Optionskommune sieht Erfolge

Zittau, 8. April 2008. Fast vier Jahre ist es her, dass der Kreistag Löbau-Zittau Anfang September 2004 für die Betreuung langzeitarbeitsloser Bürger stimmte. Schon vierzehn Tage danach erfolgte die Zulassung vom Bundeswirtschaftsministerium. Der Aufbau einer ganz neuen Behörde konnte beginnen. „Die Resonanz unsere Partner bestätigt uns heute, es war die richtige Entscheidung. Nachdem wir mehr als drei Jahren die alleinige Verantwortung für ein Fünftel der Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises übernommen haben, können wir eine positive Bilanz ziehen“, stellte Gernot Kaus, Leiter des Fachdienstes Beschäftigung und Arbeit, fest, „Die Bündelung von regionalen Erfahrungen und Kenntnissen, die Nähe zum Bürger gepaart mit transparentem Handeln ermöglichen es unseren Fachbereichen, schnell, zielgenau und nachhaltig zu arbeiten.“

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Arbeit auch für Ältere

Die Zahl von anfänglich mehr als 3.000 besetzen Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigungen ist nur ein Beispiel. Die Umsetzung der Begriffe „ Fördern und Fordern “ wurde greif- und sichtbar. Neue Projekte wurden entwickelt, getestet und evaluiert. Programme wie „Pasqual“, „bundesweit mobil“ als auch „SOFORT" waren entscheidende Werkzeuge zur zielgruppenorientierten Integration der Bürger in den Arbeitsmarkt, zum Beispiel von Jugendlichen unter 25 Jahren.

„Es spricht für sich, dass der Fachdienst im Vergleich mit anderen Optionskommunen im Jahr 2007 einen Spitzenplatz bei der Verwendung der Eingliederungsmittel des Bundes eingenommen hat. Wir haben 99,9 Prozent dieses Geldes für Umschulung, Ausbildung und die Integration in den ersten und zweiten Arbeitsmarkt verwendet“, betonte Kaus. Rund 670 gezahlte Eingliederungszuschüsse 2007 und ca. 150 geförderte Entgeltvarianten belegen das weite Spektrum der Integrationsarbeit. „Das schönste Kompliment für unsere Mitarbeiter ist", so Kaus, "wenn Bürger sagen, jetzt brauche ich nicht mehr zum Amt gehen, ich kann meine Familie selbst versorgen!“

Der Aufbau des Fachdienstes und die gleichzeitige Betreuung der Bürger gelang 2004/2005 laut Kaus nur durch den beispiellosen Einsatz der damals 150 und heute mittlerweile rund 230 Mitarbeiter. Um einen soliden Wissensstand zu erreichen waren zahlreiche Schulungen notwendig. Hinzu kam der Erfahrungsaustausch aller beteiligten Partner, unter anderem der Arbeitgeber, Bildungsträger, Krankenkassen und der Industrie- und Handelskammer.

Ein großer Schritt nach vorn war die Gründung des Arbeitgeberservice. Dessen Mitarbeiter arbeiten auf das Engste mit regionalen Unternehmen zusammen und informieren sie über Fördermöglichkeiten. Andererseits bereiten sie passgenaue Bewerbungen für die unterschiedlichen Branchen vor. Das Projektmanagement leitet schließlich zielgerichtete Gruppenumschulungen - zum Beispiel zum CNC-Dreher - ein, bei denen die Absolventen mit einer Übernahme in ein Unternehmen rechnen können. Ein aktueller Erfolg des Arbeitsgeberservice ist die verstärkte Integration von älteren Langzeitarbeitslosen in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit in regionalen Unternehmen.

„Aber auch für uns gilt: Ein Ausruhen gibt es nicht", so Kaus. Im Vergleich zu den anderen Landkreises seien die Arbeitsmarktzahlen noch nicht befriedigend. Die Einführung eines Qualitätsmanagements soll den Vermittlungsprozess zukünftig weiter verbessern.

Update:
Zwölf Jahre später ist der Zittauer Arbeitsmarkt weiter schwierig, aber stabil und nicht mehr ganz so chancenlos. Allerdings haben sich die Aussichten, mit einer Existenzgründung der Arbeitslosigkeit zu entrinnen, verschlechtert: Der Sprung in die Selbständigkeit wird immer schwieriger und das liegt nicht nur am Markt. Unterschätzt wird die Arbeitsmarktrelevanz der Soloselbständigen, die doch regelmäßig selbst Dienstleister benötigen.


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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 08.04.2008 - 22:46Uhr | Zuletzt geändert am 21.12.2020 - 13:55Uhr
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