Förderprogramm zu Lasten der Städte

Bautzen / Budyšin, 11. Dezember 2018. Wenn der Staat Geld als Fördermittel verteilt, will er bestimmte Entwicklungen unterstützen. Allerdings kommt es in unserer komplexen Welt schnell zu Kollateralschäden. So ist es auch bei der am 4. Dezember 2018 vom sächsichen Kabinett beschlossenen "Richtlinie zur Förderung des Wohneigentums im ländlichen Raum", in der es konkret um 40 Millionen Euro als staatliche Förderung für Darlehen, die der Schaffung, Erweiterung oder Sanierung von selbstgenutztem Wohneigentum im ländlichen Raum dienen, geht.

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Bautzener Oberbürgermeister formuliert Kritik und Lösungsansatz

"Das von der Landesregierung beschlossene Programm für Wohneigentum im ländlichen Raum scheint auf den ersten Blick gut für die Region. Gerade junge Familien können zinsgünstige Kredite direkt bei der Sächsischen Aufbaubank erhalten", so Alexander Ahrens, Oberbürgermeister von Bautzen. Leider gehe das Programm aber zu Lasten der städtischen Zentren: "Gerade Teiloberzentren wie Bautzen, Hoyerswerda und Görlitz verlieren dadurch massiv an Familien. Zwar gilt das Förderprogramm auch für die drei Städte, da Bauland aber in den umliegenden Gemeinden günstiger ist, als in der Stadt selbst, zieht es die Bewohner aus den Zentren heraus."

Ahrens moniert, dass sich die Förderung des Wohneigentums im ländlichen Raum in ihrer jetzigen Form damit gegen die Daseinsvorsorge und die Infrastruktur für den gesamten ländlichen Raum richtet.

Der Lösungsansatz des Bautzener Stadtoberhauptes besteht vielmehr in der Schaffung von Anreizen und Förderungen für die interkommunale Zusammenarbeit: "Gemeinsame Wohngebiete sollten finanziell unterstützen werden und die regionalen Zentren wie die Städte des Oberzentralen Städteverbundes Bautzen, Görlitz und Hoyerswerda im Kontext dieser Zusammenarbeit gestärkt werden."

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  • Erstellt am 11.12.2018 - 15:17Uhr | Zuletzt geändert am 11.12.2018 - 15:52Uhr
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