Auf Nummer sicher mit FFP3-Masken
Görlitz, 28. September 2022. Auch wenn sie in Görlitz bereits wieder aus den Alltag verschwunden sind: Während der Pandemie haben viele das erste Mal bewusst FFP-Masken kennengelernt. Dazu gehören neben den OP-Masken vor allem die FFP2-Masken, die ein geeigneter Schutz vor Corona-Viren sind. Aber auch sie haben in gewisser Gefahrenumgebung ihre Grenzen. Einen erweiterten Schutz vor stärkeren Schadstoffen wie Asbest und Dieselrauch bieten FFP3-Masken. Wie sicher sind solche FFP3-Masken und wovor schützen sie während der Arbeit und im Privatgebrauch?
Was sind FFP-Masken?
FFP-Masken sind Atemschutzmasken, die wir über Mund und Nase tragen, um uns vor gesundheitsschädigenden Stoffen in der Atemluft zu schützen. Die Abkürzung FFP stammt aus dem Englischen und steht für "Filtering Face Piece", wörtlich eine filternde Ausrüstung für das Gesicht oder kurz Gesichtsfilter.
Die Masken verschiedener Klassen haben unterschiedliche Formen und leichte bauliche Unterschiede. Sie sind so gestaltet, dass sie mit elastischen Haltebändern an den Ohren befestigt werden und ihre Ränder so dicht auf der Haut aufliegen. Für die individuelle Anpassung an die Nase haben die Masken einen biegbaren Nasenbügel.
Durch das enge Anliegen ist die Luft, die ein- und ausgeatmet wird, gezwungen, durch den Stoff der Maske zu dringen. Dieser Stoff der Masken besteht aus mehreren Lagen und einem filternden Vlies in der Mitte. Die elektrostatische Ladung des Vlieses filtert bestimmte Gefahrstoffe wie etwa feine Aerosole.
Manche FFP-Masken haben zusätzliche Atemventile. Durch sie wird die warme Atemluft nach außen gegeben. Somit wird das Klima in der Maske angenehmer, aber ansteckende Viren und Bakterien im eigenen Atem gelangen so nach außen und können andere Personen infizieren.
Die FFP-Masken können in einzelnen Packungen gekauft werden. Für den regelmäßigen Gebrauch gibt es aber Großpackungen, die deutlich günstiger sind (beispielsweise FFP3-Atemschutzmaske 50er Box).
Was sind FFP-Klassen?
Es gibt unterschiedliche Klassen an FFP-Masken. Sie entstehen aus der Filterleistung der Maske durch die maximal zulässige Durchlässigkeit des Filtermaterials und die Öffnungen, an denen die Maske nicht ideal am Gesicht aufliegt. Dadurch schützen die Klassen vor verschiedenen Gefahrstoffen. Für die gefährlichsten Stoffe ist die numerisch höchste Klasse notwendig.Ein wichtiger Faktor für die Bestimmung der Klassifizierung ist der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW). Er bestimmt, wie hoch die Belastung mit einzelnen Gefahrstoffen in der Luft an einem Arbeitsplatz sein darf und wie hoch der Schutz der Maske dementsprechend sein muss, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Welche FFP-Klassen es gibt
Die Klassifizierungen für FFP-Masken gibt es in drei Klassen:- Klasse FFP1
Geeignet für:- Feinstaub
- Rauch
- Aerosole (Wasser- und Ölbasis)
Schadstofffilterung:- mindestens 80 Prozent
- Leckage maximal 22 Prozent
Arbeitsplatzgrenzwert:- vierfach
Geeignet für:
- gesundheitsschädlichen Staub
- Aerosole (Wasser- und Ölbasis)
- Bakterien und Viren der Risikogruppe 2 (in Ausnahmefällen 3)
Schadstofffilterung:
- mindestens 94 Prozent
- Leckage maximal acht Prozent
Arbeitsplatzgrenzwert :
- zehnfach
Geeignet für:
- gesundheitsschädliche und krebserregende Stäube
- radioaktive Partikel
- Aerosole (Wasser- und Ölbasis)
- Bakterien und Viren der Risikogruppe 3
- Enzyme
Schadstifffilterung:
- mindestens 99 Prozent
- Leckage maximal zwei Prozent
Arbeitsplatzgrenzwert :
- 30-fach
Insbesondere FFP3-Masken sind geeignet, wenn die Gefahrbelastung in der Luft besonders hoch ist und die AWG-Werte bis zu 30-mal überschreitet. Dadurch sind sie im Gegensatz zu den gängigen FFP2-Masken auch für den Schutz vor giftigem Staub geeignet, wie er beispielsweise bei dem Schleifen von hochlegiertem Stahl, Chrom, Kobalt oder dem Umgang mit Schimmelsporen entsteht. Auch radioaktive Partikel werden bei diesen Masken gefiltert.
Während die FFP2-Masken vor manchen Viren und Bakterien effektiv schützen, gibt es Bakterien der Gefahrenklasse 3, für die eine entsprechende Maske der Klassifizierung 3 notwendig ist. Für den Schutz vor diesen Bakterien sind die FFP2-Masken unter Umständen nur bedingt geeignet. Wer besonders sicher gehen möchte, kann für den höchsten Schutz auf die FFP3-Masken zurückgreifen.
Wofür FFP-Masken nicht geeignet sind
Auch FFP-Masken haben ihre Grenzen. Giftige Gase und Dämpfe werden von dem Filtervlies nicht effektiv abgehalten. Für diesen hochwertigen Atemschutz benötigt man in solchen Fällen Gas- oder Kombinationsfilter. Das ist insbesondere wichtig, wenn der Sauerstoffgehalt der Luft unter 19,5 % liegt.Können FFP3-Masken wiederverwendet werden?
Wegen der Anschaffungskosten ist die Wiederverwendung für den Privatgebrauch eine beliebte Fragestellung. Für den arbeitstechnischen Schutz gilt: Masken werden für jeden Gebrauch ersetzt. Unter eigenverantwortlicher Wiederverwendung im Gebrauch für Privatpersonen ist es aber möglich, die FFP-Masken zu reinigen und mehrfach zu verwenden, da hier mit einer geringeren Erregerbelastung gerechnet wird als bei dem Gebrauch bei achtstündigen Arbeitsschichten.Um die Masken mehrfach zu verwenden, müssen sie entweder
- sieben Tage trocknen
- für eine Stunde bei 80 Grad Celius trockener Hitze getrocknet werden.
Tipp:
Masken, die sich zur Wiederverwendung eignen, sind mit einem "R" gekennzeichnet.
Die Backofenmethode ist nicht für formstabile Masken und Masken mit einem Atemventil anwendbar, da die Kunststoffelemente dieser Masken schmelzen können. Auch andere Methoden wie die Mikrowelle, Wasserdampf, kochendes Wasser, die Waschmaschine, die Spülmaschine oder eine UV-Lampe eignen sich dafür nicht.
Tipps zur Backofenmethode:
- Für die Backofenmethode sollte die Maske, bevor man sie in den Ofen legt, mindestens über Nacht an der Luft trocknen.
- Weil die Temperatur 100 Grad Celsius nicht überschreiten darf, sollte man dabei ein Backofenthermometer nutzen. Auch bei der Einstellung auf 80 Grad Celsius können Temperaturschwankungen von 65 bis 135 Grad Celsius entstehen.
Fazit
FFP-Masken sind in der Pandemie nicht nur für den Arbeitsschutz vor Gefahrstoffen, sondern auch für Privatpersonen zu einem alltäglichen Gegenstand geworden. Um sich vor den COVID-Viren zu schützen, empfiehlt das Robert-Koch-Institut Schutzmasken mindestens der Klassifizierung 2 oder 3.Unter diesen sind die Masken der Klasse 3 besonders sicher. Sie filtern durch ihre Lagen bis zu 99 Prozent der Schadstoffe und haben eine Durchlässigkeit von höchstens nur zwei Prozent. Durch den richtigen Umgang können die FFP-Masken im Privatgebrauch auch mehrfach genutzt werden, um Kosten zu sparen.
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- Quelle: red | Foto: naipo.de, Unsplash License
- Erstellt am 28.09.2022 - 09:44Uhr | Zuletzt geändert am 28.09.2022 - 11:27Uhr
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