Kraftwerk Türchau (Turów) investiert weiter

Landkreis Görlitz, 29. November 2014. Selber nachgucken ist besser: Eine Vor-Ort-Beratung und Besichtigung nutzte der Landtagsabgeordnete Dr. Stephan Meyer (CDU), um sich über den Umsetzungsstand der Lärmminderungsinvestitionen im polnischen Kraftwerk Türchau (Turów), gegenüber dem Zittauer Ortsteil Hirschfelde an der Lausitzer Neiße gelegen, zu informieren. Eine Delegation von Vertretern des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, der Stadt Zittau und des Hirschfelder Ortsbürgermeisters Bernd Müller sowie des niederschlesischen Wowódschaftsamtes war am 26. November 2014 einer Einladung von Kraftswerks-Generaldirektor Artur Kin gefolgt.

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Dr. Meyer würdigt Informationspolitik für Kraftwerksbetreibers

Vom Vor-Ort-Termin berichtete Dr. Meyer: "Die Investitionen zur Lärmreduktion der Blöcke 1 und 2 ist bereits realisiert, die des dritten Blockes wird noch in diesem Jahr abgeschlossen und bis Ende 2015 erfolgt die Lärmminderung der Blöcke 4, 5 und 6 durch die neue Rauchgasentschwefelungsanlage. Damit ist die Schalldämpfung bei bereits 60 der 63 identifizierten potentiellen Lärmquellen realisiert.

Durch die Investitionen erfolgt auch eine Absenkung der Stickstoff -und der Schwefeldioxid-Emissionen auf unter 200 mg / Kubikmeter. Darüber hinaus wird sich der Gesamtwirkungsgrad des Kraftwerkes mit der Inbetriebnahme des neuen Blocks im Jahr 2019 von derzeit 39,76 Prozent auf 42 Prozent erhöht. Gegenwärtig wird durch das Kraftwerk auch der bei der Flut 2010 zerstörte Witka-Staudamm wieder errichtet und soll im November 2016 fertiggestellt sein."

Kraftwerk Turow
Seit Jahren wird am Kraftwerksstandort investiert.

Doch nicht nur das Kraftwerk, sondern immer mehr wird auch der nahe Tagebau auf polnischer Seite als Lärmverursacher wahrgenommen. Deshalb nutzte Dr. Meyer seinen Aufenthalt, um zu den Verantwortlichen des Tagebaus den Kontakt aufzunehmen.

Nach seinem Besuch zog Dr. Meyer folgendes Fazit: "Die Transparenz und Kontinuität der Information zu den beabsichtigten Investitionen im Kraftwerk Turów begrüße ich sehr. Es ist ein Zeichen guter Nachbarschaft und notwendig, da die Maßnahmen auch die Bewohner auf deutscher Seite betreffen. In den nächsten Jahren werden am Kraftwerksstandort Turów mehrere Millionen Euro investiert. Dabei kommen die Anlagen zum größten Teil aus Deutschland und werden auch durch deutsche Unternehmen installiert. Von den im Rahmen der Baumaßnahmen zusätzlich arbeitenden 1.500 Menschen wird das gesamte Dreiländereck profitieren, weil diese hier wohnen, einkaufen und ihre Freizeit verbringen werden. Der Beton für die Gebäudefundamente wird bereits heute aus Zittau geliefert. Somit wird die wirtschaftliche Verflechtung des Dreiländerecks greifbar und sollte von uns als Chance betrachtet werden."

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  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 29.11.2014 - 01:52Uhr | Zuletzt geändert am 29.11.2014 - 09:52Uhr
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