Entsteht die Gefahr erneut?

Görlitz-Zgorzelec. Der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick ist besorgt über die geplante Wiedererrichtung des Wittig-Staudammes (Witka-Staudamm). Auch Einwohner der Stadt Görlitz fürchten, durch die jetzt schon begonnenen Wiederaufbauarbeiten des Staudammes einer erneuten unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben sowie Eigentum ausgesetzt zu sein. Das Görlitzer Stadtoberhaupt hat sich daher mit der Bitte um Baustopp an die Außenminister der Bundesrepublik und der Republik Polen gewandt. Weitere Schreiben gingen an den sächsischen Innenminister Ulbig, an Umweltminister Kupfer sowie an den Woiwoden von Breslau (Wrocław). Die Partnerstadt Zgorzelec wurde von Paulick über das Anliegen der Stadt Görlitz informiert.

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Paulick fordert Neukonzeption bei Wiederaufbau des Witka-Staudammes

Im Schreiben des Gölitzer Oberbürgermeisters heißt es: „Die Ursache des Dammbruches ist bislang noch völlig ungeklärt und die Schuldfrage ebenso. Allerdings dürfte klar sein, dass Staudämme so gebaut sein müssen, dass sie auch einem extremen Hochwasser stand halten. Mutmaßlich waren eine unzureichende Hochwasserentlastungsanlage, eine mangelnde Vorabsenkung des Seewasserspiegels und auch eine fehlende Überströmbarkeit des Dammes ursächlich für den Bruch des Staudammes der Witka (vgl. Prof. Jürgen Stamm, Prof. für Wasserbau an der TU Dresden, beim Fernsehmagazin des MDR „Echt“ am Dienstag, den 07. September 2010, um 21:15 Uhr).

In Deutschland setzt die DIN 19700 hohe Sicherheitsstandards für den Bau und den Betrieb einer solchen Stauanlage. Ob es europäische oder polnische Sicherheitsstandards für solche Stauanlagen gibt, ist uns nicht bekannt. Wir wissen nur, dass auf Grund der Sicherheitsrelevanz von Stauanlagen es besonders wichtig ist, im Rahmen beispielsweise eines Planfeststellungsverfahren etc. auch die Belange der Stadt Görlitz und ihrer Bürger angemessen zu berücksichtigen und die entsprechende Sicherheit zu schaffen. Ich bitte Sie deshalb die Belange der Stadt Görlitz entsprechend zu würdigen und die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, damit der „neue“ Staudamm diesen Anforderungen genügt. Der jetzige Wiederaufbau in derselben Bauweise wie zuvor würde für uns eine erneute Gefährdung darstellen. Die Erfahrungen des 07. August 2010 zeigen deutlich, dass die Gefahr für die Stadt Görlitz nicht nur abstrakt, sondern sehr, sehr konkret besteht.“

Hintergrund dieser Befürchtungen, auch aus der Bevölkerung, war die o. g. Sendung des MDR, in welcher deutlich erkennbar war, dass am ehemaligen Staudamm schon wieder die Bagger rollen.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 15.09.2010 - 22:22Uhr | Zuletzt geändert am 15.09.2010 - 22:22Uhr
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