebenen schlesischen Protestanten und der Evangelischen Kirche in beiden deutschen Staaten zu einem Träger der deutsch-polnischen Versöhnung.
Die Präsentation ist Bestandteil eines größeren Ausstellungsprojekts des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam, das "Reformation im östlichen Europa" heißt. Die Wanderausstellung über Schlesien wird ab Frühjahr 2017 im Haus Schlesien in Königswinter und in mehreren polnischen Städten zu sehen sein. Weitere Ausleihen sind möglich. Zum Begleitprogramm gehören Konzerte, Vorträge und Zeitzeugengespräche, das Theaterstück "Luther war nie in Schlesien" mit Görlitzer Schülern und Exkursionen zu evangelischen Kirchen in Görlitz. Auch für Schüler jedes Alters werden Veranstaltungen angeboten. - Sonntag, 15. Januar 2017,
Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz:
Magisches Kabinett: "Phantastische Phänomene"
In den Büchern der Oberlausitzischen Bibliothek ist von den unglaublichsten Ideen, aberwitzigen Plänen und von irritierenden Naturerscheinungen zu lesen. Zu allen Zeiten fanden Bücher darüber ihre begeisterten oder auch skeptischen Leser. Auch wenn vor 450 Jahren Menschen von anderen magischen Erscheinungen beeindruckt und beunruhigt waren – wenn Ralph Kunze im Verlauf eines magischen Abends sein Publikum über unglaubliche Effekte und verblüffende Phänomene staunen lässt, dann ist das nichts anderes als phantastisch zauberhaft…
Kartenvorbestellung unter Tel. 03581 - 67-1410. - Jeden Montag, 10 Uhr,
Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz:
Führung durch die Dauerausstellung
Die Teilnahme kosten acht Euro, ermäßigt sechs.
Öffnungszeiten und mehr:
- Kulturhistorisches Museum / Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften
- Schlesisches Museum zu Görlitz
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- Erstellt am 27.11.2016 - 22:14Uhr | Zuletzt geändert am 28.11.2016 - 07:02Uhr
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