Vereinigung fordert Hebammenausbildung in Görlitz

Görlitz, 1. Juli 2023. Gesundheitsvorsorge und Ärzteversorgung sind Themen, die die Bürgerinnen und Bürger in Görlitz intensiv beschäftigen. Aus diesem Anlass hat die Wählervereinigung "Bürger für Görlitz" nun einen neuen Vorstoß gewagt und plädiert für die Implementierung einer Hebammenausbildung in der Stadt Görlitz.

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Akademische Hebammenausbildung: Eine Möglichkeit für Görlitz

Seit der Verabschiedung des Hebammenreformgesetzes im Jahr 2019 ist die Hebammenausbildung in Deutschland ausschließlich akademisch und wird nur noch an den Universitäten in Dresden und Leipzig angeboten. Dieser Zustand stellt nach Ansicht der "Bürger für Görlitz" eine Herausforderung für die zukünftige Versorgung des Freistaates Sachsen mit Hebammen dar.

Demografische Herausforderungen im Hebammenverband

Die Vorsitzende des Sächsischen Hebammenverbands, Stephanie Hahn-Schaffarzyk, verweist auf die demografischen Veränderungen innerhalb ihres Verbandes. Mit 31 Prozent der Hebammen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren und nur 14 Prozent in der Altersgruppe von 18 bis 30 Jahren sieht sie Handlungsbedarf. Die Wählervereinigung argumentiert, dass eine Konzentration der Hebammenausbildung auf Großstädte die ländlichen Regionen benachteiligt.

Rolle der ländlichen Regionen in der Gesundheitsversorgung

Hans-Christian Gottschalk, ehemaliger Chefarzt der Kindermedizin des Städtischen Klinikums und Mitglied der "Bürger für Görlitz", sieht die Notwendigkeit einer breit aufgestellten Gesundheitsversorgung auch in ländlichen Regionen. Zugleich verweist er auf das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Nationale Gesundheitsziel "Gesund rund um die Geburt", das eine 1:1 Betreuung zur Geburt vorsieht.

Aufruf zur Unterstützung der Hebammenausbildung

Im Kontext dieser Diskussionen fordert Stephanie Hahn-Schaffarzyk eine Erhöhung der akademischen Ausbildungsplätze für Hebammen. Die Wählervereinigung "Bürger für Görlitz" sieht in der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Zittau-Görlitz und dem Städtischen Klinikum ein potentielles Modell für eine erfolgreiche Hebammenausbildung. Deren Vorsitzender, Michael Wieler, appelliert an die Stadt, sich für die Implementierung einer Hebammenausbildung in Görlitz zu engagieren. Dabei hebt er die Wichtigkeit der Hebammenarbeit für junge Familien hervor und plädiert dafür, Kinder stärker in den Mittelpunkt der kommunalen Präventionsstrategie zu stellen.

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