Stress im Alltag: Wie hilft man sich selbst?

Stress im Alltag: Wie hilft man sich selbst? Görlitz, 21. Juni 2020. Heutzutage wird umgangssprachlich von Stress gesprochen, wenn sich Menschen überbeansprucht fühlen. Gemeint ist damit – im Gegensatz zum positiv wirkenden Eustress – der negative Disstress. Viele Menschen leiden unter dem andauernden Druck am Arbeitsplatz, hinzu kommen vielleicht häusliche Probleme und ein hohes Maß an Verpflichtungen und Erwartungen, die man erfüllen möchte. Die Flucht in Drogen würde alles nur verschlimmern, was tun also?

Wird gefühlter Stress zum Normalzustand, besteht Handlungsbedarf
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Stressvermeidung besser als Stressausgleich

Stressvermeidung besser als Stressausgleich
Entstressend: Ein Ausflug in die freie Natur wie hier bei Königshain, in der Bildmitte die Görlitzer Landeskrone
Foto: © BeierMedia.de

Viel "Stress" also – und die Gestressten wissen nur selten, was sie eigentlich konkret gegen den vielen gefühlten Stress tun können. Es gibt heutzutage allerdings einige Tipps und Tricks, mit denen man auch mit den stressigen Situationen im Alltag umgehen oder diese gleich vermeiden kann. Damit sind nicht nur der bewusste Umgang mit Zeit oder mentales Training gemeint, sondern auch andere Formen des Trainings. So kann etwa Sport, insbesondere Ausdauersport, dabei helfen, mit den vielfältigen Belastungen des Alltags besser fertigzuwerden und sich viel mehr auf sich selbst und damit das Wesentliche im Leben zu konzentrieren. Für viele Menschen ist der regelmäßige Sport mittlerweile zum sogenannten Stresslöser geworden.

Nahrungsergänzungen bei Stress und ADHS?

Ebenso von Vorteil können die unterschiedlichen Nahrungsergänzungsmittel sein, die Hilfe bei Stress und dessen Bewältigung versprechen. Auch Nahrungsergänzungsmittel bei ADHS werden mittlerweile angeboten. Sie ersetzen aber nicht eine gesunde und ausgewogene Ernährung, vor allem sollte man wissen, dass es keine ADHS-spezifischen Mikronährstoffmängel gibt – aber: Die für das Krankheitsbild ADHS typischen Symptome wie etwa Konzentrations- oder Hirnleistungsstörungen, Zappelei oder Müdigkeit werden durchaus mit einem Mangel an Mikronährstoffen in Verbindung gebracht. Besonders bei Kindern kann eine Vitalstoffkur helfen, die Symptome und damit die sich daraus ergebenden Probleme ein bisschen mehr einzudämmen.

Nahrungsergänzungsmittel sind allerdings kein Wundermittel oder Heilmittel; es handelt sich, wie der Name schon sagt, um Ergänzungsmittel, die bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung je nach persönlicher Disposition unterstützend wirken sollen und können – jedoch ersetzen sie nicht ärztlichen Rat. Stress und ADHS lassen sich schließlich nicht einfach mit einem Nahrungsergänzungsmittel bekämpfen – es gehört deutlich mehr dazu, um gegen solche Probleme anzugehen zu können.

Was tun gegen den Stress?

Andauernde große Stressbelastung, etwa auch durch Arbeitsplatzunsicherheit, kann Folgeerkrankungen mit sich bringen. Wer sich einem zu hohen Stresspegel ausgesetzt fühlt, sollte sich zunächst mit dem auseinandersetzen, was Stress ausmacht. Hier helfen im ersten Schritt Fachliteratur und Seminare. Oft ist es aber für den Gestressten, wenn er auf sich allein gestellt ist, schwierig, die stressauslösenden Umstände seines Lebens besser in den Griff zu bekommen. Vielen hilft eine Schritt-für-Schritt-Taktik, Stressoren nach und nach zurückzudrängen.

Einer der ersten Schritte auf dem Weg zu weniger Stress ist für viele, das "Nein-Sagen" zu erlernen und damit ein zu hohes Beanspruchungsniveau abzuwehren. Im sozialen Umfeld ist das oft schwierig: Wenn etwa eine Tochter sich nicht mehr so intensiv um ihre pflegebedürftige Mutter kümmert und das lieber einem Pflegedienst überlässt, bewerten das viele als "herzlos" und vergessen dabei, das auch die Tocher auf ihre Gesundheit und psychische Stabilität achten muss. Besonders von Natur aus sehr gutmütige und hilfsbereite Menschen müssen bei einer an sie gerichteten Bitte aufpassen, ob das nicht doch der Bittsteller selbst erledigen kann oder es einen zuständigeren Ansprechpartner für diese Bitte gibt.

Eine weitere grundlegende Methode ist es, dem Tag oder der Woche eine feste Struktur zu geben und sich dabei höchst persönliche Auszeiten einzuplanen, denen höchste Prorität gegeben wird – die Ausrede, es sei etwas Wichtigeres, das unbedingt während dieser Zeit erledigt werden muss, dazwischengekommen, gilt dann nicht mehr. Es gibt noch vieles, womit man Stress-Situationen vermeiden kann. Beispielsweise kann man Termindruck mindern, wenn man statt präziser Termine, wo immer möglich, Ungefähr-Termine vereinbart, so wie es etwa in Mecklenburg verbreitet ist: "Ich komme nach'm Mittag mal rum" – der Druck, pünktlich sein zu müssen, ist damit vom Tisch.

Oberster Grundsatz ist es, negativen Stress möglichst gleich zu vermeiden, anstelle später für Stressausgleich sorgen zu müssen. Wo der Disstress dennoch zum Zuge kommt, sollte man ihm mit entsprechenden Anti-Stress-Methoden begegnen. Bekommt man seine Stresszustände nicht in den Griff, sind Apotheker oder Arzt die besten Ratgeber.

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  • Quelle: red | Foto: Davidqr, Pixabay License
  • Erstellt am 21.06.2020 - 07:44Uhr | Zuletzt geändert am 21.06.2020 - 09:24Uhr
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