Interesse an Palliativmedizin in Görlitz

Görlitz, 5. Februar 2016. Im Caritas-Verbund der Diözese Görlitz e.V. leisten seit Herbst 2015 junge Leute ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Am 27. Januar 2016 haben sie das Malteser Krankenhaus St. Carolus in Görlitz besucht, wo ihnen Oberarzt Dr. Jörg Lubrich, Kommissarischer Leiter der Abteilung Innere Medizin, in einem Seminar über Abschied, Tod und Sterben die Palliativstation des Krankenhauses, Patientenzimmer, den gemütlichen Gemeinschaftsraum und den Raum der Stille, in dem Patienten und Angehörige Abschied nehmen können, zeigte.

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Palliativmedizin interessiert Jugendliche und "Frauen nach Krebs"

Dr. Lubrich erklärte den Besuchern die Besonderheiten der Station und beantwortete die Fragen der Jugendlichen. Und die gab es reichlich: "Sind Palliativpatienten noch ansprechbar?", "Was tun Sie als Arzt, wenn ein Mensch nicht mehr leben möchte?", "In welchem Zustand kommen die Patienten zu Ihnen?" - "Eine Palliativstation ist keine Sterbestation", erläuterte der Arzt, "sondern wir lindern die Beschwerden von Menschen mit unheilbaren Erkrankungen." Die Patienten hier kommen aus allen Altersgruppen, ein Großteil mit Krebserkrankungen.

Eine vergleichsweise junge Disziplin

Palliativmedizin gibt es erst seit den sechziger Jahren, konnten die Besucher den Ausführungen von Dr. Lubrich entnehmen. Er erklärte, wie sie dazu führt, dass Kranke durch die Linderung ihrer Schmerzen oder beispielsweise die Erleichterung ihrer Atemnot noch etwas länger genießen können, am Leben zu sein. Mit den meisten Patienten könne man ganz normal sprechen, über 60 Prozent würden nach einer Zeit auf der Palliativstation wieder nach Hause oder in ein Hospiz entlassen.

Interesse auch bei den "Frauen nach Krebs"

Wenige Tage zuvor hatte Dr. Lubrich die Selbsthilfegruppe "Frauen nach Krebs" in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität auf der Heilige-Grab-Straße in Görlitz besucht und den 40 Frauen von der Arbeit der Palliativstation im St. Carolus berichtet. Auch hier stießen die Möglichkeiten der modernen Palliativmedizin, Beschwerden von sterbenskranken Menschen zu lindern, auf großes Interesse. Viele der Frauen hatten sich wegen ihrer Krebserkrankung schon mit dem Thema Sterben befasst.

Die Palliativstation soll in diesem Jahr noch weitere Male vorgestellt werden, so im Frühsommer auf einem Podiumsabend zur Palliativmedizin, der auf einem Gesundheitsforum stattfinden soll.

Mehr:
Palliativmedizin im St. Carolus - den Tagen mehr Leben geben

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  • Quelle: red | Fotos: Malteser / Ines Eifler
  • Erstellt am 05.02.2016 - 09:32Uhr | Zuletzt geändert am 05.02.2016 - 09:40Uhr
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