“Tolerant sind wir, aber net blöd!“

Görlitz-Zgorzelec. Im Mitteilungsblatt Nr. 12/2010 des Görlitzer "zur Sache! e.V." nimmt Dr. Peter Gleißner wieder die Görlitzer Stadtpolitik aus Sicht des Vereins unter die Lupe. Interessant ist das vor allem für Bürger, die unterschiedliche Sichtweisen zur Kenntnis nehmen möchten, um sich selbst ein Bild zu machen. Dass Gleißner historische Vergleiche und das in der Überschrift erwähnte FJS-Zitat in seine Mitteilungen einbaut hebt ihn und den "zur Sache e.V." heraus aus dem dem Mittelmaß von Mitläufertum und dumpfer Parteigefolgschaft. Andere Stadtratsgruppierungen scheinen solcher Mitteilungen über intelligente Politik offenbar nicht fähig.

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Gleich, wo man sich selbst politisch verankert fühlt, einem Wunsch des "zur Sache e.V." kann sich sicherlich jeder anschließen: Einen hellen Kopf zur Weltbetrachtung!

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Kommentar

Erweckt die Einleitung des zwölften Mitteilungsblatts ein wenig die Erwartung nach "Frieden schaffen ohne Waffen im Görlitzer Stadtrat!", so erfährt der Leser in lebendigen Worten später, dass die Görlitzer Verhältnisse doch deutlich schwieriger sind.

Eigentlich sollte Politik auf kommunaler Ebene doch weit einfacher sein als auf Landes- oder Bundesebene? Wenn es aber nicht verstanden wird, gemeinsame Nenner zu finden, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl voranzustellen und sich auf das Machbare zu konzentrieren, sondern Eitelkeiten und Dominanzverhalten die Politik bestimmen, dann erzeugt die Politik auf Dauer mangelhafte Ergebnisse.

Hinzu kommt: Der zentralisitische Dirigismus, von dem die Landkreisverwaltung geprägt scheint, erzeugt für manchen Stadtrat möglicherweise ein Dilemma zwischen seiner Verpflichtung, zum Wohle der Stadt zu wirken, und seinem Parteibuch.

Die Weisheit in der Politik liegt woanders: Lieber gemeinsam schrittweise voran, als sich gegenseitig zu torpedieren und zu behindern - dann geht es nämlich gar nicht voran. Initiative und Vielfalt zulassen, anstelle das oft genug falsch verstandene und in Wahrheit lähmende "Kräfte bündeln" immer wieder nachzuplappern.

Eine Gesellschaft ist nur so gesund, wie Ihre einzelnen Glieder. Das gegenseitige Befördern der demokratischen Krafte durch einen Wettbewerb, dem Bürger die besten Optionen zu bieten - darin liegt die Gestaltungskraft der demokratischen Gesellschaft.

Viele Politiker aber - in Stadt und Land - halten sich an das Management by Champignon: Alles mit Mist bestreuen und sobald sich Köpfe zeigen, diese abschneiden.

Allen Stadträten und Politikern wünscht gut Vorsätze für das Jahr 2011,

Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: Fritz Rudolph Stänker | Erstveröffentlichung am 08.12.2010 - 13:46 Uhr
  • Erstellt am 08.12.2010 - 13:00Uhr | Zuletzt geändert am 09.12.2010 - 10:08Uhr
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