Viel Sitzen macht krank – Rückenschmerzen, Muskelverspannungen und mehr
Görlitz, 4. Dezember 2018. Wer viel sitzt läuft unweigerlich Gefahr, dass sich früher oder später hierdurch gesundheitliche Schäden einschleichen. Denn grundsätzlich und ursprünglich sind wir Menschen und unser Körper zum aufrechten Laufen und Gehen konstruiert und nicht zum andauernden und vielen Sitzen in völlig falscher Körperhaltung. Der aufrechte Gang stärkt die Muskulatur des Körpers und eben insbesondere die des Rückens und dient darüber hinaus der Stabilisierung der gesamten Wirbelsäule. Und genau hier zeigen sich durchs Dauersitzen ernsthafte Erkrankungen, Deformationen und Fehlstellung einzelner Wirbel, die schwerwiegende gesundheitliche Beschwerden und irreparable Schädigungen der Wirbelsäule mit sich bringen.
Abb. oben: Bei Verspannungen ist meist zunächst manuelle Therapie – physiotherapeutische Massage – angesagt
Foto: Angelo Esslinger, Pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
Die Zaubermedizin heißt Bewegung
Wer viel im Sitzen arbeitet, sollte selbst aktiv werden: Gymnastik, Yoga oder Pilates (im Bild) bieten sich an
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Unter Rückenschmerzen leidet laut wissenschaftlicher Schätzungen mittlerweile jeder zweite Deutsche. Nicht nur das andauernde Sitzen macht krank. Es ist auch der Mangel an Bewegung, dem wir uns aussetzen. Zwar sind wir durchaus täglich mobil, jedoch ohne dabei auf Bequemlichkeit verzichten zu müssen und vor allem ohne jede nennenswerte körperliche Anstrengung. Im heutigen Zeitalter der Technik und der Digitalisierung ist das für uns zur Gewohnheit geworden. Büro, Büro - von ausreichend Bewegung bis zum ergonomischen Hocker Viele Menschen verbringen heutzutage ihr halbes Leben am Arbeitsplatz, für viele davon ist es der Sitzplatz am Schreibtisch und vor dem PC. In der Regel verbringen wir so durchschnittlich mindestens rund acht Stunden im Sitzen. Selbst wenn wir uns in der Pause nach draußen bewegen, sitzen wir meist, um unseren Mittagssnack zu uns zu nehmen. Und wenn wir uns eine Auszeit gönnen, wird diese fast immer im Sitzen ausgeführt. Wir sitzen und sitzen und vergessen dabei ganz, wie unglaublich wichtig doch das Bewegen, Gehen und auch Laufen für unseren Bewegungsapparat Körper ist. Und nicht nur das. Auch die Sauerstoffversorgung und der Stoffwechsel werden aktiver, wenn wir uns bewegen, denn dabei werden auch Kalorien verbrannt und unerwünschten Kilos wird der Garaus gemacht. Im Büro ist allerdings der Bewegungsradius sehr eingeschränkt, deshalb sollten wir vorsorgen und uns zumindest den Sitzplatz so gesund wie möglich gestalten. Beispielsweise sind heute ergonomisch geformte Sitzmöbel sehr gefragt und effektiv. Ein ergonomischer Hocker etwa kann hierbei Wunder bewirken und uns gut und gesund hinsetzen lassen. Die minimale Bewegung, die ein solcher Hocker oder auch andere ergonomisch geformte Sitzmöbel zulassen, ist vorbildlich und wichtig: Dank der zum Teil sehr ergonomisch geformter Rückenlehnen oder auch der mobilen Sitzflächen der Hocker, die ein aufrechtes Sitzen und intuitives Balancieren beim Sitzen ermöglichen, wird die Rückenmuskulatur entlang der Wirbelsäule gestärkt und geschmeidig und in Bewegung gehalten. Das wiederum fördert zudem die Durchblutung der Bereiche rund um die Wirbelkörper und die Bandscheiben. Denn besonders Bandscheibenvorfälle sind das Ergebnis langjähriger Fehlhaltungen durch falsches Sitzen am Arbeitsplatz und auch zuhause.
Schlecht für die Haltung
Eine schlechte Haltung macht sich auf Dauer immer spürbar und sichtbar bemerkbar. Viele Menschen leiden an Rückenschmerzen, bis hin zu sehr schmerzhaften und langwierigen Bandscheibenvorfällen mit massiven Nervenschädigungen zwischen den Wirbelkanälen. Schon der sogenannte Hexenschuss kann nicht nur sehr schmerzhaft sein, sondern erfordert oft einen langwierigen Heilungsprozess. Und kommt nach der Genesung der Büroalltag zurück und die Sitzposition am Arbeitsplatz bleibt unverändert, ist der nächste Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall vorprogrammiert. Schlecht für die gesunde Körperhaltung ist nicht das Sitzen oder Stehen an sich, denn je nachdem, wie wir uns aufrecht hinstellen oder sitzen, schädigt dies zunächst nicht die Wirbelsäule. Erst wenn durch die einseitige Beanspruchung die Muskulatur, die zur Stabilisierung und Stärkung der Wirbelsäule dient, schwindet, wird es ernst. Dabei wäre Abhilfe doch einfach: Das Strecken und Dehnen der Schultern, der Arme und der Halswirbelsäule mehrmals am Tag kann schon ausreichen, sich für das Bewusstsein für eine gute Haltung selbst zu schulen und zu sensibilisieren. Kinder und Jugendliche, weisen oftmals schon in jungen Jahren Haltungsschäden durch schlechtes Sitzen in der Schule auf – schon hier kann dem vorgebeugt werden, indem man sich darauf konzentriert, möglichst gerade zu sitzen und auch zu gehen.
Schreibtische verstellen
Mittlerweile gibt es immer mehr Schreibtische für Büroräume und Zuhause, die in ihrer Höhe stufenweise verstellbar sind. Das hat den Vorteil, dass die Betroffen sogar im Stehen am Schreibtisch ihren Job erledigen können. Auch in modernen Schulen machen solche Varianten zum Wohle der Gesundheit Schule. Hocker, die sich in sich bewegen und einen Stillstand und ein stilles und unbewegliches Sitzen nicht zulassen, sind immer häufiger in Büros, Schulen und beispielsweise in öffentlichen Bereichen der Verwaltung anzutreffen. Wenn jedoch all diese Voraussetzungen nicht gegeben werden können und der Arbeitsplatz am Schreibtisch und PC sehr starr oder nur sehr begrenzt veränderbar ist, dann hilft nur noch eines: Bewegen, bewegen und nochmals bewegen! Am besten jeden Gang zu Fuß erledigen, jede Etage stufenweise erreichen, für jedes Fax und jeden Ausdruck aufstehen und laufen und einmal mehr in der Mittagspause um den Block gehen. Das hält fit und gesund und stärkt die Muskulatur um ein Vielfaches.
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- Quelle: red | Foto Rückenmassage: whitesession / Angelo Esslinger, Foto Pilates: jdj_land / Jelena Đekić, beide Pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
- Erstellt am 04.12.2018 - 10:42Uhr | Zuletzt geändert am 24.03.2023 - 00:04Uhr
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