E-Zigaretten – Daten und Fakten zur Zigaretten-Alternative
Görlitz, 5. November 2015. Die Ausweitung des Rauchverbots hat dazu geführt, dass die Nichtraucherzahl markant zugenommen hat. Während viele sich vollständig von ihrer Sucht befreien konnten, greifen andere zur elektronischen Alternative: der E-Zigarette. Doch ist sie tatsächlich gesünder als der herkömmliche Glimmstängel? Der nachfolgende Gesundheitsratgeber enthält die wichtigsten Daten und Fakten zum Thema und informiert über die Vor- sowie Nachteile.
Aus Rauchersicht: Vor- und Nachteile der elektrischen Alternative
Um E-Zigaretten entstand in den vergangenen Jahren ein markanter Boom. Viele Raucher entschieden sich für die rauchfreie Alternative, um sich langsam vom Zigarettenkonsum zu verabschieden und die Entwöhnung zu erleichtern. Nachdem Hersteller ihre E-Zigaretten in den Himmel lobten, dauerte es nicht lang, bis sich Politik und Tabakindustrie einschalteten. Einige Negativschlagzeilen in Bezug auf die scheinbar gesündere Alternative zur Zigarette sind auf die massiven Rückgänge bei den Steuereinnahmen durch Zigarettenverkauf zurückzuführen.
Allein 2013 wurden weltweit für rund 2,5 Milliarden US-Dollar E-Zigaretten verkauft. Einige Personenkreise haben kein Interesse daran, dass die Nachfrage nach E-Zigaretten weiter steigt und wollen stattdessen das Image schlechter machen, als es in Wahrheit ist. Doch für Verbraucher haben die Debatten nur eins nach sich gezogen, nämlich Unsicherheit. Die folgenden Angaben klären zahlreiche Fragen.
Was sind E-Zigaretten?
Bei E-Zigaretten handelt es sich um elektronische Zigaretten, die mit Hilfe von zu inhalierendem Dampf das Rauchen einer üblichen Zigarette imitieren. Auf einen Großteil der Giftstoffe, die in Zigaretten enthalten sind, wird bei E-Zigaretten verzichtet. Nicht nur die höchst gefährlichen Substanzen wie Blausäure und Teer fehlen. Wird zum Dampfen einer E-Zigarette nikotinfreies Liquid genutzt, kommen die rauchfreien Alternativen darüber hinaus ohne den abhängig machenden Stoff der Tabakpflanze aus.
Ein Blick in Onlineshops für Raucherzubehör wie Smokestars zeigt, dass E-Liquids ohne Nikotin in vielfacher Ausführung erhältlich und damit ausreichend Alternativen verfügbar sind. Doch zunächst zur Funktionsweise der E-Zigarette.
Aufbau und Funktion
E-Zigaretten bestehen aus Vernebler, Akku, Mundstück, Kartusche oder Tank und je nach Modell einer Leuchtdiode, um das Glimmen von Zigaretten zu imitieren. Mit den technischen Mitteln wird das gewohnte Rauchen simuliert, ohne dass dabei Tabak verbrannt wird. Der elektrische Vernebler ist für das Erhitzen des Liquids verantwortlich, was über eine oder mehrere Heizspiralen erfolgt. Die Erhitzung erfolgt bis zum Siedepunkt. Für die nötige Energie sorgt der Akku. Erst durch das Saugen am Mundstück wird die E-Zigarette aktiviert. Der Vernebler erzeugt währenddessen einen feinen Nebel, welchen der Konsument einatmet. Das Liquid muss über einen Tank regelmäßig nachgefüllt werden.
Fakten zu E-Zigaretten
Hinsichtlich der Inhaltsstoffe gibt es maßgebliche Unterschiede zwischen E-Zigaretten und Zigarette. Bei Zigaretten können im Rauch bis zu 12.000 verschiedene Stoffe nachgewiesen werden. Bei der Tabakherstellung werden oftmals zahlreiche Substanzen beigemischt, um die Nikotinaufnahme zu verstärken, was ein erhöhtes Suchtpotenzial zur Folge hat.
Unter anderem sind in Zigaretten folgende für den Menschen giftige Stoffe enthalten:
- Benzol
- Acetaldehyd
- Methanol
- Blausäure
- Nikotin
- Formaldehyd
- Stickstoffoxide
- Kohlenstoffdioxid
- Butadien
- auch Polonium und Plutonium wurden nachgewiesen.
- wesentlich weniger Giftstoffe
- nikotinfrei konsumierbar
- kein unangenehmer Qualm
- kein giftiger Rauch
- keine Asche
- keine Zigarettenstummel
- langfristige Kosteneinsparung
- je nach Modell geringe Akkukapazität
- regelmäßiges Nachfüllen notwendig
- Anschaffungskosten
- Bestellung vielerorts nur online möglich, bislang gibt es wenige stationäre Händler
Krebs, erhöhtes Herzinfarktrisiko und Unfruchtbarkeit sind nur wenige der möglichen Folgen der Inhalation dieser Substanzen. Das bei E-Zigaretten eingesetzte Liquid besteht stattdessen zu rund 97 Prozent aus dem Lebensmittelzusatzstoff E1520. Der auch als Propylenglycol bekannte Stoff ist beispielsweise in Zahnpasta enthalten. Der übrige Anteil des Liquids setzt sich aus Wasser, Benzylalkohol, Glycerin und künstlichen Lebensmittelaromen zusammen. Als Benzylalkohol wird der Lebensmittelzusatzstoff E1519 bezeichnet, der unter anderem als Duftstoff zum Einsatz kommt. Damit sich der Dampf von E-Zigaretten nicht zu schnell verflüchtigt, wird Glycerin beigemischt, ein weiterer Lebensmittelzusatzstoff (E422).
Wird nikotinhaltiges Liquid konsumiert, ist das darin enthaltene Nikotin der einzige hochriskante Giftstoff, der bei der E-Zigarette wie bei der Tabak-Zigarette vorkommt. Bei allen anderen Substanzen handelt es sich nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen um Lebensmittelzusatzstoffe. Für den durchschnittlichen Konsumenten sollen E-Zigaretten um mindestens 95 Prozent weniger schädigend sein, als herkömmliche Zigaretten. Das bestätigt Peter Hajek, ein britischer Suchtforscher. Vorsicht geboten ist bei der Auswahl der Liquids. Einige Produkte enthalten atemwegsreizende Substanzen. Eine davon ist Linalool, ein Duftstoff.
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Varianten ergibt sich daraus, dass bei E-Zigaretten im Gegensatz zu Zigaretten kein Verbrennungsprozess stattfindet. Bei Zigaretten werden beim Abbrennen des Glimmstängels zusätzliche Giftstoffe freigesetzt. Dies ist bei elektronischen Modellen nicht der Fall, woraus resultiert, das kein unangenehm riechender Rauch erzeugt wird. Der Dampf von E-Zigaretten ist für Mitmenschen eher unbedenklich.
Welt der Wunder ging der Frage nach, ob E-Zigaretten tatsächlich eine gesunde Alternative sind und testete die elektronischen Modelle mit zwei Rauchern:
Vor- und Nachteile
Um einen schnellen Überblick über die Vor- und Nachteile von E-Zigaretten im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette aus Rauchersicht zu vermitteln, sind hier die elementaren Fakten zusammengefasst:
Vorteile:
Nachteile:
Kosten
Abhängig vom gewählten Modell muss für eine E-Zigarette mit mindestens 50 bis 80 Euro gerechnet werden. Die Anschaffungskosten amortisieren sich je nach bisherigem Konsum von Tabak-Zigaretten vergleichsweise schnell.
Rechtliche Informationen
Das Bundesverwaltungsgericht, das oberste deutsche Gericht, hat E-Zigaretten Genussmitteln zugeordnet und entschieden, dass es sich nicht um Medizinprodukte oder Arzneimittel handelt. Manche Politiker wollten E-Zigaretten über eine subjektive Arzneimittelzuordnung aus dem Markt verdrängen.
Durch die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts wurde dies bundesweit unterbunden. Deshalb können E-Zigaretten und das dazugehörige Zubehör weiterhin frei im Handel gekauft werden. Wie die Stiftung Warentest vor wenigen Tagen thematisierte, herrscht bezüglich des Konsums in der Öffentlichkeit weiterhin Unklarheit: "Derzeit ist in Deutschland nicht geregelt, ob E-Inhalationsprodukte in öffentlichen Einrichtungen, Gaststätten, Schulen, am Arbeitsplatz und so weiter benutzt werden dürfen, wo das Rauchen gesetzlich untersagt ist."
Fazit
Unbestritten ist, dass E-Zigaretten mit nikotinfreiem Liquid wesentlich weniger schädlich sind als Zigaretten. Um sich die Nikotin-Entwöhnung zu erleichtern, können die rauchfreien E-Zigaretten eine Chance bieten, da die gewohnten Rituale mit einer für die Gesundheit weit weniger riskanten Alternative zunächst beibehalten werden können. Ziel sollte es aber sein, möglichst schnell auch ohne E-Zigaretten auszukommen, da es bislang keine Erkenntnisse zur Langzeitwirkung gibt.
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- Quelle: red | Fotos: Horwin / Horst Winkler, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
- Erstellt am 05.11.2015 - 06:26Uhr | Zuletzt geändert am 05.11.2015 - 08:38Uhr
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