CBD im Trend – was steckt hinter den drei Buchstaben?
Görlitz, 12. Oktober 2022. Im Drogeriemarkt, in der Apotheke, in zahlreichen Shops im Internet und auf dem Nachttisch der besten Freundin sind sie zu finden: Kleine Fläschchen mit der Aufschrift "CBD-Öl". In den letzten Jahren hat die Beliebtheit von Cannabidiol (CBD) enorm zugenommen. Aber was steckt eigentlich dahinter? Was enthält ein solches Öl und aus welchen Gründen setzen immer mehr Menschen es ein?
Die Definition: Was ist CBD genau?
Dieser Artikel dient der allgemeinen Information, nicht aber der Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung und ersetzt nicht die Diagnose oder Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Verarbeitetes CBD ist unter bestimmten Bedingungen etwa in Form von CBD-Öl oder CBD-Kapseln in Deutschland legal. Zu CBD-ÖL und CBD-Kapseln dürfen keine Heilversprechen zur Linderung gesundheitlicher Beschwerden abgegeben oder Heilung oder Linderung in Aussicht gestellt werden, sie gelten als "neuartiges Lebensmittel". Zur Frage der Zulassung nach der Novel Food Verordnung der EU informierte bspw. die Deutsche Apotheker Zeitung am 7. Juni 2022.
Seit Jahrtausenden wird die Hanfpflanze als Bestandteil der Medizin verwendet, heute in Deutschland allerdings nur im engen Rahmen und unter strengen Auflagen. Cannabidiol ist eine in der Cannabispflanze vorkommende Verbindung, die aus der harzhaltigen Blüte gewonnen wird. Inzwischen beschäftigt sich die Forschung mit der viel diskutierten beziehungsweise bestrittenen Wirksamkeit von Cannabinoiden wie CBD. Befürworter argumentieren, je mehr verschiedene Cannabinoide und Terpene in einem Produkt enthalten sind, desto stärker sei die Wirkung; es wird vom sogenannten Entourage-Effekt gesprochen.
CBD steht in enger Verwandtschaft zu THC, einem weiteren Cannabinoid, was flächendeckend auch als "Gras oder Hasch" bekannt ist. Die therapeutischen Eigenschaften der beiden Substanzen scheinen ähnlich zu sein, es gibt jedoch einen Unterschied: Anders als THC löst CBD keinen psychogenen Effekt aus. Es macht also nicht "high" – und das ist auch der Grund, warum CBD in den meisten Ländern Europas unter bestimmten Bedingungen legal ist.
Welche Wirkung wird CBD nachgesagt?
Viele Verwender sagen CBD und anderen Cannabinoiden wie CBG eine spürbare Wirksamkeit nach, obgleich genau das nicht belegt ist, denn aus wissenschaftlicher Sicht steht die Forschung erst am Anfang. In einer US-amerikanischen Studie wurde nachgewiesen, dass Cannabidiol bei den Probanden analgetische Effekte zeigte. Tatsächlich verfolgen viele CBD-Anhänger das Ziel, das meist als Öl angebotene Präparat zur Reduktion von Schmerzen einzusetzen.Doch auch weitere Anwendungsgebiete werden diskutiert und von den Anwendern erhoffte Effekte spielen eine Rolle:
- psychiatrische und psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Psychosen
- chronisch-entzündliche Erkrankungen der Gelenke
- allgemeine Unruhezustände und Nervosität
- Ein- und Durchschlafschwierigkeiten
- generelle Verbesserung des Wohlbefindens
- Reduktion von Stress und Nervosität bei Tieren
Ein großer Teil der kundgetanen Wirkungen basiert bislang auf Verbrauchererfahrungen, nicht auf validierbaren Studien. Die Wissenschaft geht aber konform, dass zumindest sehr interessante Ansatzpunkte vorhanden sind. Entscheidend scheint die Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO zu sein, die CBD als einen unproblematischen und ungefährlichen Wirkstoff deklariert. Das allerdings ist keine Aussage über zu erwartende positive gesundheitliche Wirkungen.
Das Endocannabinoid-System und seine Beeinflussung durch CBD
Im Körper des Menschen befindet sich das Endocannabinoid-System mit C1- und C2-Rezeptoren. Diese sind unter anderem für die Steuerung der Botenstoffe Dopamin, Serotonin, Adrenalin und Cortisol verantwortlich. Ein Ungleichgewicht kann unterschiedliche Störungsbilder hervorrufen. Es herrscht die Annahme vor, dass Cannabinoide wie CBD und CBG mit dem Endocannabinoid-System interagieren können.Indem sie C1- und C2-Rezeptoren als Andockmöglichkeit verwenden, lässt sich das körperinterne System reaktivieren und verstärken, so eine Vermutung. Der menschliche Körper selbst produziert Cannabinoide, diese werden als Endocannabinoide (Endo = von innen entstehend) bezeichnet. Beim psychogenen Wirkstoff THC ist die Verbindung mit den Rezeptoren bereits nachgewiesen worden.
Ob und wie sich Cannabidiol tatsächlich auf das Endocannabinoid-System auswirkt und wie verlässlich die wissenschaftlichen Vermutungen sind, wird intensiv erforscht. Versuche am Tier (Maus) zeigten in der Vergangenheit bereits positive Resultate. Bis validierbare Studien zur Verfügung stehen, wird wohl noch einige Zeit vergehen.
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- Quelle: red | Foto: lovingimages / Alissa De Leva, Pixabay License
- Erstellt am 12.10.2022 - 09:47Uhr | Zuletzt geändert am 12.10.2022 - 11:31Uhr
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