Mund-Nase-Bedeckung als Pflicht für Reisende

Mund-Nase-Bedeckung als Pflicht für ReisendeDresden, 23. April 2020. Mit der Lockerung der im Zuge der Corona-Pandemie verfügten Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens im Freistaat Sachsen und der schrittweisen Öffnung der Schulen erwarten auch die Vogtlandbahn und der trilex wieder mehr Fahrgäste. Im März und April waren die Fahrgastzahlen deutlich eingebrochen, teils um bis zu 90 Prozent. Der reduzierte Grundfahrplan konnte in beiden Netzen bislang stabil angeboten werden.

Abb.: Bahnsteige und Überdachungen des Bahnhofs Görlitz, aus Richtung Osten gesehen
Archivbild: © Görlitzer Anzeiger
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Kommentar: Augenmaß nötig

Nun weist Die Länderbahn GmbH DLB als Betreiberin darauf hin, dass auch in ihren das Abstandsgebot von mindestens anderthalb Metern gilt; die aktuelle Zahl von Reisenden lasse dies grundsätzlich auch zu. Um einen optimalen Schutz der Fahrgäste und des Personals zu gewährleisten, gelte seit dem 20. April 2020 entsprechend der Verordnung der sächsischen Staatsregierung eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im öffentlichen Nahverkehr. Empfohlen werden sogenannte Community-Masken aus Textil oder hilfsweise ein Schal oder ein Tuch.

Bisher seien diese neuen Regeln von den Fahrgästen zum größten Teil eingehalten worden. Auch das Zugpersonal mit Kundenkontakt ist zum Tragen eines Mundschutzes verpflichtet.

Wegen des Infektionsrisikos war der Fahrscheinverkauf in den letzten Wochen ausschließlich online und über Automaten abgewickelt worden. Doch die ausgesetzten Kontrollen der Fahrausweise und der Bordverkauf von Tickets soll schrittweise wieder eingeführt werden.

Die Zugbegleiter sind künftig berechtigt, Reisende ohne Mund-Nase-Bedeckung aus Rücksicht auf die anderen Reisenden im Einzelfall von der Mitfahrt auszuschließen. Sobald es die Versorgungslage zulässt, sollen entsprechende Schutzartikel in den Zügen angeboten werden.


Kommentar:

Bleibt zu hoffen, dass der Bahnbetreiber hier mit Augenmaß agiert. Sitzen Fahrgäste mehr als anderthalb Meter auseinander, macht der Fremdschutz durch den Gesichtsvorhang kaum noch Sinn, im Gegenteil: Der Träger atmet seine eigenen Keime immer wieder ein und der Kohlendioxid-Anteil im Blut steigt. Das lässt die Mund-Nase-Bedeckung wie vorgeschrieben beim Einkauf und im öffentlichen Personennahverkehr durchaus sinnvoll erscheinen, sie aber für längere Zeit zu tragen, könnte kontraproduktiv wirken.

Zudem müssen auch selbstgenähte Coronamasken täglich desinfiziert werden. Ob das jeder macht,

fragt sich Ihr Thomas Beier

Update vom 7. Februar 2021:

Nun sind wir schlauer: Bei einer einfachen, eng anliegenden Atemwegsbedeckung atmet man nicht mehr Kohlendioxid wieder ein als ohne. Doch inzwischen sind die für den Sebstschutz wirksameren FFP2- und FFP3-Masken auf dem Vormarsch. Angesichts der abklingenden zweiten Pandemiewelle wird über Lockerungen des Lockdowns diskutiert, allerdings bleibt zu hoffen, dass die höheren Hygienestandards im Berufs- und Privatleben erhalten bleiben,

meint Ihr Thomas Beier

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  • Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 23.04.2020 - 08:26Uhr | Zuletzt geändert am 07.02.2021 - 12:24Uhr
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