Erfahrungen mit krebskranken Kindern
Görlitz-Zgorzelec. Jährlich erkranken weltweit über 250.000 Kinder an Krebs. Auch im Landkreis Görlitz sind Kinder und Jugendliche von dieser heimtückischen Krankheit betoffen. Ein Umstand, der tiefgreifende Einschnitte in das Leben der Familien und Fragen mit sich bringt. Zum internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar 2010 bietet deshalb das Kreisgesundheitsamt von 15.30 bis 17 Uhr auf der Reichertstraße 112 in Görlitz Eltern und Angehörigen die Möglichkeit an, sich bei einer betroffenen Mutter zu informieren und mit ihr Erfahrungen auszutauschen.
Kinderonkologie und Angehörigenarbeit verbessern
Zudem will das Gesundheitsamt künftig den Nachsorgebereich der Kinderonkologie und die Angehörigenarbeit mit Kindern regional verbessern, erweitern und vernetzen. Das soll im Rahmen der Neustrukturierung der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorerkrankte und Angehörige des Gesundheitsamtes im Landkreis Görlitz geschehen.
15. Februar - Internationaler Kinderkrebstag
Der Internationale Kinderkrebstag wurde erstmals 2002 durch die Internationale Vereinigung der Eltern krebskranker Kinder ICCCPO ins Leben gerufen und wird jedes Jahr am 15. Februar als Aktionstag begangen.
Die Ursache von Krebs ist noch nicht vollständig bekannt. Sicher ist jedoch, dass die Krebszelle falsch programmiert ist und sich so in ihrer Funktion und ihrem Wachstum verändert. Molekularbiologen haben inzwischen teilweise entschlüsselt, wie diese Vorgänge auf der Ebene der Moleküle tatsächlich ablaufen. Das führt zu einer verfeinerten Diagnostik und einer besseren Therapie.
Die häufigste Krebsform bei Kindern ist Leukämie, die etwa ein Drittel der Krebserkrankungen bei Kindern ausmacht. An zweiter Stelle stehen Hirntumore, gefolgt von Erkrankungen der Lymphknoten und von Neuroblastomen (Tumore des vegetativen Nervensystems).
Die Herausforderung, die eine Krebserkrankung mit sich bringt, verbindet die Kinder in Deutschland mit einer Viertelmillion jährlich in der ganzen Welt. Kinder brauchen die richtige Behandlung, ein unterstützendes Umfeld, und sie brauchen Hilfe durch die Gesellschaft. Die Erkrankung führt selbst bei erfolgreicher Behandlung nicht selten zu erheblichen und langfristigen körperlichen wie auch seelischen Beeinträchtigungen, so nach einem Hirntumor oder dem Verlust eines Armes oder Beines durch einen Knochentumor. Die Integration ins Berufsleben ist damit oft schwierig. Selbst ohne eine Behinderungen werden viele junge Leute diskriminiert durch Arbeitgeber oder durch private Versicherungsgesellschaften.
Vorbehaltlose Rehabilitation gefordert
Die ICCCPO und die Deutsche Kinderkrebsstiftung fordern eine vorbehaltlose Rehabilitation ehemaliger Krebspatienten, auch angesichts der Tatsache, dass die Zahl derjenigen, die als Kind eine Krebserkrankung überlebt haben, immer größer wird. In Deutschland gibt es inzwischen mehr als 27.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die im Alter von unter 15 Jahren erkrankt waren.
Global betrachtet, sind die Unterschiede in den Heilungschancen gravierend: In den reicheren Ländern werden über 70 Prozent der erkrankten Kinder dauerhaft geheilt. In den ärmeren Ländern sterben mehr als 80 Prozent der Kinder durch mangelhafte medizinische Versorgung.
Die ICCCPO (International Confederation of Childhood Cancer Parent Organisations) wurde 1994 gegründet und vertritt die Interessen krebskranker Kinder und ihrer Familien weltweit. Sie vernetzt 75 Mitgliedsorganisationen in 64 Ländern, die wiederum für eine Vielzahl lokaler Elternorganisationen stehen. Eines der Gründungsmitglieder der ICCCPO ist der Dachverband der Eltern- und Fördervereine in Deutschland, die „Deutsche Leukämie-Forschungshilfe - Aktion für krebskranke Kinder e.V.“ bzw. dessen Stiftung, die Deutsche Kinderkrebsstiftung.
Der Internationale Kinderkrebstag wird unterstützt von der Internationalen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (SIOP).
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- Quelle: red
- Erstellt am 04.02.2010 - 02:01Uhr | Zuletzt geändert am 04.02.2010 - 02:05Uhr
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