Kollateralpolitik zur aktuellen Filmproduktion in Görlitz
Görlitz, 11. August 2019. Von Thomas Beier. Am Sonntag sei's erlaubt, ein wenig vom Thema abzuschweifen und zunächst eine Fotografie des überaus aktiven Görlitzer Fotoreporters Matthias Wehnert in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken: Es ist das Abbild der Saskia Rosendahl, die bei den aktuellen Fimaufnahmen zu FABIAN in die Rolle der Cornelia Battenberg geschlüpft ist. Das Foto ist eine Hommage auf alle Frauen, die sich abseits vom Einheits- oder Schlabberlook kleiden und auf diese Weise sich selbst und ihre Umgebung wertschätzen. Wenn Görlitz sich auch als Modestadt entwickeln soll, dann sollte man Modedesignern und anspruchsvollen Modehäusern nicht nur Brachland, sondern einen aufblühenden Acker bieten, was im Übrigen auch für die Herren der Schöpfung gilt. Ästhetik im Alltag: Wir schaffen das!
Abbildung oben. Saskia Rodendahl als Cornelia Blattenberg bei Filmaufnahmen in Görlitz
Filmfinanzierer und -förderer in Görlitz zu Gast
Thema: Filmstadt Görlitz
Görlitz ist Filmstadt. Neben authentischen Kulissen finden sich hier eine auf Filmproduktionen eingespielte Verwaltung und nicht zuletzt erfahrene Komparsen.
- Görlitzer Drehorte als Panoramen [30.01.2023]
- Görlitzer Filmschaufenster bieten Real Virtuality [04.01.2023]
- Görlitz bietet Willkommensspaß mit Willkommenspass [18.11.2022]
Und noch eine Vorbemerkung: Wer sich das für den Eintrag vorbereitete Goldene Buch der Stadt Görlitz näher anschaut, dem wird auffallen, dass Saskia Rosendahl hier als Sophie Rosendahl erscheint. Das ist kein Fehler, hört die gebürtige Hallenserin doch auf den schönen Doppelnamen Saskia-Sophie. Nomen est omen, steht Saskia doch für "die Sächsin" (althochdeutsch: Sachso) und Sophie kommt von Sophia (Σοφία), wörtlich die Weisheit, auch für die Tugend stehend. Schön auch, dass Rosendahl ein Kind vom hellen Saalestrand ist, entwickelt sich die Stadt doch nicht nur Dank der Freiräume, die von der altrenommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein ihren Studenten geboten werden, und Dank der Unterstützung, wie sie von der Werkleitz Gesellschaft kommt, für Filmproduzenten zur Filmstadt Halle (Saale). Hier geht es weniger um Kulissen und Organisationstalent der Stadtverwaltung als vielmehr um Infrastruktur und Medienumfeld.
Zur Zukunft der Filmstadt Görlitz
Schon am 7. August 2019 hat der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu mit dem sächsischen Medienminister und Staatskanzleichef Oliver Schenk, mit dem Geschäftsführer der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) Claas Danielsen, mit Dr. Markus Görsch, dem Leiter des Förderbereichs Produktion sowie Internationale Koproduktionen und mit der Landesbeauftragter Sachsen der MDM, und mit Bea Wölfling, Leiterin der MDM Film Commission, gesprochen.
Ursu argumentierte aus Sicht der Stadt: "Görliwood ist ein wichtiges Aushängeschild für unsere Stadt. Es ist mir wichtig, immer wieder internationale Filmproduktionen in unsere Stadt zu locken und ihnen für ihre Arbeit die bestmöglichen Bedingungen zu bieten", nahm aber auch die Perspektive der Filmleute ein: "Die Filmproduzenten schätzen Görlitz als besonderen und vielfältigen Drehort, an dem sie sich sehr willkommen fühlen." Das seien beste Voraussetzungen dafür, die Stadt als Filmdrehort weiter zu etablieren. Auch Staatsminister Schenk verwies auf den klangvollen Namen der Neißestadt in der Filmbranche und fügte hinzu: "Wir sind uns einig, dass wir daran anknüpfen wollen und über weitere Entwicklungsmöglichkeiten nachdenken." Freuen wir uns also auf die Denkergebnisse.
Gesamtergebnis des Oberbürgermeister-Gesprächs mit maßgeblichen Köpfen der mitteldeutschen Filmwirtschaft: Man will im Kontakt über konkrete Bedürfnisse von Filmschaffenden bleiben und Görlitz als Drehort weiter etablieren. Nicht weniger, aber auch nicht mehr war zu erwarten.
Gutes Pflaster für den Film in Mitteldeutschland
Film und Nachwuchsfilm haben in Mitteldeutschland Dank der MDM, aber auch des öffentlich-rechtlichen Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), eine gute Basis. Einerseits können anspruchsvolle Filmproduktionen ohne Förderung finanziell kaum gestemmt werden, andererseits brauchen vor allem junge Filmemacher eine wohlwollende Umgebung, die – wie der MDR – ihre Filme der Öffentlichkeit zugänglich macht. Der privatwirtschaftliche Filmverleih hingegen hat andere Auswahlkriterien: Hier wiegen wirtschaftliche Aspekte so stark, dass mitunter sogar hochrangig preisgekrönte Filme es schwer haben, in die Kinos zu gelangen.
Am 9. August 2019 besuchten Staatsminister Schenk und Oberbürgermeister Ursu den Filmset am Wilhelmsplatz, wo sich Regisseur Domink Graf, die Schauspieler Saskia-Sophie Rodendahl, Tom Schilling und Albrecht Schuch und Felix von Bohm als Produzent ins Goldene Buch der Stadt Görlitz eintrugen.
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- Quelle: red / TEB | Fotos: Matthias Wehnert, Görlitz
- Erstellt am 11.08.2019 - 07:47Uhr | Zuletzt geändert am 11.08.2019 - 09:35Uhr
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