Dem Risikofaktor Sonnenlicht begegnen

Dem Risikofaktor Sonnenlicht begegnenGörlitz, 18. Mai 2021. Jetzt kommt sie wieder, die Zeit der Sonnenanbeter und -anbeterinnen, deren höchstes Lebensglück es offenbar ist, am Berzdorfer See am Strand zu liegen oder irgendwo auf einem Sonnenstuhl – Hauptsache, am Himmel zeigt sich kein Wölkchen! Wie riskant es ist, sich ungeschützt der prallen Sonne auszusetzen, zeigt die deutliche Zunahme an Hautkrebserkrankungen.

Abb.: Die Sonne im Aussichtsturm am Berzdorfer See signalisiert den beginnenden Abend. Dann ist der UV-Anteil im Sonnenlicht wegen des längeren Weges durch die Atmosphäre nicht mehr so hoch als wenn die Sonne hoch am Firmament steht
Archivbild: © BeierMedia.de
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Warum man die Haut vor der Sonne schützen muss

  Warum man die Haut vor der Sonne schützen muss
Zwar lockt den Görlitzer auch die See, im Alltag und am Wochenende aber vor allem aber der See
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Was man wissen sollte: Übermäßige Bestrahlung mit untraviolettem Licht (UV), wie es im Sonnenlicht und in Solarien vorkommt, wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ebenso als krebserregend eingeordnet wie Tabakrauch oder Asbeststaub.

Während Muttermale ein natürliches Risiko haben, zum Schwarzen Hautkrebs – dem malignem Malinom – zu entarten, steigert die UV-Strahlung das Risiko, am Weißen Hauptkrebs – dem Basalzellkarzinom oder dem Plattenepithelkarzinom – zu erkranken. Wichtig ist, sich über die Hautkrebsarten etwa auf den Webseiten der Deutschen Krebshilfe zu informieren, weil besonders der Weiße Hautkrebs, wenn er rechtzeitig entdeckt wird, sehr gute Heilungschancen hat.

Entgegen alter Vorstellungen sind sowohl die tief in die Haut eindringende UV-A Strahlung wie auch die energiereiche UV-B Strahlung an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt. Auch die Annahme, eine vorgebräunte Haut oder ein dunkler Hauttyp seien ein natürlicher Schutz, stimmt in ihrer Absolutheit nicht – Sonnenschutz ist für alle wichtig! Wissen sollte man zudem, dass Parfüm, Teer und einige Medikamente die Schädlichkeit der UV-Strahlung steigern und ein geschwächtes Immunsystem auch für UV angreifbarer ist.

Als Risikofaktoren für Hautkrebs gelten unter anderem regelmäßige Solariumbesuche und häufige Sonnenbrände, vor allem in Kindheit und Jugend – man sagt: Die Haut vergisst nicht. Solarium statt Sonne ist deshalb keine pauschale Lösung. Doch was kann man tun, um sein persönliches Risiko zu reduzieren?

Bewusster Schutz vor UV wichtig

Wichtigster Faktor ist, die Haut nicht der prallen Sonne auszusetzen. Vor diesem Hintergrund ist die Görlitzer Stadtverwaltung gerade dabei, am Nordoststrand des Berzdorfer Sees mit einigem Aufwand Sonnensegel installieren zu lassen. Doch Beschattung allein reicht nicht aus: Durch Reflexe vor allem auf Wasser und Sand ist der UV-Anteil im Streulicht noch immer so hoch, dass weitere Schutzmaßnahmen angebracht sind.

Um die Haut vor UV-Licht zu schützen, ist an Sonnentagen hautbedeckende Kleidung anzuraten. Dazu gehört auch der Sonnenhut, eventuell ein Nasenschutz und eine Schulterbedeckung, denn obgleich das Basalzellkarzinom sich überall am Körper bilden kann, tritt es meist doch im Gesicht, im Nackenbereich oder an den Händen auf. Aber Vorsicht: Kleidung, die sichtbares Licht nicht hindurchlässt, kann dennoch relativ gut durchlässig für UV-Strahlung sein!

Ein weiteres und im Grunde unverzichtbares Mittel zur Vorbeugung gegen Sonnenbrand, Hautkrebs und übrigens auch vorzeitige Faltenbildung ist die Sonnencreme, die inzwischen ein wahres High-Tech-Produkt ist. Moderne Sonnencremes nutzen, um möglichst viele Anteile der UV-A und der UV-B Strahlung zu filtern, meist gleich zwei Wirkprinzipien: Winzige Partikel reflektieren und streuen das Sonnenlicht und sind wichtig, um einen hohen Lichtschutzfaktor zu erreichen. Chemische Filter hingegen dringen in die Haut ein, wo sie UV-Anteile des Lichts in unschädliche infrarote Wärmestrahlung verwandeln.

Ein häufiger Fehler ist es, Sonnencreme, auch Sonnenmilch genannt, zu dünn aufzutragen. Erst eine aufgetragene ausgeprägte Schicht jedoch entfaltet die erwünschte Wirkung. Längst haben Hersteller entdeckt, dass es einen großen Markt für möglichst individuell zugeschnittene Sonnencremes gibt, so finden Sie hier etwa mattierende Cremes oder solche, die ausdrücklich parfümfrei sind.

Tipps:
    • Der Lichtschutzfaktor (LSF, im Englischen auch SPF für sun protection factor) ist der Multiplikator für die Zeitspanne, die man sich ohne Hautrötung dem Sonnenlicht aussetzen kann. Er ist auf die UV-B Strahlung bezogen, ein Drittel des Wertes muss sich in Europa aber auf UV-A beziehen, ein LSF 30 entspricht dabei also einem UV-A Schutzfaktor von 10.
    • Zwar empfiehlt es sich, während eines Sonnenbades nachzucremen, die durch den Lichtschutzfaktor gewährleistete mögliche Gesamtdauer verlängert sich dadurch aber nicht!

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  • Quelle: TEB | Fotos: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 18.05.2021 - 14:11Uhr | Zuletzt geändert am 18.05.2021 - 14:44Uhr
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