Geldregen für den ländlichen Raum
Sachsen. Die Entwicklung und Förderung des ländlichen Raumes in Sachsen stehe seit dem 18. Oktober 2007 qualitativ auf neuen Füßen, freute sich Umwelt- und Landwirtschaftsminister Roland Wöller. Der Minister benannte in Lommatzsch 33 Regionen, die künftig in den Genuss einer höheren Förderung - zusätzlich zur Basisförderung - kommen. 21 Regionen werden sogenannte ILE-Gebiete (Integrierte Ländliche Entwicklung) mit einem Zuschlag von fünf Prozent und zwölf Regionen erhalten den Status eines Leader-Gebietes mit einem zehnprozentigen Aufschlag. Insgesamt stehen 422 Millionen Euro für die Förderperiode von 2007 bis 2013 zur Verfügung. An der Stadt Görlitz, dem Landkreis Löbau-Zittau und dem Niederschlesischen Oberlausitzkreis ist der ganz warme Regen vorbeigegangen, aber über die Zugehörigkeit zu den ILE-Regionen kann man sich trotzdem freuen.
Regionen mit besonderem Förderstatus bestätigt
"Zum ersten Mal in der rund fünfzehnjährigen Fördergeschichte des ländlichen Raumes nehmen wir Abstand von der auf ein Dorf konzentrierten Förderung einzelner Projekte", beschrieb Wöller die Neuausrichtung. Grundlage jeglicher Zahlungen sind nunmehr integrierte Entwicklungskonzepte einer Region, für die sich mindestens zwei Gemeinden zusammenschließen mussten.
Der Freistaat hatte für die Erarbeitung der Konzepte einen "umfassenden Blick über die Kirchturmspitze hinaus" gefordert. "Ein Dorf allein kann die aktuellen Herausforderungen nicht mehr lösen", begründete der Minister diesen Schritt. Als Grund nannte er die demografische Entwicklung genauso wie die geringer werdenden finanziellen Mittel der öffentlichen Hand. Die Konzepte sollten nicht nur Gemeinde-, sondern auch fach- und ressortübergreifend sein. Arbeitsplätze zu erhalten, zu schaffen und junge Familien zum Wohnen auf dem Lande zu bewegen, sollte dabei, so Wöller weiter, "im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen".
Die vorgegebenen Rahmenbedingungen seien durch die Regionen mit Bravour ausgefüllt worden, lobte der Minister das Engagement der Akteure. Der ländliche Raum habe sich in den letzten Monaten "im ILE-Fieber" befunden. Für die bis zum 1. Juli dieses Jahres eingereichten 34 Konzepte hatten sich insgesamt 2.878 Ortsteile zusammengefunden, rund eine Millionen Einwohner sind letztendlich davon betroffen.
Eine Region hat ihr Konzept zur Überarbeitung zurückbekommen. Eine spätere Anerkennung als ILE-Gebiet ist möglich.
Wie Wöller betonte, sei es wichtig gewesen, die Konzepte regional zu erarbeiten. "Die Verantwortung lag vor Ort, die Regionen mussten sich selbst zusammenfinden und herausfinden, was für sie künftig die inhaltlichen Schwerpunkte sind"?, so der Minister. Es habe keinerlei Vorschriften gegeben, wer mit wem, auch Kreisgrenzen hätten keine Rolle gespielt. In den Konzepten seien nunmehr "jede Menge hervorragender Projekte enthalten". Als Beispiel nannte er einen regionalen Bürgerbus, der künftig 60 Dörfer in der Lommatzscher Pflege wieder "an die Außenwelt anschließen" soll oder Ärztehäuser, die durch die Umnutzung leerstehender Bausubstanz entstehen sollen. Mehrgenerationenhäuser und die Nutzung regenerativer Energien spielten ebenfalls in vielen Konzepten eine große Rolle.
Nach der Ernennung der Leader- und ILE-Gebiete soll nunmehr zügig mit der Umsetzung der Projekte begonnen werden. Beratung und Informationen dafür gibt es auch weiterhin in den Ämtern für Ländliche Entwicklung.
Auswahl der Gebiete für die Förderung der Integrierten Ländlichen Entwicklung 2007-2013 im Freistaat Sachsen:
LEADER-Gebiete
Annaberger Land
Augustusburger Land
Delitzscher Land
Elbe-Röder-Dreieck
Klosterbezirk Altzella
Land des Roten Porphyr
Leipziger Muldenland
Lommatzscher Pflege
Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
Region Westlausitz
Vogtlandkreis
Zentrale Oberlausitz
ILE-Gebiete
Bautzener Oberland
Dübener Heide
Falkenstein
Gemeinsame Zukunft Erzgebirge
Lausitzer Seenland
Mittleres Flöha- und Zschopautal
Naturpark Zittauer Gebirge
Ostelbien-Brücke im Dreiländereck
Östliche Oberlausitz
Region Kottmar
Sachsenkreuz
Sächsische Schweiz
Sächsisches Zweistromland
Schönburger Land
Silbernes Erzgebirge
Tor zum Erzgebirge
Weiße Elster
Westerzgebirge
Westlausitzer Heidebogen
Zwickauer Land
Zwönitztal/Greifensteinregion


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- Quelle: /red
- Erstellt am 19.10.2007 - 21:30Uhr | Zuletzt geändert am 19.10.2007 - 21:40Uhr
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