Linksparteimitglieder wollen Integrationskonzept

Landkreis Görlitz, 16. Mai 2015. Vom 13. bis 15. April 2915 haben sich Mitglieder der Bundestagsfraktion der Linkspartei, deren Fraktion im Sächsischen Landtag und im Kreistag Görlitz auf ihrer "Willkommenstour" im Landkreis Görlitz über die Situation von Asylsuchenden und Flüchtlingen informiert. Gesprochen haben die linken Politiker auch mit den Verantwortlichen für die Unterbringung und Vertretern verschiedener Willkommensbündnisse und Hilfsorganisationen.

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Willkommenstour im Landkreis Görlitz ausgewertet

Auf der Tour wurden von den Linksparteimitgliedern und den Asylbewerbern eine ganze Reihe von Problemen angesprochen: Die Asylsuchenden wünschen sich mehr Freizeitangebote und Arbeitsmöglichkeiten, auch fehle es an einer unabhängigen Rechtsberatung. Von Seiten der Heimbetreiber wird auf das alkoholbedingt höhere Aggressionspotenzial in den Gemeinschaftsunterkünften hingewiesen.

Die Willkommensbündnisse haben um Unterstützung gebeten. Inzwischen stoßen die ehrenamtlichen Helfer aber an ihre Belastungsgrenzen. Ein besonderes Problem: Erst betreuen sie engagiert Familien, um dann erleben zu müssen, dass diese teilweise über Nacht abgeschoben werden.

Die Linksparteivorsitzende im Görlitzer Kreistag Kathrin Kagelmann verweist darauf, dass die Mitarbeiter der Landkreisverwaltung mit vielfältigen organisatorischen Hürden kämpfen müssen. Die würden von der Unterbringung selbst bis zur Gewinnung von Partnern in der Kommune für die soziale Betreuung reichen. Die Zusammenarbeit mit dem für die Asylanträge zuständigen Bundesamt für Migration sei schwierig, weil dessen Mitarbeiter nicht vor Ort seien: "Fehlende Prognosen über Flüchtlingszahlen und Unkenntnis darüber, wie viele Familien, Kinder oder alleinreisende Männer welcher Nationalität in den Landkreis kommen, machen die Planung zu einem nervenaufreibenden Kraftakt.“

Mirko Schultze, stellvertretender Vorsitzender der Kreistagsfraktion und Landratsamtsbewerber, setzt hinzu: "Es bleibt festzustellen, dass der Landkreis Görlitz mit seiner vorwiegend dezentralen Unterbringung der Asylsuchenden, wie es die Linke seit Jahren eingefordert hat, und der Transparenz gegenüber der Bevölkerung deutlich besser aufgestellt ist als andere Landkreise, in denen es regelmäßig zu ausländerfeindlichen Demonstrationen kommt. Ein nächster Schritt muss nun die Erarbeitung eines kreislichen Integrationskonzeptes sein."

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Zur Willkommenstour im Landkreis

Von Siegrun Roellig am 17.05.2015 - 10:55Uhr
Finde ich 'ne super Idee. Und doch muss immer wieder unterschieden werden, wer ein Anrecht auf Asyl hat.

Deutschland kann nicht alle aufnehmen, es müssen die Ursachen in den Ländern bekämpft werden. Ohne Waffen, dafür mit Bildung und Aufklärung an Recht, um die Menschen in die Lage zubringen, für sich selbst eintreten zu können.

Und somit kommt es unweigerlich zu Abschiebungen. Ja, auch Deutschland hat genügend Arbeitslose und Görlitz im Besonderen. Es sollte eben immer von vornherein bei der Unterbringung von Asylanten bedacht werden, könnten sie denn überhaupt eine Arbeit finden in der Region, wenn die Einheimischen schon keine Möglichkeiten dazu haben?

Es darf auch nciht sein, dass sich die Wirtschaft darauf ausrichtet, lieber Asylanten und somit Geringverdiener zu beschäftigen, weil nicht qualifiziert genug, und somit wieder zum Sparen anregt. Die Menschen sind keine Ware, um sie herkommen zu lassen, zu "stapeln" und wie die Arbeitslosen hier in den Tag hinein leben zu lassen, was erneut und zwingendermaßen zu Auseinandersetzungen führt.

Und wer kein Anrecht auf Asyl hat und es von vornherein weiß, der muss damit rechnen, trotz einlebens, dass es mal ein Ende gibt. Doch sollte er in der Zeit lernen, wie es sein kann, ein selbstbestimmtes Leben zu haben und sollte dies mitnehmen, weitergeben.

Wenn es allein um Armutsflüchtlinge geht, sorry, wo bitte sollen dann unsere betroffenden Menschen hinfliehen? Nein, die Kriege müssen enden, damit die Menschen in ihre Heimat zurückkehren können, Neues anwenden und somit zum Aufbau von Neuem und Besserem in ihrem Land beitragen.

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  • Erstellt am 16.05.2015 - 00:18Uhr | Zuletzt geändert am 16.05.2015 - 08:53Uhr
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