Neues vom Görlitzer Friedhof
Görlitz. Die Friedhofsführung vom 14. September 2012 stand unter dem Motto "Friedhof zum Anfassen“ - vor allem blinde und sehschwache Menschen zum Mitgehen eingeladen. Besonderes Staunen löste gleich zu Anfang der Zuckerkuchen-Duft der Blätter des Kuchenbaumes aus (Foto). Später kosteten Mutige von den Früchten des Blumenhartriegels. Der Rundgang führte auch zum Grab von Max Opitz, der selbst fast blind war und doch Wege fand, seiner Aufgabe als Redner in der Freimaurerloge gerecht zu werden.
Als Minna Herzlieb mit Goethe . . .
Gegen Ende standen alle am Riedel-Grab und konnten Schulterpolster, Wäscheknöpfe und Schweißblätter aus der früheren Knopffabrik in die Hände nehmen und den Firmengeschichten lauschen und - ganz nebenbei - auch das Spendentöpfchen füllen helfen. Darin befinden sich schon mehr als 7.500 Euro, so dass die Friedhofsverwaltung davon ausgeht, im kommenden Jahr die mit 11.000 Euro geplanten Baumaßnahmen an der Riedel-Gruft in Auftrag geben zu können.
Mit der Spendensammlung "Knöpfe für die Knopffabrik" beschäftigt sich auch das Görlitzer Tippelweib Marianne Scholz-Paul. Sie hat der Friedhofsverwaltung ein Bild - ganz aus Knöpfen - mit dem Schriftzug "Knopffabrik Riedel“ geschenkt, das in der Friedhofsverwaltung seinen Platz gefunden hat.
Zur nächsten Friedhofsführung wollen Dr. Kretzschmar und Frau Mühle "Weibergeschichten“ erzählen - da gibt es mehr zu berichten als nur über die Begegnung von Minna Herzlieb und Goethe, die nicht in Görlitz stattfand.
Hingehen!
Dienstag, 9. Oktober 2012, 14 Uhr,
Treff an der Friedhofsverwaltung Schanze 11 b (Alte Feierhalle)
Wo ist Minna ?
Von Ron am 26.05.2018 - 10:08Uhr
Wo ist Minna ?
"Mit Flammenschrift war innigst eingeschrieben
Petrarcas Brust vor allen andern Tagen
Karfreitag. Eben so, ich darf's wohl sagen,
Ist mir Advent von Achtzehnhundertsieben.
Ich fing nicht an, ich fuhr nur fort zu lieben
Sie, die ich früh im Herzen schon getragen,
Dann wieder weislich aus dem Sinn geschlagen,
Der ich nun wieder bin ans Herz getrieben.
Petrarcas Liebe, die unendlich hohe,
War leider unbelohnt und gar zu traurig,
Ein Herzensweh, ein ewiger Karfreitag;
Doch stets erscheine, fort und fort, die frohe,
Süß, unter Palmenjubel, wonneschaurig,
Der Herrin Ankunft mir, ein ew'ger Maitag"
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- Quelle: red | Foto: Städtischer Friedhof
- Erstellt am 27.09.2012 - 14:46Uhr | Zuletzt geändert am 27.09.2012 - 14:46Uhr
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