Sich wohlfühlen in der eigenen Haut
Görlitz, 4. Juli 2021. Von Tina Beier. Im Erzgebirge nennt man einen älteren Menschen einem Volkslied folgend gern "die gute alte Haut". Wie so oft hat auch hier die Volksweisheit einen tiefen Sinn, ist die Haut als Organ doch ganz wesentlich dafür mitverantwortlich, welchen ersten Eindruck man von einem Menschen erhält. Obgleich Falten ein Gesicht interessant machen können gilt der Grundsatz: Hauptsache gepflegt!
Die Haut als Panzer gegen Umwelteinflüsse
Der große Philosoph Friedrich Nietzsche hat die Haut gewürdigt, indem er die Meinungen, die ein jeder entwickelt, mit ihr verglichen hat: "Unsere Meinungen, die Haut, die wir uns umlegen, in der wir gesehen werden wollen oder in der wir uns sehen wollen; das Äußerlichste, der Schuppenpanzer um die Gedanken eines Menschen. So scheint es. Andererseits ist die Haut ein Erzeugnis wir wissen nicht welcher Kräfte und Triebe, eine Art Ablagerung, fortwährend sich stückweise lösend und neubildend."
Wenn etwas "unter die Haut geht" zeigt sich, dass die Haut im übertragenen wie im direkten Sinn einen Schutz bietet, der so einfach nicht überwunden werden kann. Leider nehmen viele Menschen das, was die Haut als Organ leistet, als gar zu selbstverständlich hin. Dabei kann man viel für ihre Gesunderhaltung tun, doch der Reihe nach.
Was die Haut leistet
Bei einem durchschnittlichen Mann beträgt die Größe der Haut rund zwei Quadratmeter, bei einer Frau gewöhnlich etwas weniger. Das Organ Haut grenzt den Körper von der Außenwelt ab, schützt ein Stück weit vor Kälte, vor Regen und etwa vor trockener Luft im Winter, vor UV Strahlen, anderen schädlichen Umwelteinflüssen und durch ihre Pufferfähigkeit wehrt sie Stöße und Verletzungen ab. In der Hitzen reagiert die Haut mit Schwitzen, um den Körper durch die Verdunstung zu kühlen. Ihr hoher Säuregehalt soll das Eindringen von Pilzen, Viren, Bakterien, Krankheitserregern erschweren.Die Haut, die aus den drei wesentlichen Schichten Lederhaut, Oberhaut und Unterhaut besteht, macht zirka drei Kilogramm des Körpergewichts aus. Und – wie jeder weiß – ist die Haut auch ein Sinnesorgan: Sie schafft Wärme, Intimität und Vertrautheit. Damit ist die Haut als unser größtes Organ ein wahres Multitalent.
Was benötigt die Haut, um gesund zu bleiben?
Eine ausgewogene Ernährung. Obst, Gemüse und Nüsse können antioxidativ wirken und positiv gegen Zellschäden wirken, sprich: die Hautalterung verlangsamen. Wichtig sind ausreichend Schlaf und Feuchtigkeit, Sonnenschutz, Bewegung und Sport an frischer Luft, die dafür sorgt, dass die Haut besser mit Sauerstoff versorgt wird. Wer mehr darüber erfahren möchte, schaut etwa auf der Internetseite der Techniker Krankenkasse nach.Auch ein Multitalent will geschützt und gepflegt werden
Jeder Mensch hat seinen eigenen Geruch, der über die Haut, die Haare und die Drüsen transportiert wird. Allen bekannt ist die Sympathiebekundung "Ich kann dich gut riechen". Diese Worte drücken "Ich mag dich" aus und entscheiden sogar über die Partnerwahl – einen Partner, der in den Augen des Riechenden "muffelt", möchte wohl niemand haben. Ein anderes geflügeltes und oft genanntes Wort ist "Ich fühle mich wohl in meiner Haut". Was bedeutet das? Diese Worte zeugen von einer inneren Ausgeglichenheit und auch von einem gewissen Selbstbewusstsein. "Ich fühle mich wohl in meiner Haut", das möchte wohl jeder von sich sagen können.Doch was kann man konkret tun?
- Johanniskraut ist innerlich und äußerlich einsetzbar. So soll es als Kapseln gegen Stimmungsschwankungen helfen. Äußerlich wird das Kräutlein in Form eines Hautöls gern genutzt als Wundheilmittel und als ein Mittel gegen trockene Haut eingesetzt, Arzt und Apotheker geben sicher gern Auskunft. Auf jeden Fall sollen schon die Germanen diese Heilpflanze als Sonnensymbol verwandt haben. Der Legende nach soll das Johanniskraut aus dem Blut Johannes des Täufers entstanden sein: Wenn man die Pflanze zerreibt, tritt ein roter Saft aus.
- Das Massieren der Haut ist immer wohltuend. Nach einem langen Tag im Büro oder auch nach der Gartenarbeit. Ganz gleich, ob es der Partner macht oder ob man in einem entspannten Ambiente massiert wird und sich so eine professionelle Massage einfach mal gönnt.
- Bei der Gesichtspflege sieht es ähnlich aus. Fühlt man sich gepflegt, geht dieses Gefühl von innen nach außen und das strahlt man in Form von Selbstbewusstsein dann auch aus. Aber! Wenig ist oftmals mehr in der pflegenden Kosmetik. Aus der Vielfalt der angebotenen Präparate sollte sehr bewusst ausgewählt werden, um diese schließlich gezielt einzusetzen. Gute Firmen bieten dermatologische Tests – Hauttests – an, um eine effektive Hautpflege zu ermöglichen.
Der Selbsttest
Ein gute Freundin hat ein ganzes ein Jahr lang einen Selbsttest gemacht. Es stand die Frage im Raum, warum so viele Männer nur Wasser und einen Waschlappen benutzen und offenbar eine gewisse Abneigung gegen Pflegeprodukte haben, aber deren Haut trotzdem nicht schlecht aussieht. Wie weit ist die Haut in der Lage, sich selbst, also ihren Feuchtigkeitshaushalt, zu regulieren? Oft tritt diese Frage zutage, wenn man um die 50 ist. Nach einem Jahr wurde der Selbstversuch jedenfalls abgebrochen. Frauen tragen keinen Vollbart und haben deshalb keine Haare im Gesicht, die durchaus vieles verdecken.Störende Falten machen sich zuerst um den Mund bemerkbar, das schätzt wohl keine Frau an sich. Umgangssprachlich nennt man das Aussehen eines Schnütchens dann "Wurstzipfel" und genau das möchte Frau durch gezielte Hautpflege möglichst lange hinauszögern – natürlich, um sich gepflegt und damit wohl in ihrer Haut zu fühlen.
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- Quelle: Tina Beier | Foto Gesicht: Engin Akyurt, Foto Kraut: © BeierMedia.de
- Erstellt am 04.07.2021 - 07:47Uhr | Zuletzt geändert am 23.08.2021 - 11:32Uhr
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