ASSKomm soll Görlitz sicherer machen

ASSKomm soll Görlitz sicherer machenGörlitz, 1. Juli 2020. Wer des Englischen nicht mächtig ist, googelt einfach mal, wie man Ass ins Deutsche übersetzt – soweit zum Thema Bildungsferne im Marketing. Aber das Anliegen, dass sich hinter dem ASSKomm-Kürzel verbirgt, ist durchaus positiv zu bewerten: Görlitz hat als Modellkommune der "Allianz Sichere Sächsische Kommunen" heute die nächste Stufe der Kooperation eingeläutet. Drei honorige Herren haben ihre Unterschrift unter ein entsprechendes Papier gesetzt.

Die in den polnischen Teil der Europastadt führende Altstadtbrücke – hier im Bereich einer HiTech-Überwachungskamera – ist immer wieder ein guter Ort für einen staatsmännischen Auftritt. Die drei Herren rechts sind von links Innenminister Wöller, Oberbürgermeister Ursu und Polizeipräsident Weißbach
Bildquelle: Stadtverwaltung Görlitz
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Kommunale Kriminalitätsprävention wird gestärkt

Kommunale Kriminalitätsprävention wird gestärkt
Unterschreiben unter den Augen des Innenministers, rechts der Geschäftsführer des Landespräventionsrates Sven Forkert
Bildquelle: Stadtverwaltung Görlitz

Die Vereinbarung dazu wurde im Beisein des sächsischen Innenministers Prof. Dr. Roland Wöller vom Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Octavian Ursu, dem Leiter der Polizeidirektion Görlitz, Polizeipräsident Manfred Weißbach, und dem Geschäftsführer des Landespräventionsrates (LPR), Sven Forkert, unterzeichnet.

Zweck der Vereinbarung: Über gezielte Präventionsangebote und die Vernetzung unter anderem von Akteuren aus den Bereichen Kommunalverwaltung, Politik, Polizei, Justiz, Bildung, Kinder- und Jugendarbeit, Suchtprävention sowie von sozialen Einrichtungen, Vereinen und Kirchen sollen die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung somit auch in Görlitz gestärkt werden.

Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller geht in seinem Statement zur Unterzeichnung auf die flussüberschreitende Kriminalität nicht ein: "Ich freue mich, dass die Stadt Görlitz die Strategie, Kriminalität durch zielgerichtete Prävention vorzubeugen, tatkräftig unterstützt. Ziel ist, Kriminalität vor Ort möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir wissen, Prävention wirkt. Besser als eine aufgeklärte Straftat ist eine, die gar nicht erst verübt wird. Lokale Akteure können mithilfe von ASSKomm Handlungsfelder frühzeitig erkennen, sich durch den LPR beraten lassen und gemeinsam ausloten, welcher Lösungsweg die besten Ergebnisse verspricht. ASSKomm setzt an, bevor Straftaten begangen werden. Sicherheit ist nicht nur alleine Aufgabe der Polizei, auch wenn diese der wichtigste Akteur ist. Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe, die in der Kommune beginnt."

Dem Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu ist die gefühlte Sicherheit wichtig: "Die Umsetzung einer gemeinsamen kommunalen Präventionsarbeit im Rahmen der Landesstrategie Allianz Sichere Sächsische Kommunen ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir wollen mit dieser Allianz sowie dem Aufbau eines kommunalen präventiven Gremiums eine weitere Verbesserung der Sicherheitslage in der Stadt Görlitz erreichen. Die Erhöhung des Sicherheitsgefühls steigert die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger in der Europastadt und macht Görlitz noch attraktiver."

Und Polizeipräsident Manfred Weißbach denkt in ähnliche Richtung: "Die bereits sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Polizeidirektion Görlitz und der Stadt Görlitz wird nun um einen weiteren wichtigen Baustein ergänzt. Mit Unterstützung des Landespräventionsrates und durch die Bildung eines Kommunalpräventiven Rates wird diese institutionalisiert und gezielt auf ein höheres Niveau gebracht. Hierdurch entsteht eine gemeinsame Grundlage, vorhandene Potentiale weiter zu bündeln, Kriminalität explizit noch vor ihrer Entstehung zu bekämpfen und das Sicherheitsgefühl der Bewohner sowie Gäste der Stadt zu stärken."

Insgesamt ist ASSKomm auf dem Vormarsch. Unter dem Dach der am 6. Februar 2019 gegründeten "Allianz Sichere Sächsische Kommunen" hat der Landespräventionsrat Sachsen bereits 77 Kommunen zur Kriminalitätsprävention und Sicherheit beraten. In 16 Städten und Gemeinden hat sich ein Kommunaler Präventionsrat (KPR) konstituiert oder ist reaktiviert worden, in fünf weiteren steht die Gründung kurz bevor.

Für individuelle Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen neben der Beratungsleistung durch den LPR etwa zur Identifizierung von Problemfeldern sowie für den Auf- und Ausbau kommunaler Präventionsstrukturen auch im Jahr 2020 Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Umsetzung bereit. Handlungsfelder sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffitis, die Vermüllung von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungswege aufzeigen.

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  • Erstellt am 01.07.2020 - 20:53Uhr | Zuletzt geändert am 01.07.2020 - 21:26Uhr
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