18 Jahre ohne Schutzwall

Dresden | Berlin, 9. November 2007. "Antifaschistischer Schutzwall" – das war die DDR-offizielle Bezeichnung für die Berliner Mauer. Der Wendeherbst 1989 hat dieses Symbol der Unmenschlichkeit hinweggefegt. 18 Jahre später erinnern nur noch Bronzestreifen auf den Straßen der Berliner City an den ehemaligen Mauerverlauf.

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Denkmal zur Deutschen Einheit entsteht in Berlin

Sonderlich beliebt in der DDR-Bevölkerung waren die Berliner, deren "mit Herz und Schnauze" oft nur als "große Klappe" ankam, nicht. Ein – zumindest in Sachsen – beliebter Witz hieß: "Welche Stadt hat die dümmsten Bürger?" Antwort: "Das sind die (Ost-)Berliner. Die haben sich eine Mauer um die Stadt gebaut und sind selber draußen geblieben!"

Fakt ist: Die zu DDR-Zeiten gut versorgten DDR-Hauptstädter kann man wahrlich nicht als die Aktivisten der politischen Wende bezeichnen. Erst als der Veränderungswind im ganzen Lande, besonders aber in Sachsen, bereits wehte, rafften sie sich zu einer ordentlichen Veranstaltung im Stile der gewohnten Großkundgebungen respektive Kampfdemonstrationen auf.

Deshalb ist die Enttäuschung der Sachsen über die Entscheidung des Bundestages, das Denkmal zur Deutschen Einheit in Berlin zu errichten, nur zu gut zu verstehen. Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk kommentierte die Entscheidung mit den Worten: "Für mich gibt es dafür nur einen Standort: Leipzig. In dieser Stadt begannen zehntausende, couragierte Bürger sich gegen die Machtverhältnisse in der DDR aufzulehnen. Zwischen friedlicher Bewegung und blutiger Niederschlagung gab es in Leipzig nur einen haarscharfen Grat. Glücklicherweise nahm die von Leipzig das ganze erfassende Bewegung einen friedlichen Verlauf. Diese Leistung der Leipzigerinnen und Leipzigern muss gebührend gewürdigt werden, und das nicht in Berlin, sondern in der Messestadt."

Nicht zu vergessen über allem Hickhack ist aber die Tatsache, dass der Fall der Berliner Mauer zum Symbol schlechthin für die spät errungene Freiheit der Bevölkerung in der ehemaligen DDR wurde. Auch wenn sich heute mancher schwertut, mit dieser Freiheit, die ein gewaltiges Maß an Selbstverantwortung erfordert, in jeder Lebenslage umzugehen.

Ja, wolln wer zum Wochenend nich mal nach Berlin zischen, übern Kudamm schlendern und uns die Nasen plattdrücken?,

fragt Ihr Fritz Stänker

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  • Quelle: /FRS
  • Erstellt am 09.11.2007 - 12:07Uhr | Zuletzt geändert am 10.06.2022 - 23:35Uhr
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