Arbeitslosigkeit steigt im März insgesamt weiter an

Bautzen / Budyšin, 1. April 2009. Im Arbeitsagenturbezirk Bautzen waren im März 2009 insgesamt 46.942 Frauen und Männer arbeitslos registriert. Das sind 386 Arbeitslose (0,8 Prozent) mehr als im Vormonat Februar 2009. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2008 waren 2.713 Arbeitslose weniger gemeldet (-5,5 Prozent).

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Die Konjunkturflaute beginnt, sich am Arbeitsmarkt bemerkbar zu machen

„Der bereits erwartete Anstieg der Arbeitslosigkeit erfolgte mit 386 zusätzlichen Arbeitslosen von Februar zu März im Agenturbezirk relativ moderat. Dieser Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist in erster Linie auf das Auslaufen von Maßnahmen der Träger der Grundsicherung auf dem 2. Arbeitsmarkt zurückzuführen“, so Dr. Günter Irmscher, Chef der Agentur für Arbeit Bautzen. „Diese Entwicklung lässt sich daran erkennen, dass ein Anstieg mit 403 Arbeitslosen bei den ARGEn und Optionskommunen verzeichnet wurde. Im Bereich der Arbeitslosen, die durch die Agentur Bautzen und deren Geschäftsstelle betreut wurden, nahm die Zahl der Arbeitslosen sogar um 17 Personen ab. Allerdings zeigt die schwache Abnahme im Bereich der von der Agentur für Arbeit betreuten Kunden für den Monat März, dass der saisonbedingte Rückgang der Arbeitslosigkeit durch das lang anhaltende Winterwetter weniger schnell voranschreitet wie üblich und dass sich erste Folgen von konjunkturbedingten Kündigungen auch in der Statistik widerspiegeln. Erstmals für dieses Jahr liegen Zahlen zur Veröffentlichung über die Situation auf dem Ausbildungsmarkt vor. Demnach setzt sich der Rückgang der Bewerberzahlen bei gleichzeitiger Zunahme der uns gemeldeten betrieblichen Ausbildungsplätze wie schon im Vorjahr fort“, so Irmscher weiter.

Bei der Arbeitsagentur Bautzen und deren acht Geschäftsstellen meldeten sich 4.662 Personen (darunter 1.836 Frauen) arbeitslos. 2.263 von ihnen waren zuvor erwerbstätig auf dem 1. Arbeitsmarkt, für 24 Personen endete die Beschäftigung auf dem 2. Arbeitsmarkt. Aus einer selbständigen Tätigkeit heraus registrierten sich 60 Personen als arbeitslos. Für 1.495 Personen endete eine Ausbildung oder Qualifizierung. Unter den Absolventen von Qualifizierungen meldeten sich 184 Personen, die im Anschluss an eine geförderte Weiterbildung nach neuer Beschäftigung suchen. Betrachtet man die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach Berufsgruppen, und klammert die Berufsgruppen wie Hilfsarbeiter, Maurer und Betonbauer, Kraftfahrer, Warenkaufleute sowie Bürokräfte aus, die bedingt durch Ihren hohen Anteil am Bestand der Arbeitslosen auch im Zugang stark vertreten sind, so sind die Berufsgruppen Schlosser (110 Personen), Maler- und Lackierer (92 Personen) sowie Elektriker (76 Personen) am stärksten von Kündigungen betroffen gewesen.

Im März verzeichneten die Arbeitsagentur Bautzen und deren acht Geschäftsstellen 4.274 Abmeldungen³ (darunter 1.730 Frauen) aus der Arbeitslosigkeit. Davon wurden 1.849 Abgänge in Erwerbstätigkeit gezählt. Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im März 17 Arbeitslose weniger (16.660 Personen) als im Februar 2009. Alle ostsächsischen SGB II - Träger zusammen hatten 403 Arbeitslose mehr im Vergleich zum Vormonat zu verzeichnen (30.282 Arbeitslose).
Die Arbeitslosenquote betrug im März 15,8 Prozent, nach 15,7 Prozent im Vormonat Februar. Im März 2008 lag die Arbeitslosenquote noch bei 16,5 Prozent.

Insgesamt 717 Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt wurden der Arbeitsagentur Bautzen und den ostsächsischen ARGEn im März gemeldet. Das sind 14 mehr als im Vormonat Februar 2009. Im Bestand gab es im März 1.436 Stellen des ersten Arbeitsmarktes, auf welche die Arbeitsvermittler/-innen zugreifen konnten. Bei den neu gemeldeten Stellen entfielen unter anderen 96 Stellen auf Metall- und Elektroberufe, 88 Stellen auf Dienstleistungskaufleute und die dazugehörigen Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe und 61 Stellen auf Gesundheitsberufe. Weiterhin gab es von Arbeitgebern 60 neue Stellen im Bereich der Sozial- und Erziehungsberufe, 41 Stellenmeldungen für Warenkaufleute, 35 Stellen für Bauberufe und 14 Stellen für Ingenieure, Chemiker, Physiker oder Mathematiker.

Update:
Zwölf Jahre später, im Jahr 2021, sieht der Arbeitsmarkt in Ostsachsen weit besser aus. Problematisch ist jedoch die Sockelarbeitslosigkeit vor allem von Geringqualifizierten und Leuten ohne Ausbildung. Ein Artikel vom 5. November 2021 behandelt die Frage vieler freier Stellen, die jedoch kaum Jobs für Arbeitssuchende ohne Ausbildung bieten.


Fußnoten:

1) Die Arbeitslosenquoten beziehen sich auf alle zivilen Erwerbspersonen. Die Differenzierung nach Rechtskreisen basiert auf anteiligen Quoten der Arbeitslosen in den beiden Rechtskreisen, d.h. die Basis ist jeweils gleich und in der Summe ergibt sich die Arbeitslosenquote insgesamt.

2) Die Summe der Landkreise ergibt nicht das Ergebnis des Agenturbezirkes Bautzen, da im Landkreis Bautzen Arbeitslose des Agenturbezirkes Dresden enthalten sind.

3) Abmeldungen aufgrund Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB II) sind darin nicht enthalten.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 01.04.2009 - 23:42Uhr | Zuletzt geändert am 05.11.2021 - 16:06Uhr
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