Die Bürokratie der Zeit

Deutschland, 21. Oktober 2008. Am Sonntag, dem 26. Oktober 2008, um 3 Uhr morgens, endet im Jahr 2008 in Deutschland die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Zu diesem Zeitpunkt wird die Uhr um eine Stunde auf 2 Uhr Mitteleuropäische Zeit (MEZ) zurückgestellt. Im Jahr 2009 wird die Sommerzeit am Sonntag, den 29. März, beginnen. Mit Wirkung zum 4. Juli 2008 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die Zuständigkeit für die gesetzliche Zeit vom Bundesministerium des Innern übernommen. Deshalb wird das BMWi nunmehr auch alljährlich auf den Beginn und das Ende der Sommerzeit hinweisen. Beginn und Ende der Sommerzeit werden zudem im Voraus für die jeweils folgenden 5 Jahre im Bundesanzeiger bekannt gemacht (vgl. die letzte Mitteilung im Bundesanzeiger vom 20. März 2008, S. 1011).

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Görlitz hat genaueste Zeit

Das BMWi wird im Bereich der gesetzlichen Einheiten und der gesetzlichen Zeit von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) unterstützt. Sie liefert die gesetzliche Zeit für ganz Deutschland. Ihre Atomuhren steuern sämtliche Funkwecker, Bahnhofsuhren und viele Abläufe in der Industrie.

Die jährliche Zeitumstellung ist in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und in anderen Nachbarstaaten vorgeschrieben. Die Sommerzeit wurde mit § 1 der Sommerzeitverordnung vom 12. Juli 2001 in Deutschland für unbestimmte Zeit eingeführt. Sie wurde zur besseren Ausnutzung der Tageshelligkeit und zur Angleichung der Zeitzählung an diejenige der benachbarten Staaten notwendig.

Die Sommerzeitverordnung dient der Umsetzung der Richtlinie 2000/84/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Januar 2001 zur Regelung der Sommerzeit, welche wiederum den Zweck verfolgt, das Funktionieren des EU-Binnenmarktes maßgeblich zu unterstützen.

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Kommentar:

Görlitz ist - dank seiner Lage auf dem 15. Meridian - die Stadt in Deutschland, in der die Uhren nach der Mitteleuropäischen Zeit am genauesten gehen. Je weiter nach Westen man kommt, um so mehr gehen die Uhren vor. Obgleich überall in Deutschland die gleiche Zeit zur gleichen Zeit angezeigt wird, dauert es im Westen länger, bis die Sonne ankommt.

Allerdings gehört die Sonne zu den wenigen Dingen aus dem Osten, gegen die sich der Westen nicht wirklich wehren kann. Nein, ich fange jetzt nicht an zu erzählen von den Polikliniken, vom Impf- und vom SV-Ausweis, vom grünen Abbiegepfeil ganz abgesehen.

Denn ob´s was bringt, ist ja immer ungewiss... Der Nutzen der Sommerzeit ist tatsächlich umstritten.

Wenn schon, warum soll es nicht gehen, die Sommerzeit – kurz MESZ – ganzjährig beizubehalten?

Im Winter wäre es am Spätnachmittag eine Stunde länger hell.

Ist doch auch was,

denkt ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: /FRS
  • Erstellt am 21.10.2008 - 22:35Uhr | Zuletzt geändert am 15.11.2021 - 10:17Uhr
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